Wittmann

[Weinschlumpf]

Ich habe letztes Wochenende den 2018 Wittmann 3 Gewanne trocken probiert.
Es ist ein Cuveé aus 3 hochwertigen Parzellen, sehr zu empfehlen, ich muss jetzt gerade mal (m)ein 6-Pack bestellen

Hat bei Vicampo übrigens 95P bekommen

Gruß,

Daniel

Hallo Daniel,

bei besagtem Wein dürfte es sich um den "normalen" Gutsriesling handeln, der für Vicampo unter einer anderen Bezeichnung abgefüllt wurde. Hast Du eine AP-Nummer zu dem Wein (gehe davon aus das Du Dich auf den Riesling bezogen hast).

Viele Grüße

Niko

[Moselglück]

Hallo Niko,

ja es war der Riesling, aber eine AP habe ich nicht abfotografiert, sorry
Hat einen sehr guten Trinkfluss und ein knackiges Säuregerüst, zum reinlegen.

Gruß

Daniel

[Ollie]

Und noch 'ne Wasserstandsmeldung: 2009 Morstein GG

Jo, ganz nett, auch hier Karamell vom reifen Jahrgang, der sich mit Luft einbaut, unerwartet schlank fuer der Jahrgang, aber nicht fein ziseliert, sondern eher monolithisch und viel weniger aromatisch als erwartet. Runde, gelbe Frucht ohne den Kalk-Zitrus (Jahrgang?), reife und schoene Saeure, recht harmonisch, aber der etwas arg suesse Schmelz stoert mich dann doch zum feinen (pochierten) Fisch. Schmeckt eher nach 5 bis 7 g/l RZ. Insgesamt irritiert mich ein wenig der Mangel an Charakter und - Interesse? Alles schrecklich unfallfrei, inoffensiv und auf crowd-pleasing abgestellt. Wie eine Vernissage, auf der man einer handwerklich herausragend gut und mit allerbesten Farben gestrichenen Wand von grossem Smalltalk beim Trocknen zusieht. Och joh. 90-92.

Cheers,
Ollie

Ach verdammt, ich sollte meine eigenen Notizen lesen wie die hier vom 30.08.18; dann haette ich nicht nach knapp einem Dreivierteljahr schon wieder eine Flasche aufgerissen. Die von vorgestern war quasi-identisch zur Vorflasche, mit einer leichten Abweichung: v.a. frisch geoeffnet hatte die Nase eine leichte Senfgurkenwasseraromatik (24 Buchstaben), die mich sehr an den jungen 2014er Doosberg von PJ Kühn erinnerte; mit der Luft verflog die Note aber zuriechends. Leider immer noch nervig war der bappsuesse Schmelz, der diesmal das Perlhuhn maltraetierte. Immerhin laesst er auf dankbares Altern hoffen.

Dass ich mich nicht an den Wein erinnerte, zeugt vom sehr blassen Eindruck, den er bei mir hinterliess. Ich war ueberzeugt davon, den Wein noch nicht im Glas gehabt zu haben. Erst spaeter fanden wir heraus, dass ich letztes Jahr perfiderweise eine der weiter hinten stehenden Paletten angebrochen hatte. Ich werde veranlassen, den Wittmann-2009-Fluegel meines Kellers zuzumauern und erst wieder 2029 zu oeffnen, damit sowas nicht noch einmal passiert.

Cheers,
Ollie

[amateur des vins]

Zusammen mit Kellers von der Fels 2018 ein weiterer Beifang aus derselben Lieferung:

Wittmann, Fass 151 2018 (13,0 %)

Eigentlich wollte ich nach Jahren mal wieder den Westhofener Ortsriesling testen. Zu Beginn meiner Rieslingbekanntschaft hatte ich den öfter, und ziemlich gemocht, aber irgendwie ist das eingeschlafen. Leider war der vergriffen; der Händler empfahl als Alternative diesen Fass 151, zu 4/5 des Preises dessen.

In der Nase Ananas, Birne, Grapefruit und etwas "Kalkstein", also durchaus vergleichbar auf der weiß/hellgelben Seite.
Am Gaumen leicht kalkig (adstringent), etwas orange(r), auch Limette; Richtung Abgang leicht kräuterig-herb (getrockneter Oregano?). Schöne Säure und einige Länge.

Ah, der direkte Vergleich mit dem vdF wäre spannend gewesen!
Etwas voller als dieser, und insgesamt etwas gemäßigter: weniger "Kalk-Adstringenz", nicht ganz so knackige (aber sehr schöne) Säure, ein wenig "dunklere" Aromen. Gibt im jetzigen Stadium mehr von sich preis und wirkt daher zugänglicher und auch komplexer. Mitnichten exotisch-barock-pummelig; für mich mit ausreichend Straffheit und Zug. In diesem Frühstadium gefällt mir dieser hier im Vergleich besser, und das zu 3/4 des Preises. Möglich, daß sich das mit der Zeit ändert, aber wozu warten?

[amateur des vins]

Ausgegrabene Einzelflasche:

Wittmann, Weisser Burgunder Reserve 2014 (13,5%)

Meine letzten Erinnerungen an Wittmanns Reserven aus Burgunderrebsorten, sowohl WB als auch Chardonnay, waren die an barocke, etwas pummelige, wenngleich komplexe Weine.

Dieser hier zeigt in der Nase etwas Vanille, weiße Früchte und Blüten. "Helle" Kräuter - ein Hauch frischer Basilikum?
Am Gaumen ganz leicht cremig-buttrig, aber wirklich ganz tolle Säure - lebendig, aber weder zu mild, noch zu knackig. Keine eindeutige Frucht, aber wunderbar harmonische Struktur.

Sehr gut! (...und viel besser als in meiner diffusen Erinnerung!)

[amateur des vins]

Nichtanalytischer Kurzeindruck vom

Wittmann, Westhofener 2018

Den "kleinen Morstein" nimmt man ihm ab: rauchig, würzig, fast eine Spur Rustikalität. Recht knackige Säure und erkennbare Adstringenz. Reagiert gut auf Luft und wird dann zugänglicher. Jugendlich sperrig, was direkt neben Dönnhoffs Kahlenberg 2018 besonders deutlich wird. Jetzt erheblich schwieriger als dieser, aber auch spannender und mit erheblichem Potential.

[stollinger]

Hallo,

den gab es auch am Wochenende. Weingut Wittmann - Westhofener Riesling trocken 2014:



Der Körper, die Substanz des Weins ist sehr gelungen. Sehr geradlinig, straff, aber dabei durchaus auch etwas weich. Mir fehlt aktuell noch etwas die Komplexität. Die Würzaromen sind nur angedeutet, aktuell finde ich das so etwas einseitig.

Ich denke, der Wein hat noch weiteres Potential und kann, bzw. sollte noch länger liegen. Wahrscheinlich ist es ein ziemlich guter Wein. Ich muss aber einfach wieder festellen, dass Riesling bei mir nicht im Stande ist, die gleiche Begeisterung zu wecken, wie einige andere Rebsorten. Vielleicht auch deshalb der Wunsch nach mehr Komplexität, und ich suche in dem Wein etwas, wofür er nicht gemacht ist.

Grüße, Josef

[niers_runner]

Heute Abend im Glas:

Brunnenhäuschen Riesling GG 2018
In die Nase gelbes Steinobst, weißer Pfirsich, Quitte, etwas Birne. rote und schwarze Johannisbeere.
Am Gaumen blumig, tänzelnd, intensiv, ordentlich Säure, komplex, erhaben, in sich ruhend
93 P.

Beste Grüße

Peter

[amateur des vins]

Danke, Peter! Davon habe ich auch ein bißchen ergattert. Liest sich nicht gerade wie "barock-üppig und exotisch", was das Brunnenhäuschen ja manchmal prägt. Wie zugänglich würdest Du ihn denn nennen?

[niers_runner]

Hallo Karsten,

das 18er Brunnenhäuschen hat schon ordentlich Volumen aber ist nicht so barock und üppig, wie ich so manchen Pfälzer in Erinnerung habe. Die früheren Jahrgänge kenne ich leider nicht. Was die Zugänglichkeit betrifft, so finde ich das Brunnenhäuschen bereits jetzt erstaunlich offen, leicht und elegant, weder vernagelt noch verschlossen.

Beste Grüße

Peter