Ich hatte etwas anderes im Sinn:
Ich kann ja mit einiger Hirnakrobatik nachvollziehen, daß der Bioapfel nicht auf der konventionellen Paprika liegen soll, und daß der Händler nachweisen soll, das verstanden zu haben.
Welches tiefere Verständnis jedoch benötigt wird, um mit Glasflaschen beliebigen Inhaltes umgehen zu dürfen, ohne das Biotum zu verletzen - da stößt meine Phantasie an ihre Grenzen.
Ich würde hier einfach mal Hanlon's razor ansetzen, wenn ich nicht davon ausgehen müßte, daß mit diesen Zertifizierungen Geld verdient wird...
Qualitätsstufen
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Re: Qualitätsstufen
Besten Gruß, Karsten
Re: Qualitätsstufen
Karsten,
die von mir oben auszugsweise zitierte EU-Verordnung differenziert nicht zwischen verpackter und unverpackter Ware; da müsste man ansetzen und die Verordnung entsprechend ändern. Aber das will wohl niemand (gültig ist die Verordnung übrigens schon seit dem 01.01.2009).
Aus einem ganz bestimmten Blickwinkel kann "Biotum" offensichtlich sehr leicht verletzt werden, da kann es ausreichen, wenn eine Flasche Biowein näher als 1,5 Meter (oder wie war das noch mit eineinhalb Metern?) an einer Flasche nicht-bio-Wein gelagert wird. Es gibt ja auch genügend Leute, die glauben, dass eine Kartoffel im Weinkeller unweigerlich den Inhalt des ganzen Kellers ruiniert.
Gruß
Ulli
die von mir oben auszugsweise zitierte EU-Verordnung differenziert nicht zwischen verpackter und unverpackter Ware; da müsste man ansetzen und die Verordnung entsprechend ändern. Aber das will wohl niemand (gültig ist die Verordnung übrigens schon seit dem 01.01.2009).
Da bist Du wohl noch nicht mit in der Wolle gewaschenen Ökofreaks in Kontakt gekommen. Ich habe schon zweimal in einem Bioladen hier am Ort erlebt, dass Kunden wütend verlangt haben, dass der Barcode der verpackten Ware nicht mit einem Laserscanner ausgelesen wird, weil doch jeder weiß, dass die Strahlung den Inhalt der Verpackung irreversibel schädigt.Welches tiefere Verständnis jedoch benötigt wird, um mit Glasflaschen beliebigen Inhaltes umgehen zu dürfen, ohne das Biotum zu verletzen - da stößt meine Phantasie an ihre Grenzen.
Aus einem ganz bestimmten Blickwinkel kann "Biotum" offensichtlich sehr leicht verletzt werden, da kann es ausreichen, wenn eine Flasche Biowein näher als 1,5 Meter (oder wie war das noch mit eineinhalb Metern?) an einer Flasche nicht-bio-Wein gelagert wird. Es gibt ja auch genügend Leute, die glauben, dass eine Kartoffel im Weinkeller unweigerlich den Inhalt des ganzen Kellers ruiniert.

Gruß
Ulli
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Re: Qualitätsstufen
Ich bin ja auch zugegebener Maßen ein Bio-Fanatiker und versuche, alles aus biodynamischen Anbau / Zucht zu bekommen. Klappt auch ganz gut...so gute 80-90% würde ich sagen. Denn nur biodynamisch ist für mich "Bio".UlliB hat geschrieben: Da bist Du wohl noch nicht mit in der Wolle gewaschenen Ökofreaks in Kontakt gekommen. Ich habe schon zweimal in einem Bioladen hier am Ort erlebt, dass Kunden wütend verlangt haben, dass der Barcode der verpackten Ware nicht mit einem Laserscanner ausgelesen wird, weil doch jeder weiß, dass die Strahlung den Inhalt der Verpackung irreversibel schädigt.
Aber an den Laserscanner habe ich noch nicht gedacht


VG,
Robert
PS: Das mit den Zertifizierungen für Händler hatte ich damals schon zur Kenntnis genommen. Aber wie Du schreibst: Gesetzte müssen nicht logisch sein...da könnte auch Lobby-Ismus mit dabei sein. Natürlich im Sinne des "Verbraucherschutzes"

"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)
Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
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Re: Qualitätsstufen
Ich erinnere mich da auch an eine Posse um den Barcode beim Neumarkter Lammsbräu...
https://www.welt.de/vermischtes/article ... oeste.html
Gruss
Marko

https://www.welt.de/vermischtes/article ... oeste.html
Gruss
Marko
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Re: Qualitätsstufen
Herzlichen Dank für den Link.maha hat geschrieben:Ich erinnere mich da auch an eine Posse um den Barcode beim Neumarkter Lammsbräu...![]()
https://www.welt.de/vermischtes/article ... oeste.html
Ähm -- ja. Das erklärt jetzt einiges, und im Zusammenhang mit meiner Beobachtung im Bioladen bezüglich des Laserscanners ist der im Artikel der Welt verlinkte FAZ-Artikel besonders aufschlussreich. Zitat daraus (Hervorhebung in fett von mir):
Und da fragen hier Leute, wie das "Biotum" abgefüllten Weins beschädigt werden soll? Ein gefährliches Etikett, und wenn das dann noch vor den Laserscanner gehalten wird: zack - schon ist der Inhalt der Flasche zu einer Art flüssigem Rattengift geworden.Die parallel nebeneinander verlaufenden Striche auf der Rückseite der Produkte wirken als eine Art Antenne und nehmen Strahlung oder Energie aus der Umgebung auf. Diese geben sie an die Speisen und Getränke weiter. Durch Laserscanner an der Kasse wird diese Energie zusätzlich aktiviert.
Was das angeblich für einen Effekt haben kann, beschreibt Ölwin Pichler, Leiter des „naturwissen-Ausbildungszentrums“ in Wolfratshausen, so: „Aus bioenergetischer Sicht können manche durch die Aktivierung der Barcodes entstehende Felder die Verträglichkeit eines Produktes beeinträchtigen.“ Pichler ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Raum & Zeit“. In dieser Zeitschrift wurde schon im Jahre 2000 davor gewarnt, Laserscanner aktivierten die bioenergetische Toxizität der Strichcodes.
Eigentlich hätte die EU-Ökoverordnung Barcodes auf Ökoprodukten von vornherein verbieten müssen. Und der EAN-Code an sich kann bestimmt auch schon schweres Unheil anrichten, per Zahlenmagie...
Manches fasse ich echt nicht

Gruß
Ulli
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Re: Qualitätsstufen
Mea maxima culpa!UlliB hat geschrieben:Und da fragen hier Leute, wie das "Biotum" abgefüllten Weins beschädigt werden soll? Ein gefährliches Etikett, und wenn das dann noch vor den Laserscanner gehalten wird: zack - schon ist der Inhalt der Flasche zu einer Art flüssigem Rattengift geworden.
Aber vielleicht läßt sich die bioenergetische Toxizität des Strichcodes neutralisieren, indem man ihn einige Minuten mit levitiertem Wasser spült?

Besten Gruß, Karsten
Re: Qualitätsstufen
Viel zu aufwendig, und gar nicht nötig. Die Lösung steht doch auch im FAZ-Artikel:amateur des vins hat geschrieben: Aber vielleicht läßt sich die bioenergetische Toxizität des Strichcodes neutralisieren, indem man ihn einige Minuten mit levitiertem Wasser spült?
Ich merke es immer wieder: ich bin nur zu blöde, ensthaft Geld zu verdienenIm Onlineshop von „Bio Balance“ aus Neuseeland ist der „CodeEx Barcode-harmonizer“ für rund 17 Euro erhältlich. Im Stift ist ein energetisch informierter Chip integriert. „Barcodes einfach quer durchstreichen!“, und schon sei die toxische Belastung neutralisiert.

Gruß
Ulli
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Re: Qualitätsstufen
Whow...das ist ziemlich durchgeknallt...ich mach ja schon echt viel mit und gelte als schräg, aber das habe ich echt noch nie gehört. Die Welt wird echt immer bekloppter. Das macht einem ja fast Angst.UlliB hat geschrieben: ...
Manches fasse ich echt nicht![]()
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Re: Qualitätsstufen
Irgendwo in den letzten Beiträgen fielen hier 2 Begriffe:
1. Lobbyismus (und wer hat eine Lobby? Nicht der kleine Ökowinzer und auch nicht der kleine Händler, sondern die großen Agrarkonzerne, die Wein-Großerzeuger ud die großen und mächtigen Händler (bzw. Ketten))
2. Mit den Zertifizierungen soll Geld verdient werden.
Das fasst die Lage wohl bestens zusammen. Es geht (auch) darum, die kleinen Idealisten in ihrer Vielfalt und ihrem Qualitätsbestreben klein zu halten bzw. als Konkurrenz auszuschalten.
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob dahinter so etwas wie eine Biolobby steht (sprich die Großen der Branchen, für die die Zusatzausgaben eher Peanuts sind) oder ob nicht sogar eine Lobby derer dahinter steht, die der Agrarindustrie und den globalisierten Marken nahe stehen.
Ich würde mir eine Welt wünschen, in der nicht der bestraft wird, der das Gute und Richtige macht und verbreitet, sondern diejenigen, die unseren Planeten missachten, in dem alles billig und auf Ausbeutung getrimmt ist.
Aber aller Voraussicht nach werde ich eine solche Welt nicht erleben. Davor schützen Parteien, die alles so erhalten wollen, wie es ist und Wähler, die Parteien wählen, denen das "Weiter So" mehr am Herzen liegt als Nachhaltigkeit und die Zukunft des Planeten und ihrer Bewohner.
1. Lobbyismus (und wer hat eine Lobby? Nicht der kleine Ökowinzer und auch nicht der kleine Händler, sondern die großen Agrarkonzerne, die Wein-Großerzeuger ud die großen und mächtigen Händler (bzw. Ketten))
2. Mit den Zertifizierungen soll Geld verdient werden.
Das fasst die Lage wohl bestens zusammen. Es geht (auch) darum, die kleinen Idealisten in ihrer Vielfalt und ihrem Qualitätsbestreben klein zu halten bzw. als Konkurrenz auszuschalten.
Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob dahinter so etwas wie eine Biolobby steht (sprich die Großen der Branchen, für die die Zusatzausgaben eher Peanuts sind) oder ob nicht sogar eine Lobby derer dahinter steht, die der Agrarindustrie und den globalisierten Marken nahe stehen.
Ich würde mir eine Welt wünschen, in der nicht der bestraft wird, der das Gute und Richtige macht und verbreitet, sondern diejenigen, die unseren Planeten missachten, in dem alles billig und auf Ausbeutung getrimmt ist.
Aber aller Voraussicht nach werde ich eine solche Welt nicht erleben. Davor schützen Parteien, die alles so erhalten wollen, wie es ist und Wähler, die Parteien wählen, denen das "Weiter So" mehr am Herzen liegt als Nachhaltigkeit und die Zukunft des Planeten und ihrer Bewohner.
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Re: Qualitätsstufen
...was wohl auch dazu geführt hat, daß Deutschland lediglich die wohlklingenden "Traditionellen Begriffe"thvins hat geschrieben:1. Lobbyismus (und wer hat eine Lobby? Nicht der kleine Ökowinzer und auch nicht der kleine Händler, sondern die großen Agrarkonzerne, die Wein-Großerzeuger ud die großen und mächtigen Händler (bzw. Ketten))
Affentaler, Badisch Rotgold, Classic, Ehrentrudis, Federweisser, Hock, Liebfrauenmilch, Riesling-Hochgewächs, Schillerwein und Weissherbst
EU-weit hat schützen lassen. Wenn man da mal bei den anderen Ländern schaut...

Chlor! Eine der marketingtechnischen Folgen daraus: nach meiner subjektiven Einschätzung stehen Anzahl und Größe von Bio-Labeln auf den Etiketten in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur Qualität des Inhalts!thvins hat geschrieben:2. Mit den Zertifizierungen soll Geld verdient werden.

Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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