Neuseeland (Rotweine)

[Lars Dragl]

Hallo!

Cloudy Bay Pinot Noir 2016

Mittleres, transparentes Grandrot mit dünnem Wasserrand. In der Nase süße Pinot-Frucht, etwas nach Kräutern und viel sehr gutes Holz (geröstete Haselnuss usw.). Braucht noch Luft und wird dann immer feiner. Im Mund anfangs mit angezogen Handbremse. Das legt sich erst etwas mit der Zeit. Was jedoch bleibt, sind die gerade im Abgang etwas zu stark dominierenden Holzaromen. Dadurch kommt für mich der Rest des Weins nicht so gut zur Geltung. Die sonstigen Anlagen sind eigentlich toll. Lagerung könnte helfen, ich belasse es aber bei einem Versuch.

Zu 19,50€ im Abverkauf gekauft und deshalb nicht unzufrieden. Die regulären 35€ finde ich zu viel.

Grüße

Lars

[stollinger]

EIn Bekannter hat das Abo-Paket von Wein am Limit und hat mich neulich einen Wein verkosten lassen. Auf die Gefahr hin, dass ich Fans von WAL an den Karren fahre, schildere ich mal meinen Eindruck von einem Pinot Noir.

William Downie - Cathedral - Pinot Noir - Wine of Australia - 2020:



Ich finde, der Wein ähnelt in seiner Art den sanft extrahierten, fruchtbetonten, leichten Sommerweinen, die ich aus Korsika und dem Languedoc kenne (z.B. da dann aus Grenach oder Sciaccarellu). Die Trauben nicht zu reif, frisch, Substanz und Süße über einen höheren Alkohol. Gastronomische Weine ohne besondere Rebsorten- oder Herkunftscharakteristik. Die kosten so ca. 7 - 13 €, das ist vollkommen in Ordnung - ich fühle mich mit meinen Vorlieben jedoch nicht besonders angesprochen. Ich halte es für gut möglich, dass sich das etwas unnatürliche Aroma von Cherry-Coke noch legt - aber 36€ für diesen Wein, das finde ich einfach nur frech.

Grüße, Josef

[EThC]

aber 36€ für diesen Wein, das finde ich einfach nur frech.

...in AUS kostet der Wein 27 AU$, das sind etwa 17 Euronen. Es gibt nicht wenige Weine bei WaL, die in ähnlichen Spannen über den Verkaufspreisen im Herkunftsland liegen, selbst bei einigen europäischen Sachen ist das so. Je geringer der Markt dafür hierzulande, desto...

Ach ja, nochwas: wir sind hier im falschen Faden unterwegs...

[stollinger]

Ach ja, nochwas: wir sind hier im falschen Faden unterwegs...

Ups, jetzt habe ich es auch gemerkt. Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien…

Gerne mal verschieben

[EThC]

...ein Deutsch-Neuseeländer:

[Lars Dragl]

Hallo!

Mc Arthur Ridge Southern Tor 2020

Dunkles, transparentes Kirschrot. Zunächst süße, fas parfümiert wirkende, fruchtbetonte Nase nach Kirsche, Erdbeere und etwas Pflaume (die neu Welt grüßt sehr deutlich); anfangs kaum Holznoten oder deutliche Mineralität, was sich mit Luft aber etwas legt. Im Mund ebenfalls erste etwas eindimensional-fruchtig und mit Luft dann tatsächlich mit mehr Struktur und Tiefe; leichter bis mittlerer Körper und guter Abgang, der mit der Zeit auch ein paar Ecken und Kanten zeigt. Insgesamt ein recht angepasster Pinot mit leicht zu verstehenden "Absichten". Dennoch gut gemacht, mit gutem Trinkfluss und nicht ohne Potential. Mir ist er momentan trotzdem etwas zu gefällig. Mit ordentlich Rabatt erworben und deswegen für mich trotzdem kein schlechter Kauf. Wenn ich 30 € dafür gezahlt hätte, wäre ich nicht zufrieden.

Herzliche Grüße

Lars

[EThC]

Mit ordentlich Rabatt erworben und deswegen für mich trotzdem kein schlechter Kauf.

...d.h., Du hast den Wein ungefähr zu dem Preis gekauft, wie er auch in NZ angeboten wird? Das alte Problem: die Überseeweine sind hier einfach erheblich teurer als vor Ort. Und das hängt nicht in erster Linie mit den Transportkosten zusammen...

[Lars Dragl]

Mit ordentlich Rabatt erworben und deswegen für mich trotzdem kein schlechter Kauf.

...d.h., Du hast den Wein ungefähr zu dem Preis gekauft, wie er auch in NZ angeboten wird? Das alte Problem: die Überseeweine sind hier einfach erheblich teurer als vor Ort. Und das hängt nicht in erster Linie mit den Transportkosten zusammen...

Hallo Erich!

Ich denke, dass ist so, wie du schreibst. Mir fällt das beispielsweise bei Rotweinen aus Chile auf. Da hat mir sogar schon mal ein Händler gesagt, er müsse diese Weine etwas teurer anbieten, weil sie sonst sein halbes Sortiment deklassieren würden. Verallgemeinerung sind jedoch wie immer schwierig, weil es ja auch dort überteuerten Stoff gibt. Aber echten Wettbewerb will man in Europa diesbezüglich wohl nicht wirklich. Das ist jetzt aber mein ganz persönlicher Eindruck und wenn man wie ich auf Riesling steht, dann ist gibt es bei uns ja auch nach wie vor nicht viel zu jammern (wenn man weiß, wo man nachsehen muss).

Herzliche Grüße

Lars

[EThC]

Hallo Lars,
mir fiel das erstmals 2007 auf, als ich mal in Australien war; das Zeuch, das auch in der EU vermarktet wurde, war dort grob doppelt so teuer, d.h. der Betrag in Aussie‐$ war einfach der gleiche wie in Euronen. Ungefähr gleichlautend konnte ich das später auch mit anderen Ländern feststellen. Das hat sich vermutlich so über die Jahre eingespielt und solange nicht mehrere marktrelevante Händler nach unten ausbrechen, wird sich daran kaum was ändern. Transportkosten, Zölle etc. bestimmen die Differenz m.E. nicht wesentlich, man nimmt halt, was man am Markt durchsetzen kann...