Altern die Huber 2.0 Weine schlechter?
Die Huber Weingeneration 2.0 ist ja anders gebaut als die Generation 1.0.
Das kennen wir schon v.a. bei den Weissen, welche viel schlanker und säuriger sind (seit Jahrgang 2014).
Aber... können die nicht wie die ältere Generation gut altern?
Ich möchte gerne Eure Erfahrungen haben, weil ich die letzte zwei Wochen ziemlich entäuschende Erfahrungen gehabt habe.
Der Jahrgang 2015 soll ja ein Superjahrgang für das Weingut Huber sein, und so sind meine Erfahrungen auch bis neulich gewesen. Dieses Wochenende habe ich eine Flasche Chardonnay AR 2015 aufgemacht, zum ersten Mal seit zwei Jahren. Früher war der Wein immer Spitze, aber diese Flasche war direkt nach dem Öffnen leicht "muffig-schwefelig" statt normal "würzig-komplex-frisch-schwefelig".
Ich wurde ja entäucht und habe dann sofort einen 2017er aufgemacht, und der hat meine fehlende Erwartungen des 2015ers dann entsprochen.
Nach zwei Stunden Luft hat sich der 2015er deutlich verbessert, war gut zu trinken. Aber richtig "gesungen" hat der Wein nicht gemacht, auch nicht am zweiten Tag. Der 2017er war noch die ganze Zeit und auch am zweiten Tag besser, intensiver und sauberer. So kenne ich das nicht von früher.
Vor zwei Wochen habe ich auch eine Flasche Spätburgunder Bienenberg 2015 aufgemacht. Hier habe ich auch recht viele gekauft, und früher vor einigen Jahren nur eine Flasche probiert - man will ja die feinen Weine ein bisschen Zeit geben. Dieser Wein hat leider auch nicht meine Erwartungen erfüllt. Die Farbe war i.O. aber die Nase hatte nun diese sehr reife Kirschenaroma (ein bisschen in die Richtung Schwetzken), und der Wein war auch ein wenig "dünner" als erwartet. Nun soll ich auch sagen dass ich für überreife Kirschen/Schwetzken-Aromen sehr empfindlich bin, ich mag z.B. überhaupt nicht Amarone-Weine.
Ich habe ja sehr viele Huber 2012er und 2013er getrunken, und sehr schön sind die gewesen. Die Chardonnays damals (es gab nur Chardonnay ohne AR und Schlossberg) waren deutlich fülliger und fruchtiger. Ich habe nur einige halbschlechte Standard Chardonnays 2013 gehabt, aber dass war auf grund mehrjährigen schlechten Lagerbedingungen bei einem Händler.
Also jetzt stehe ich mit ca. 20 Stück verschiedene Huber 2015er, und bin im Zweifel.
Soll ich austrinken?
Eure Erfahrungen?
Viele Grüsse
Rolf