Andere Winzer

[Bradetti]

Ja, richtig, die Jahrgangscharakteristik spielt natürlich keine kleine Rolle...

[Gaston]

Heute im Glas:


Das ist wirklich sehr gutes Zeug! Rheingau-Riesling at it´s best - in seiner Kategorie natürlich. Jetzt schon gut zu trinken, wird aber sicher noch besser. 9,90 Euro ab Weingut. Hervorragendes PGV.

[Gaston]

Noch etwas von Corvers Kauter; mein wohl erster Silvaner aus dem Rheingau. Und ein gar nicht mal so schlechter.



Das ist natürlich kein Ausbund an Finesse, sonder ein saftiger, kerniger und im besten Sinne unkomplizierter Silvaner, der sich bestens trinken lässt. Besonders gefällt mit die zupackende Säure, nicht unbedingt typisch für 2018. Bei einem Preis von unter 10 Euro bereue ich hier nichts.

[Ralf Gundlach]

Schon mal einen Riesling aus Kostheim getrunken? Ich jedenfalls bis jetzt noch nicht.

2018 Riesling Qba trocken Kostheimer St. Kiliansberg "Kalkessenz" Weingut Bott

Deutliche Spontinase. Am Gaumen dominieren die zitrischen Noten, aber auch etwas knackiger Pfirsich. Zeigt eine typische Kalkboden-Mineralität. Erstaunlich knackige Säure für 2018. Hoher Extrakt. Schöne Länge für einen Riesling in dieser Preisklasse. Ist noch zu jung. Ich könnte mir gut vorstellen, das der in 3-4 Jahren komplexer wird. Aber auch jetzt macht der schon richtig Freude. Wobei der durchaus anspruchsvoll ist, kein easy-drinking.

90 Punkte. Kostet 8,80 Euro.

Gruß

Ralf

[Bernd Schulz]

Schon mal einen Riesling aus Kostheim getrunken? Ich jedenfalls bis jetzt noch nicht.

Ich bis gestern auch noch nicht! Gestern habe ich allerdings nur ein kleines Glas zu mir genommen, heute ist es Zeit für den Rest in der Flasche:



Ein toller Wein für kleines Geld! Das, was er gegenüber dem Lochriesling von gestern an Power vermissen lässt, macht er durch die ausgeprägte Mineralität und durch eine für den Jahrgang sehr erstaunliche Eleganz wieder wett.

Weder die Lage noch das Weingut waren mir bislang ein Begriff . Hier zeigt sich mal wieder, was für schöne Entdeckungen sich abseits der großen Namen machen lassen, wenn man die Augen hinreichend offen hält. Ralf Gundlach hat das in diesem Fall getan, und ich danke ihm sehr dafür, dass er auch für mich ein paar Pullen vom Weingut Bott besorgt hat!

Herzliche Grüße

Bernd

[UlliB]

Schon mal einen Riesling aus Kostheim getrunken?

Das ist ja mal wirklich interessant. Ich hatte keine Ahnung, dass da überhaupt Wein produziert wird. Kostheim liegt direkt am Zusammenfluss von Main und Rhein, da hat es sehr viel Industrie und ein paar etwas gesichtslose Wohngebiete, aber Wein? - Allerdings: Die angrenzende Nachbargemeinde im Osten ist Hochheim am Main, und die ist für Wein durchaus renommiert, und tatsächlich grenzt laut http://weinlagen.info der Kostheimer St. Kiliansberg ganz unmittelbar an zwei (allerdings weniger bekannte) Hochheimer Lagen.

Kostheim ist übrigens eigentlich ein Stadtteil von Mainz. Da dieser aber nördlich des Rheins liegt, und damit im Bundesland Hessen und nicht in Rheinland-Pfalz, geht das nicht mehr, und deshalb ist heute Kostheim ebenso wie die nördlich des Rheins gelegenen Mainzer Stadtteile Amöneburg und Kastel ein Ortsteil von Wiesbaden, was wiederum für viele Mainzer ein ganz massives Ärgernis bedeutet (das Verhältnis zwischen Mainzern und Wiesbadenern ist etwa so freundschaftlich wie das zwischen Serben und Kroaten, nur ist es bislang noch nicht zum Einsatz schwerer Waffen gekommen ). Wer Näheres wissen mächte, kann mal nach "AKK-Konflikt" googeln.

Gruß
Ulli

[Ollie]

Der St-Kiliansberg war mir auch kein Begriff, aber wen Kostheim interessiert: Künstler hat ja nun seit fast einem Jahrzehnt seinen Kostheimer Weiß Erd (sogar ein GG) im Programm und mittlerweile ziemlich gut im Griff (auch wenn dem Wein die typische Würze und die Saftigkeit der Hochheimer Spitzenlagen fehlt).

Cheers,
Ollie

[Ralf Gundlach]

Der St-Kiliansberg war mir auch kein Begriff, aber wen Kostheim interessiert: Künstler hat ja nun seit fast einem Jahrzehnt seinen Kostheimer Weiß Erd (sogar ein GG) im Programm und mittlerweile ziemlich gut im Griff (auch wenn dem Wein die typische Würze und die Saftigkeit der Hochheimer Spitzenlagen fehlt).

Cheers,
Ollie

Hallo Ollie,

danke für den Tipp, aber Künstler ist mir preislich zu hoch angesiedelt.
Noch ein Bott:
2019 Kostheim Riesling trocken Weingut Bott

Dezente Mandarinen, Orangen und Zitrus in der Nase. Am Gaumen ist das nicht gerade mainstream. Zitrus, aber auch wieder dezente Mandarinennoten. Die Mineralität der Kalkböden zeigt sich auch. Knackige Säure. Das ist selbst bei dem Ortsriesling( darunter gibt es nur noch den Liter) ein Statement und eine ganz klare Linie. Straff, fordernd, mineralisch, reintönig, durchaus säurebetont. Aber stimmig. Den Kostheim Riesling könnte ich nicht jeden Tag trinken. Ich bin mir sicher, das der in zwei-drei Jahren noch mehr Spaß macht. Aber sehr gelungener Riesling . Bott ist das richtige Weingut, wenn man auf anspruchsvolle, mineralische, knackige Rieslinge steht, die reifen können.
87 Punkte. Kostet 7,20 Euro ab Weingut

Gruß

Ralf

[Ralf Gundlach]

Der St-Kiliansberg war mir auch kein Begriff, aber wen Kostheim interessiert: Künstler hat ja nun seit fast einem Jahrzehnt seinen Kostheimer Weiß Erd (sogar ein GG) im Programm und mittlerweile ziemlich gut im Griff (auch wenn dem Wein die typische Würze und die Saftigkeit der Hochheimer Spitzenlagen fehlt).

Cheers,
Ollie

Hallo Ollie,

danke für den Tipp, aber Künstler ist mir preislich zu hoch angesiedelt.
Noch ein Bott:
2019 Kostheim Riesling trocken Weingut Bott

Dezente Mandarinen, Orangen und Zitrus in der Nase. Am Gaumen ist das nicht gerade mainstream. Zitrus, aber auch wieder dezente Mandarinennoten. Die Mineralität der Kalkböden zeigt sich auch. Knackige Säure. Das ist selbst bei dem Ortsriesling( darunter gibt es nur noch den Liter) ein Statement und eine ganz klare Linie. Straff, fordernd, mineralisch, reintönig, durchaus säurebetont. Aber stimmig. Den Kostheim Riesling könnte ich nicht jeden Tag trinken. Ich bin mir sicher, das der in zwei-drei Jahren noch mehr Spaß macht. Aber sehr gelungener Riesling . Bott ist das richtige Weingut, wenn man auf anspruchsvolle, mineralische, knackige Rieslinge steht, die reifen können.
87 Punkte. Kostet 7,20 Euro ab Weingut

Gruß

Ralf

Am zweiten Tag deutlich zugänglicher. Man sollte ihn nicht zu kalt trinken ( ca. 14 Grad).
Ich freue mich generell darüber, das in der Rheingauer Weinszene in den letzten Jahren Bewegung reinkommt. Ich war 2002 dort unterwegs und konnte, abgesehen von J.B. Becker, nur einen Einheitsgeschmack entdecken. Und das hatte sich anscheinend in den nächsten Jahren so gehalten. Wenig Risiko, die gleiche Reinzuchthefe, Langeweile pur im Glas.
Aber das hier, das ist anders. Mutiger, individeller, mit einer eigenen Handschrift. Selbst bei diesem vermeintlich "einfachen" Ortswein. Der ist nicht für die Allgemeinheit gemacht, sondern für Menschen, die sich damit auseinandersetzen möchten. Er ist nicht in Hoztfässern ausgebaut ( wie das Weingut Ehrhard, die mich auch schon länger interessieren), sondern im Edelstahl. Aber das passt. Reintönig und trotzdem individuell.

Gruß

Ralf

[Bernd Schulz]

Den "einfachen" Kostheimer aus 2019 habe ich jetzt auch im Glas, und ich bin da ganz bei Ralf:



Für gerade mal 7,20 Euro bietet der Wein mehr als viele Gutsrieslinge von VDP-Betrieben. Ralf hat mit der Idee, etwas bei Bott zu bestellen, wieder einmal eine hervorragende Spürnase bewiesen...

Herzliche Grüße

Bernd