Seehof

[manubi]

Nächsten Monat werde ich Gelegenheit haben, das Weingut Seehof zu besuchen. Bin schon jetzt sehr gespannt.

Deine VKN habe ich gerne gelesen; magst Du noch von deinem Besuch berichten?

Das hat sich leider nicht so ergeben. . . . ist am hinhaltenden Widerstand der besten aller Ehefrauen gescheitert. Mehr als zwei Weingüter pro Tag sind mitihr nicht zu machen - leider.

Aber heute eine weiterer Seehof:



Alles, was ich bisher vom Seehof probiert habe, war sehr gut bis exzellent. Dieser Riesling hat sehr viel von dem, was ich liebe: Eigenständigkeit, unverwechselbaren Charakter, makellose Qualität - und nicht zuletzt natürlich: er schmeckt!

Gruß

Manfred

[manubi]

Seehof - Morstein Riesling 2016:

Hälfte der Flasche 1Tag offen im Kühlschrank - jetzt noch einmal deutlich besser. Frucht kommt jetzt viel deutlicher und vielfältiger. Dazu Gartenkräuter (Basilikum), Gewürze, leicht salzig-rauchig, das ganze irgendwie saftiger-kompletter. Keinerlei störende Noten. Bin geneigt, noch ein Pünktchehn draufzulegen (92 mP). Habe heute noch einmal nachbestellt.

Ein unmittelbar anschließen probierter 2016er Münsterer Rheinberg (Nahe) Riesling Erste Lage fällt, obwohl objektiv keineswegs schlecht, deutlich ab: 88 - 89 mP.

Gruß

Manfred

[Bradetti]

Gestern im Glas:

2010 Westhofener Steingrube Riesling trocken

In der Nase dominieren Steinobst, Kräuter, Steine, Rauch. Farblich zeigt sich ein schönes hell-goldgelb. Der Wein läuft sanft in den Mund ein.
Ohne Belüftungszeit zu lassen findet man am Gaumen das gleiche Bild vor. Schöner komplex-trocken, salzig-mineralischer Abgang. In der Mitte vermisse ich aber etwas Körper.

Das gibt sich dann nach ca. 2h. Der Wein hat sich gefunden, zeigt leichte Alterungsnoten (nicht störend) und wirkt ausgewogener als bpsw. der kürzlich konsumierte 2013er.
Auch im Abgang schlägt hier das Salz nicht ganz so brachial durch. Alles ist nicht ganz so laut wie beim 13er (inkl. der Säure), sondern runder, in sich ruhender. Der letzten in meinem Keller verbleibenden Flasche gebe ich max. noch 2 Jahre.
92 Punkte

So, gestern nochmals die 2010er Steingrube im Glas gehabt und fand diese diesmal einen Tick besser als die letzte verkostete Flasche. Sehr toll, sehr balanciert mit minimal wahrnehmbaren Alterungsnoten. 93 Punkte

[EThC]

...hier mein Senf zur durchaus schönen 15er Steingrube:

[amateur des vins]

Den famosen 2016er in Erinnerung, orderte ich voller Vorfreude

Seehof, Morstein Weißburgunder ‹R› 2017 (13,5%)

Mich begrüßt eine sehr expressive, fast üppige Nase: Grapefruit, reife Ananas, florale Noten und heller Tabak. Und: Man meint den Kalkstein zu riechen, ihn förmlich greifen zu können...

Am Gaumen sehr schöne, leicht zitrische Säure. Das Holz ist sehr dezent. Und dann --- kommt leider wenig! Dichte Struktur, aber kaum Aromatik. Ein Nasenriese...

[+1d] Die Tendenz bleibt...
Am Gaumen etwas extraktsüß, minimal weniger blaß als gestern, gefällig auch durch die üppige Statur.

Der Wein fällt für mich in die ausdrucksarme "Easy-Drinking-Schublade". Am zweiten Tag zeigte er sich leicht verbessert, was die Kritik ebenso leicht relativiert. Mit dem spannenden 2016er kann er für mich keinerzeit mithalten. Leider habe ich von jenem nur noch eine Flasche und konnte daher nur Erinnerung und Aufzeichnungen bemühen, sonst hätte ich eine zum Vergleich aufgezogen. Aber auch so finde ich den Eindruck recht eindeutig...

[EThC]

...hmm, interessant! Ich habe schon mehrfach mit den 17ern die Erfahrung gemacht, daß sie mit den 16ern nicht mithalten können, nicht nur in Rheinhessen. Ich bin mit diesem Jahrgang in D zur Zeit vorsichtig und kaufe fast nichts unprobiert...

[amateur des vins]

Ich beginne mich erst heranzutasten. Wenn die allerersten Eindrücke repräsentativ sein sollten, würde dies Deine Einschätzung bestätigen.

[Weinschlumpf]

Hallo,

gestern abend hatten wir auch als Mitbringsel unseres Besuchs den 2017er Weißburgunder R im Glas. Kann die Eindrücke 1:1 bestätigen. Auch nach 2 Stunden kam da nicht viel. Kein Vergleich zum "einfachen" WB aus 2017. Allerdings glaube ich, dass der R einfach noch ein paar Jahre weggelegt werden sollte.

Viele Grüße

Nikolai

[amateur des vins]

Worauf gründet sich Dein Glaube?
Den "einfachen" habe ich gar nicht, ein direkter Vergleich wäre interessant. Wie siehst Du diesen?

[BerlinKitchen]

Gerade im Glas.....


2017 Seehof "Kirchspiel" Riesling trocken

Klassisch KIRCHSPIEL, klar, straff, präzise und KALK, KALK, KALK.

Hier haben wir GG-Qualität für 14,90€ bei Pinard de Picard. Irgendwie ist 2017 ein Kirchspiel-Jahr für mich. Und während wir 2017 Keller Kirchspiel im Keller verstecken und vielleicht nach 10 Jahren die erste Flasche aufmachen, trinken wir stattdessen Kirchspiel von Seehof mit Genuss.

Chapeau, Flo.


93-94/100


Grüße aus Berlin,
Martin Zwick