Ein
faux pas!
Ich hätte schwören können, daß dieser Wein noch darauf wartete, angetestet zu werden - und dann sehe ich, daß ich ihn nicht nur bereits probierte, sondern auch hier verewigte
[Link]! Aber ist ja auch mal schön, sich selbst nach nur einem halben Jahr zu widersprechen.
S-F, Weisser Burgunder ‚R’ 2021 (13,0 %)
Sehr blaß. Die Nase floral (Orchidee), aber auch etwas kaugummi-esk - kaltvergoren? Etwas Reduktion, kühl, weißer Pfirsich, Nektarine, Ananas. Auch am Gaumen "charakterstark", um nicht zu sagen: untypisch. Für WB
sehr frische Säure. Hier wenig Frucht; wieder weißer Eindruck, aber undefiniert - nur Lychee lugt hier hervor.
Hmm, was soll ich davon halten? Bin eigentlich großer Fan dieses Weines, aber das ist schon recht speziell.
...so, und jetzt vergleichen wir das mit meinem ersten Geschreibsel zu diesem Wein: Die Beschreibung ist ja noch garnichtmal so unähnlich. Aber mein Fazit fällt heute signifikant anders aus. Was schert mich mein Geschreibsel von gestern?
Aber im Ernst: Am meisten stört mich diese etwas künstlich wirkende, an Kaltvergärung erinnernde Note, und daß ich (im Ggs. zur ersten Flasche) die Rebsorte nicht erkenne. "Fruchtbefreiter Steinwein" stimmt soweit, und die Struktur ist gut. Aber "stimmig und interessant" zögere ich doch ein wenig zu bestätigen. Heute könnte das irgendwas sein; Friulano oder so; ich muß ein wenig an Vie di Romans denken (mal wieder ein aufmachen!). Ja, das ist immernoch gut gemacht, aber von seinen teilweise außerordentlich schönen, stimmigen(!) und ausdrucksstarken Vorgängern sehe ich diesen Wein doch ein Stück entfernt.