Matthias Hilse hat geschrieben:Die Bewertungen von Neil Martin machen mich stellenweise etwas ratlos, denn ich kann keine hinreichende Differenzierung hinsichtlich der Extraktion erkennen.
Heute hatte ich u.a. Muster von Ferriere und Labegorce nebeneinander im Glas. Während der Ferriere eine ganz neue Klasse zeigt mit einer Frische, Klarheit, Balance und floralen Würze, ist der Labegorce dick mit viel Holzeinsatz und irgendwie von allem, was Margaux gerade nicht braucht, etwas zu viel.
Die Einschätzung zum Labegorce wundert mich überhaupt nicht. Der 16er fiel exakt in das gleiche Muster, hier meine VKN aus dem Herbst 2019:
Labegorce (Margaux) Bei manchen Weinen heißt es "Säbel statt Florett". Hier ist es dann wohl schon mehr die Streitaxt als der Säbel... alles so ziemlich am oberen Anschlag, Frucht, Holz, leider auch ein ziemlich klotziges und recht grobes Tannin. Mehr gewollt als gekonnt, wenig Trinkfluss. Wird eine ganze Weile brauchen, um sich zu harmonisieren, dann wird er vielleicht doch recht gut - aber mit Margaux wird das dann immer noch wenig bis nichts zu tun haben. Im Moment nur was für Konzentrationstrinker.
Zumindest an diesem Wein konnte ich den Enthusiasmus mancher hier im Forum für Labegorce überhaupt nicht nachvollziehen. Da muss man den Wein schon sehr weit von seiner Herkunft abstrahieren. Und der 19er scheint nun in das gleiche Muster zu fallen
Gruß
Ulli
@toska: Kreuzpost - und gleiche Meinung