Molitor

[Bernd Schulz]

Bei meiner Tour de Kabinett geht es heute in den Ürziger Würzgarten:



Ich sage es ungern, da mir ein deutscher Winzer, der mittlerweile über 120 Hektar Rebfläche verfügt, per se suspekt ist, aber es handelt sich schon um einen erstaunlich hochrangigen Kabi. Für mich selber kaufen würde ich trotzdem lieber den Herzogenberg von Wöhrwag oder den "Armes" von Später-Veit oder den Sonnenuhr-Kabi von Studert-Prüm oder den Götzenberg von Aldinger oder den Steffensberg von Müllen oder....

Herzliche Grüße

Bernd

[amateur des vins]

Mein allererster Kontakt mit Molitor (Zeltinger Sonnenuhr Riesling Auslese*** 2018 feinherb, keine Notizen), war vielversprechend und machte Lust auf mehr. Hier nun, eine Liga tiefer angesiedelt:

Molitor, Bernkasteler Badstube Riesling Auslese** 2016

Goldgelb. Ausgeprägte Schieferwürze, schieferiger als alles, was ich bisher hatte. Buchenholzrauch und Shiitake. Nur unterschwellig reife gelbe Frucht, am ehesten Quitte.
Am Gaumen kühl und kristallin. Wieder ausgeprägt Schiefer, gaaanz leicht herb, dann retronasal intensiv würzig; lang.
Ausreichende Säure, ganz leicht phenolischer Grip. Schon deutliche Süße; leider keine Daten auffindbar.

Diese Schieferwürze finde ich wirklich betörend! Fand ich auch schon bei der Zeltinger Sonnenuhr so; hier vielleicht noch deutlicher. Feinherb paßt, aber für mich dürfte es noch weniger süß sein und würde trotzdem scharfe asiatische Gerichte hervorragend begleiten.

[EThC]

...weiß immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll:

[Lars Dragl]

Hallo Erich,

die trockene ZSU Spätlese aus 2015 hatte ich auch erst im Glas und kann deine Eindrücke nur bestätigen. Mal sehen was da noch kommt!? Ich befürchte nicht mehr viel, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Die aus 2017 gefällt mir aber sehr gut.

Herzliche Grüße

Lars

[EThC]

die trockene ZSU Spätlese aus 2015 hatte ich auch erst im Glas und kann deine Eindrücke nur bestätigen

Hallo Lars,
zumindest bei mir kommt da nix mehr, hatte nur zwei Flaschen. Aber ich teile Deine Befürchtung...

[Gaston]

Am Wochenende im Glas:

Markus Molitor, 2018 Brauneberger Klostergarten** Pinot noir

Für einen deutschen Pinot relativ dunkel, zunächst recht verschlossen, macht nach 30 Minuten an der Luft etwas auf. Die Nase geht eher Richtung dunkle Beeren-Frucht, vielleicht auch Kirsche und Pflaume, dazu dezente Espresso- und Edelholznoten. Am Gaumen zupackend und straff, kräftig und doch elegant, deutliche Mineralität, feiner Säurenerv, vielschichtig mt gewisser Tiefe, langer Nachhall.

Dieser Pinot wirkt tatsächlich sehr burgundisch im besten Sinne des Wortes; wenn mir das jemand als einen 1er Cru Gevrey-Chambertin hinstellen würde, hätte ich keinerlei Anlass daran zu zweifeln. Ein Wein mit einem grossen Potential, bei allem Genuss deutlich zu früh geöffnet. Für mich 92+

[Nora]

Seit ein paar Tagen trinke ich den

Markus Molitor Zeltinger Himmelreich Riesling Kabinett (Grüne Kapsel) 2016.

Reife gelbe Früchte, weiße Blüten, dezente Schiefermineralik, in der Mitte deutliche Süße, sehr zurückhaltende Säure

Nun ja, nett, aber eher gepflegte Langeweile im Glas. Ich merke mir ihn für ein Essen vor, bei dem der begleitende Wein etwas Süße haben sollte, aber nicht so viel Säure.

VG, Nora

[Lars Dragl]

Hallo!

Der 18er Chardonnay von Molitor ist mal wieder in meinem Glas. Er hat sich etwas gestrafft und präsentiert sich jetzt deutlich reduktiver und die 14 Umdrehungen Alk. sind nun besser eingebunden. Es müsste meine dritte oder vierte Fl. sein und es ist sicherlich die spannendste. Mals sehen, aber wenn das weiter so an Spannung und Komplexität zulegt, dann wird der noch richtig gut. Ich hatte jedoch bei dieser Fl. eher geringe Erwartungen.

Grüße

Lars

[Udo2009]

Ich habe den 19er Chardonnay im Keller - allerdings noch keine Flasche aufgemacht...

Muss ich wohl mal ran...

[Dominik Mueller]

Nachdem ich kürzlich schon etwas zum "Kleinen Fritz" von Friedrich Becker, angeboten bei Lidl, geschrieben habe, folgt heute der ebenfalls dort erworbene Weißwein von Molitor. Danach bleibt nur noch der feinherbe Van Volxem und die Sache ist ausgestanden

2021 Markus Molitor "Composition M"

Helle, durchsichtige Farbe. In der Nase zunächst verhalten, dezent fruchtig und an Pfirsich erinnernd, zudem etwas blumig. Im Mund schlank mit einer zurückgenommenen Säure. Die genaue Zusammensetzung des Cuvée bleibt ein Geheimnis, ist zumindest auf dem Etikett nicht vermerkt, doch ich vermute Riesling, Weißburgunder und aufgrund des recht dünnen Erscheinungsbilds Müller-Thurgau. Am Gaumen etwas Süße, helle Frucht. Der Abgang allerdings kurz. Was somit bleibt, ist ein leicht alkoholischer Nachgeschmack. (In diesem Punkt erinnert mich der Composition M leider an die Weißburgunder-Edition von Dreissigacker für das Hotel Vier Jahreszeiten.) Sicherlich kein Nachkauf, DM83.