amateur des vins hat geschrieben:jessesmaria hat geschrieben:
jessesmaria hat geschrieben:Ich finde das "konservative" Verfahren von Molitor, Prädikate und Restzucker zu trennen, am stimmigsten.
Hat Molitor nicht die Kapseln farbkodiert für Restsüßekategorien von "garnicht" bis "ganz schön viel"? Aber was ist daran "konservativ"? Das ist im Gegenteil eine vielleicht plausible, aber eher progressive, weil von der Norm abweichende und niemandem sonst verwendete Maßnahme. Oder nicht?
Als progressiv empfinde ich daran nun überhaupt nichts. Wer als Erzeuger im Hinblick auf den Restzucker differenzieren möchte, kann das auch über Angaben auf dem Etikett tun (trocken, halbtrocken, feinherb, oder eben nichts = süß), und sehr viele tun das auch, vielleicht sogar die meisten. Und wer ganz transparent sein möchte, kann auf das Rückenetikett auch die Analysenwerte schreiben (das kenne ich aber im Moment nur von den "Trockenen Schmitts").
Und auch, wenn es OT ist und mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat, trotzdem:
jessesmaria hat geschrieben: Ein aufwendigst hergestellter Spitzen-Brunello oder -Barolo (oft doppelt so teuer wie die Auslesen) [...]
Der Aufwand, eine hochwertige Auslese aus einer Steillage zu gewinnen, ist mit Sicherheit deutlich höher als bei jedem Barolo oder Brunello (ich weiß durchaus, wovon ich da rede, ich habe an so etwas ein paar mal mitgearbeitet). Über Qualitätsrelationen zwischen einem restsüßen Weißwein und einem trockenen Rotwein kann man lange philosophieren, für mich liegt eine Top-Auslese von der Mosel und ein Top-Barolo gleichauf. Und was die Preise betrifft, bleibt damit nur die Frage, ob die Auslese zu günstig oder der Barolo zu teuer ist
Gruß
Ulli