Winzersekt
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Re: Winzersekt
...hier noch was Schönes blubberiges: viewtopic.php?f=54&t=677&p=145042#p145042
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Winzersekt
Ich fahre gerade eine lockere interne Testreihe, um mir Blubberwasser zu erschließen. Eine Testbuddel war
Raumland, Triumvirat XII
Sie haben mit dieser Cuvée aus Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier (hier: 50/35/15) 2001 angefangen; somit ist der XII ein 2012er.
Im Glas Blaßgoldgelb.
Reichlich Mousseux, sehr feinperlig.
In der Nase Hefezopf (Brioche) und Haselnuß. Tief, kraftvoll, komplex.
Am Gaumen saftig und mineralisch. Kaum Frucht (aber Pfirsich und Zitrone kann man erahnen).
Richtung Abgang deutlich herbwürzig-kräuterig (vmtl. vom Meunier), dabei/dadurch recht rustikal. Auch etwas grüner Apfel. Wenn mich meine Erinnerung an die Jugendzeit nicht trügt, schwingt etwas Herva mit Mosel mit.
Komplex und harmonisch ausgewogen, auch sehr gut, aber stilistisch für mich noch nicht ganz auf den Punkt.
The quest continues...
Raumland, Triumvirat XII
Sie haben mit dieser Cuvée aus Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier (hier: 50/35/15) 2001 angefangen; somit ist der XII ein 2012er.
Im Glas Blaßgoldgelb.
Reichlich Mousseux, sehr feinperlig.
In der Nase Hefezopf (Brioche) und Haselnuß. Tief, kraftvoll, komplex.
Am Gaumen saftig und mineralisch. Kaum Frucht (aber Pfirsich und Zitrone kann man erahnen).
Richtung Abgang deutlich herbwürzig-kräuterig (vmtl. vom Meunier), dabei/dadurch recht rustikal. Auch etwas grüner Apfel. Wenn mich meine Erinnerung an die Jugendzeit nicht trügt, schwingt etwas Herva mit Mosel mit.
Komplex und harmonisch ausgewogen, auch sehr gut, aber stilistisch für mich noch nicht ganz auf den Punkt.
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Zuletzt geändert von amateur des vins am Fr 10. Dez 2021, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Winzersekt
...in welcher Richtung von diesem Sekt aus befindet sich denn Dein Punkt?EThC hat geschrieben:Komplex und harmonisch, auch sehr gut, aber stilistisch für mich noch nicht ganz auf den Punkt.
Viele Grüße
Erich
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Re: Winzersekt
Danke für Dein Interesse, Erich. Ich habe oben mal "harmonisch" durch "ausgewogen" ersetzt, denn insgesamt ist er deutlich auf der herbwürzigen (Mme sagte: bitteren), kräuterigen Seite und ein klein' wenig rumpelig. Die Pinots und speziell Meunier machen sich doch deutlich bemerkbar. Vielleicht bin ich ja doch eher für BdB gemacht? Aber das alleine kann es nicht sein, denn ich kann mich an einen Egly-Ouriet Vigne de Vrigny erinnern, der aus 100% Meunier gemacht wird und dennoch wenger rustikal war. Frucht ist nur zu erahnen. Brut hingegen, im Ggs. zu Extra oder Zéro, scheint sich für mich in der Regel (durch Ausnahmen bestätigt¹) als die bessere Variante rauszustellen. Hier dürfte es sogar noch ein Hauch mehr als die 5,2 RZ bei 7,6 GS sein. Mir scheint, als könnte das Mousseux spröde Tendenzen verstärken.EThC hat geschrieben:...in welcher Richtung von diesem Sekt aus befindet sich denn Dein Punkt?EThC hat geschrieben:Komplex und harmonisch, auch sehr gut, aber stilistisch für mich noch nicht ganz auf den Punkt.
Langer Rede kurzer Sinn: Es dürfte charmanter sein.
__________
¹ Agrapart Minéral 2010. Sehe gerade: gibt's auch als Brut, war aber der Extra Brut iirc. Kost' natürlich auch 'nen Taler mehr.
Besten Gruß, Karsten
Re: Winzersekt
amateur des vins hat geschrieben:.... Vielleicht bin ich ja doch eher für BdB gemacht? ...
geht nicht nur dir so
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Winzersekt
...ok! Wir würden von diesem Sekt aus dann wahrscheinlich sogar in die diametral entgegengesetzte Richtung blicken wollen...amateur des vins hat geschrieben:Langer Rede kurzer Sinn: Es dürfte charmanter sein.
Dennoch interessant, zumal ich bisher noch keinen "Original-Raumland" im Glas hatte, sondern nur welche von anderen Winzern, die von Raumland versektet wurden.
Viele Grüße
Erich
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Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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Re: Winzersekt
Heute im Glas
Oberkircher Winzer
Pinot Rose 2019
Sehr angenehmer Schaumwein.
Die Erdbeere dominiert im ersten Moment sehr. Aber nicht aufdringlich oder störend.
Eher willkommen.
Angenehme Säure. Nicht zu süß. Trocken aber nicht brut. Perfekter Aperitif.
Wird nachgelegt.
Oberkircher Winzer
Pinot Rose 2019
Sehr angenehmer Schaumwein.
Die Erdbeere dominiert im ersten Moment sehr. Aber nicht aufdringlich oder störend.
Eher willkommen.
Angenehme Säure. Nicht zu süß. Trocken aber nicht brut. Perfekter Aperitif.
Wird nachgelegt.
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Re: Winzersekt
Ein sehr schönes Exemplar habe ich gerade im Glas:
Pinot Brut Weingut Albert/Baden
Ein sehr chamanter Vertreter. Feine Perlage. Was mir wirklich gefällt sind die floralen Noten. Die gelbfruchtigen Noten spielen eher die zweite Geige. Im Abgang gibt es eine schöne, herbe Note. Das ist ein richtig guter deutscher Sekt. Ohne Jahrgang. Und ich muss zugeben, der Tipp war vom Vinum. Ich habe von Albert daraufhin einfach mal ein Sixpack bestellt.
88 Punkte. Kostet ab Hof um die 9 Euro
Gruß
Ralf
Pinot Brut Weingut Albert/Baden
Ein sehr chamanter Vertreter. Feine Perlage. Was mir wirklich gefällt sind die floralen Noten. Die gelbfruchtigen Noten spielen eher die zweite Geige. Im Abgang gibt es eine schöne, herbe Note. Das ist ein richtig guter deutscher Sekt. Ohne Jahrgang. Und ich muss zugeben, der Tipp war vom Vinum. Ich habe von Albert daraufhin einfach mal ein Sixpack bestellt.
88 Punkte. Kostet ab Hof um die 9 Euro
Gruß
Ralf
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Re: Winzersekt
Schloß Sommerhausen hat ja eine eigene Sektlinie, die sich "avec plaesier" nennt. Nicht ganz günstig, aber richtig gut.
Im Glas : 2014 Le Grand Rose Extra Brut Schloß Sommerhausen
Ganz feine Perlage. Intensive, aber angenehme, feine Frucht. Sehr lang. Es fehlt etwas an Eleganz und Feinheit.
Die einfachere Variante "Rose de Saignee", die meine Frau und ich vorher getrunken hatten, gefiel mir fast besser.
Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau, weil der "einfachere" auch nicht einfach ein kleiner Sekt ist.
90 Punkte. Kostet 29 Euro ( der kleine 19,50 Euro).
Gruß
Ralf
Im Glas : 2014 Le Grand Rose Extra Brut Schloß Sommerhausen
Ganz feine Perlage. Intensive, aber angenehme, feine Frucht. Sehr lang. Es fehlt etwas an Eleganz und Feinheit.
Die einfachere Variante "Rose de Saignee", die meine Frau und ich vorher getrunken hatten, gefiel mir fast besser.
Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau, weil der "einfachere" auch nicht einfach ein kleiner Sekt ist.
90 Punkte. Kostet 29 Euro ( der kleine 19,50 Euro).
Gruß
Ralf
Re: Winzersekt
Die Sektkellerei Reinecker aus Auggen (Baden) war mir bisher unbekannt. Aufmerksam wurde ich auf sie, da sie im aktuellen Vinum-Führer den besten Sekt Deutschlands stellte und mit diesem Sekt alle großen Namen, selbst die z.T sauteuren Sekte von Raumland et.al. hinter sich ließ.
Jetzt habe ich eben diesen Sekt, den 2017er Pinot Noir aus dem Feuerbacher Steingässle im Glas. Besonders bemerkenswert ist, dass man diesen Sekt nur im Paket mit zwei weiten Sekten beziehen kann, die alle aus 2017 stammen, aber aus unterschiedlichen Lagen (Auggen Schäf, Badenweiler Römerberg). So richtig getriggert hat mich jedoch, dass alle drei Sekte aus 100% Pinoit Noir gekeltert und völlig indentisch ausgebaut wurden. Alle lagen im Edelstahl, erfuhren keine Schönung und keine Filtration, lagen 42 Monate auf der Hefe und wurden exakt gleich mit 3 g/l dosiert.
Was kann man sich als Weinfreak mehr wünschen? Das ist schon ungewöhnlich. Leider sitze ich jedoch hier alleine zuhause, zumindest ohne Mittrinker*innen, weshalb sich ein direkter Vergleich der Lagen nicht anbietet, aber höchst interessant sein dürfte.
Was hat es nun mit diesem Sekt auf sich? Meine schnöde VKN wäre:
Wenn deutsche Sekte manchmal zu grob ausfallen, ist dieser Sekt der klare Antipode. Feiner geht eigentlich kaum, aber doch wesentlich tiefer. Den Preis finde ich aber saugut. Wenn man im Vinum-Führer "Preis auf Anfrage" liest und dann noch, dass dieser Wein die Spitzengewächse von Raumland, Griesel, Wehrheim, BurkhardtSchür oder Diel hinter sich gelassen haben soll, dan bekommt man - zumindest ich - den Eindruck, dass es sich um ein Getränk jenseits der eigenen finanziellen Möglichkeiten handeln muss. Umso erstaunter war ich als, ich auf der homepage den tatsächlichen Preis lesen durfte. 61 € für ein 3er-Paket! Das ist im Kontext von sonst üblichen Sektpreisen schon richtig klasse.
Mich würde hier tatsächlich die Meinung anderer am Sekt interessierter Forist*innen sehr interessieren. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Sekt völlig unterschiedliche Wahrnehmungen hervorruft.
Jetzt habe ich eben diesen Sekt, den 2017er Pinot Noir aus dem Feuerbacher Steingässle im Glas. Besonders bemerkenswert ist, dass man diesen Sekt nur im Paket mit zwei weiten Sekten beziehen kann, die alle aus 2017 stammen, aber aus unterschiedlichen Lagen (Auggen Schäf, Badenweiler Römerberg). So richtig getriggert hat mich jedoch, dass alle drei Sekte aus 100% Pinoit Noir gekeltert und völlig indentisch ausgebaut wurden. Alle lagen im Edelstahl, erfuhren keine Schönung und keine Filtration, lagen 42 Monate auf der Hefe und wurden exakt gleich mit 3 g/l dosiert.
Was kann man sich als Weinfreak mehr wünschen? Das ist schon ungewöhnlich. Leider sitze ich jedoch hier alleine zuhause, zumindest ohne Mittrinker*innen, weshalb sich ein direkter Vergleich der Lagen nicht anbietet, aber höchst interessant sein dürfte.
Was hat es nun mit diesem Sekt auf sich? Meine schnöde VKN wäre:
Wenn deutsche Sekte manchmal zu grob ausfallen, ist dieser Sekt der klare Antipode. Feiner geht eigentlich kaum, aber doch wesentlich tiefer. Den Preis finde ich aber saugut. Wenn man im Vinum-Führer "Preis auf Anfrage" liest und dann noch, dass dieser Wein die Spitzengewächse von Raumland, Griesel, Wehrheim, BurkhardtSchür oder Diel hinter sich gelassen haben soll, dan bekommt man - zumindest ich - den Eindruck, dass es sich um ein Getränk jenseits der eigenen finanziellen Möglichkeiten handeln muss. Umso erstaunter war ich als, ich auf der homepage den tatsächlichen Preis lesen durfte. 61 € für ein 3er-Paket! Das ist im Kontext von sonst üblichen Sektpreisen schon richtig klasse.
Mich würde hier tatsächlich die Meinung anderer am Sekt interessierter Forist*innen sehr interessieren. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Sekt völlig unterschiedliche Wahrnehmungen hervorruft.
Viele Grüße
Michl
Michl