Hallo Rolf,
vielen Dank für deine Infos!
Ich hatte den 2014er Chardonnay Bienenberg vor ca. einem Jahr zunächst am ersten Tag komplett zu und völlig unzugänglich erlebt, am zweiten Tag keimte die Hoffnung auf, dass es vielleicht doch noch etwas werden könnte und dann am dritten Tag hat es Klick gemacht, hervorragend!
Vielleicht gehe ich da etwas zu naiv an die Sache heran, aber für mich heißt das erst einmal Finger weg und die restlichen Flaschen lagern. Ich hatte mir Wiedervorlage für in 3 Jahren notiert.
Freut mich Ralf, dass Du als Huber-Experte den Malterdinger Rot 2018 auch so gut siehst. Ich finde, der bietet ein ausgezeichnetes PGV, ich war sehr angetan vor kurzem.
VG, Nora
Bernhard Huber
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Re: Bernhard Huber
Heute habe ich etwas zu feiern, und dafür eine Flasche Huber CH AR 2016 geöffnet. Habe den 16er noch nicht getrunken, und der Wein ist der „knewitzte“ Huber-Wein ich probiert habe. D.h. er hat eine richtig grüne scharfe Säure, meine Frau hat sofort blind auf Knewitz getippt.
Aber, die Schießpulvernoten sowohl als die Gartenkräuter sind deutlich komplexer und „fein-netziger“ als bei einem Knewitz Wein.
Kaum Frucht vorhanden und „grüner“ als die Huber CH AR 2015 und 2017 (15 ist men Lieblingswein!). Jetzt habe ich die Flasche doppel-dekantiert, wir werden mal sehen….
Aber, die Schießpulvernoten sowohl als die Gartenkräuter sind deutlich komplexer und „fein-netziger“ als bei einem Knewitz Wein.
Kaum Frucht vorhanden und „grüner“ als die Huber CH AR 2015 und 2017 (15 ist men Lieblingswein!). Jetzt habe ich die Flasche doppel-dekantiert, wir werden mal sehen….
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Re: Bernhard Huber
...Du kannst ja quasi perfekt Deutsch, besser als mancher Eingeborene hier. Nur eine kleine Korrektur, einfach weil das Wort eh schon vertrackt und auch noch wortwitzig in sich ist: "knewitzigste" 

Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Bernhard Huber
Danke für die Korrektur Erich!EThC hat geschrieben:...Du kannst ja quasi perfekt Deutsch, besser als mancher Eingeborene hier. Nur eine kleine Korrektur, einfach weil das Wort eh schon vertrackt und auch noch wortwitzig in sich ist: "knewitzigste"
Ich versuche immer meine Deutschkenntnisse zu verbessern.

Ich bin nicht mit Deutsch aufgewachsen und habe nie in Deutschland gewohnt, aber ich versuche so gut wie ich kann.

Ich habe gemerkt dass es hier im Forum viele hoch gebildete Personen gibt, und so wie manche sich sprachlich hier formulieren, kann ich nur auf Schwedisch oder Englisch machen.
So, zurück zum Huber Ch AR 2016.
Mit mehr Luft ist der Wein ein bisschen "fruchtiger" geworden (na also, alles hält sich doch in Grenzen...


Die Mineralität ist natürlich auch da... aber, die Huber Chardonnays sind nach meiner Meinung nicht die "mineraligigste" (ist es korrekt so Erich?

Diese sind nach meiner Meinung die Wageck-Chardonnays, welche eine richtig pulver-salzige Spritzigkeit in der Nase haben.
Der Huber Ch AR 2016 ist ein sehr guter Wein, aber ich finde ihn einen Tick hinter dem 2017er und eine ganze Klasse hinter dem grossartigen 2015er.
Gibt es W-S Punkte? Warum nicht!
90-91 bekommt er heute Abend.
Viele Grüsse aus Schweden
Rolf
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Re: Bernhard Huber
"mineralischte"Der Wein-Schwede hat geschrieben:"mineraligigste" (ist es korrekt so Erich?)

...keine Angst, ich hab auch meine sprachlichen Pferdefüße, z.B. muß ich bei der Substantivierung öfters länger nachdenken. Und noch dazu bin ich ja bei der alten deutschen Rechtschreibung hängen geblieben (in meinem Lebensvertrag steht nichts davon drin, daß ich die Muttersprache mehr als einmal lernen muß...Der Wein-Schwede hat geschrieben:Ich habe gemerkt dass es hier im Forum viele hoch gebildete Personen gibt, und so wie manche sich sprachlich hier formulieren, kann ich nur auf Schwedisch oder Englisch machen.

Viele Grüße
Erich
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Re: Bernhard Huber
mineralischsteEThC hat geschrieben:"mineralischte"Der Wein-Schwede hat geschrieben:"mineraligigste" (ist es korrekt so Erich?)
![]()

Aber eigentlich kennt "mineralisch" keine Steigerungsformen.

(Ich kaufe ein "anscheinend", denn es gibt widersprüchliche Informationen, und ich bin nicht ganz sicher.)
Besten Gruß, Karsten
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Re: Bernhard Huber
...ha, ein "s" verschluckt!amateur des vins hat geschrieben:mineralischste

Danke! Es bleibt halt schwierig!
...wobei ich schon meine, daß "mineralisch" im Vergleich steigerungsfähig ist. Anders als bei AN oder AUS...
Viele Grüße
Erich
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Re: Bernhard Huber
Letzte Woche im Urlaub, daher nur eine Kurznotiz
Huber, Spätburgunder Wildenstein 2007
Farbe helles Ziegelrot; zurückhaltende, ätherische Nase mit Kirsche und feiner Würze; am Gaumen sehr seidig; elegante Frucht und Würze mit einem Hauch Lakritz; feine Tannine, die so gut wie abgebaut sind; brillante, sehr passende Säure und leichte Mineralität; langer Abgang
Ein toller, finessenreicher Wein, der aber sicherlich demnächst getrunken werden sollte.
Außerdem hatte ich noch den Chardonnay (AR) 2013. Wieder hat er mir sehr gut gefallen, ich war aber zu unaufmerksam, um eine Beschreibung liefern zu können.
VG, Nora
Huber, Spätburgunder Wildenstein 2007
Farbe helles Ziegelrot; zurückhaltende, ätherische Nase mit Kirsche und feiner Würze; am Gaumen sehr seidig; elegante Frucht und Würze mit einem Hauch Lakritz; feine Tannine, die so gut wie abgebaut sind; brillante, sehr passende Säure und leichte Mineralität; langer Abgang
Ein toller, finessenreicher Wein, der aber sicherlich demnächst getrunken werden sollte.
Außerdem hatte ich noch den Chardonnay (AR) 2013. Wieder hat er mir sehr gut gefallen, ich war aber zu unaufmerksam, um eine Beschreibung liefern zu können.
VG, Nora
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- Beiträge: 1176
- Registriert: Sa 10. Dez 2016, 09:22
Re: Bernhard Huber
Weingut Bernhard Huber - Malterdinger Weisser Burgunder & Chardonnay - 2016:

Die Weine von Huber können echt polarisieren. Der erste Punkt, die Reduktion: Die Reduktionsnoten sind anfangs für mich abstoßend. Gerade bei Schwefelnoten ist ja die individuelle Geruchsschwelle sehr unterschiedlich, meine Frau hat es als nicht so unangenehm empfunden, mir war das nach dem Öffnen deutlich zu viel. Nach zwei Tagen war der Wein dann gut, aber es kollidiert mit meinen Erwartungen: Wenn ich einen weißen Ortswein öffne, dann mache ich das auch, weil ich einen unmittelbar genussfähigen Wein erwarte.
Zweite Punkt, die Säure: Die Säure ist prägend, im Mittelteil hat der Wein einen leicht cremigen, sanfteren Gegenpart, der ist aber nicht gleich gewichtet. Ich finde das für ein Glas ganz angenehm, dann wird es mir aber zu einseitig säurelastig. Die Vorlieben sind hier natürlich individuell sehr unterschiedlich, mag man - oder nicht.
Positiv ist die Feinheit, auch die Klarheit der Aromen, nachdem die Reduktion verschwunden ist. Mir gefällt die feine Adstringenz, die auch gut mit dem Eindruck einer salzigen Mineralität beschrieben werden könnte.
Unterm Strich strengt mich bei Huber die extreme Reduktion und die prägnante Säure aber deutlich mehr an, als dass mir die Stilmittel Freude bereiten. Ein Preistipp ist der Wein auch nicht, ich habe noch zwei Weine von Huber, ich denke aber, dass es sich damit bei mir dann für die Zukunft mehr oder weniger ausgehubert hat.
Grüße, Josef

Die Weine von Huber können echt polarisieren. Der erste Punkt, die Reduktion: Die Reduktionsnoten sind anfangs für mich abstoßend. Gerade bei Schwefelnoten ist ja die individuelle Geruchsschwelle sehr unterschiedlich, meine Frau hat es als nicht so unangenehm empfunden, mir war das nach dem Öffnen deutlich zu viel. Nach zwei Tagen war der Wein dann gut, aber es kollidiert mit meinen Erwartungen: Wenn ich einen weißen Ortswein öffne, dann mache ich das auch, weil ich einen unmittelbar genussfähigen Wein erwarte.
Zweite Punkt, die Säure: Die Säure ist prägend, im Mittelteil hat der Wein einen leicht cremigen, sanfteren Gegenpart, der ist aber nicht gleich gewichtet. Ich finde das für ein Glas ganz angenehm, dann wird es mir aber zu einseitig säurelastig. Die Vorlieben sind hier natürlich individuell sehr unterschiedlich, mag man - oder nicht.
Positiv ist die Feinheit, auch die Klarheit der Aromen, nachdem die Reduktion verschwunden ist. Mir gefällt die feine Adstringenz, die auch gut mit dem Eindruck einer salzigen Mineralität beschrieben werden könnte.
Unterm Strich strengt mich bei Huber die extreme Reduktion und die prägnante Säure aber deutlich mehr an, als dass mir die Stilmittel Freude bereiten. Ein Preistipp ist der Wein auch nicht, ich habe noch zwei Weine von Huber, ich denke aber, dass es sich damit bei mir dann für die Zukunft mehr oder weniger ausgehubert hat.
Grüße, Josef
Re: Bernhard Huber
Hallo Josef,
vielen Dank für deine ausführliche Notiz!
Der Malterdinger weiß scheint ja sehr zu polarisieren. Ich hatte lediglich mal den 17er im Glas. Dabei hatte ich kaum Reduktionsnoten wahrgenommen, dafür fand ich die Säure zu prägnant und auch isoliert. Sonst ein recht spannender Wein. Aber der Trinkfluss war nicht gerade hoch. Der 18er liegt noch unprobiert im Keller, so dass meine Erfahrungen mit diesem Wein eher begrenzt sind.
Kann jemand schon zum 19er Jahrgang etwas sagen? Ggf. auch zu dem Chardonnay AR?
VG, Nora
vielen Dank für deine ausführliche Notiz!
Der Malterdinger weiß scheint ja sehr zu polarisieren. Ich hatte lediglich mal den 17er im Glas. Dabei hatte ich kaum Reduktionsnoten wahrgenommen, dafür fand ich die Säure zu prägnant und auch isoliert. Sonst ein recht spannender Wein. Aber der Trinkfluss war nicht gerade hoch. Der 18er liegt noch unprobiert im Keller, so dass meine Erfahrungen mit diesem Wein eher begrenzt sind.
Kann jemand schon zum 19er Jahrgang etwas sagen? Ggf. auch zu dem Chardonnay AR?
VG, Nora