Hallo Armin,bordeauxlover hat geschrieben:Nach dem gleichermaßen informativen wie unterhaltsamen täglichen Studium des 2016er-Subs-threads zu Pfingsten trotz frühsommerlicher Temperaturen nochmal Lust auf aktives Bordeauxtrinken gehabt. Die Wahl fiel spontan auf Folgenden:
Beausejour Duffau Lagarosse 2008
Zu dessen Subskription hatte mich seinerzeit Herr Hilse aufgrund seiner Beschreibung "verführt" - und gesubst habe ich ihn dann woanders (Asche auf mein Haupt...). Die erste Flasche einige Wochen nach der Arrivage, also vor knapp 6 Jahren verköstigt, hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen (weder positiv noch negativ). An die zweite bin ich im Vorfeld eher skeptisch rangegangen mit der Befürchtung, einen Fehlkauf getätigt zu haben. Der Blick auf das Etikett (14,5% Alk.) hat mich darin eher bestärkt. Außer diesem Jahrgang kenne ich den Wein überhaupt nicht, evtl. in den 90ern mal ein paar Jahrgänge in der Arrivage verkostet, wenn, dann aber ohne nachhaltigen Eindruck. Und nun die (positive) Überraschung:
Pop und pour ins Glas bei leicht gekühlten 15-16 Grad. Die Nase hat da wenig hergegeben. Der erste Schluck: eine wunderbar erfrischende "Sauerkirschattacke", nichts marmeladiges, kein Mon Cherie, lebendige, harmonisch eingebundene Säure, im Hintergrund ein dichter Teppich feinkörnigen Tannins. Super Trinkfluss, mit Biss, nicht sonderlich komplex, aber ungemein lecker, die 14,5% Alk. nicht unangenehm schmeckbar. Der Rest am zweiten Abend (kühl gelagert in der angebrochenen, aber verschlossenen Flasche) hat ein wenig an Komplexität gewonnen, die Tannine treten deutlicher hervor. Ich habe keine Ahnung, in welchem Stadium der Wein sich gerade befindet. Für immer noch Primärfruchtphase doch ein bißchen spät? Ich habe auch keine Ahnung, wohin die Reise geht... Ich freue mich aber schon auf die restlichen Flaschen! Wer ein paar davon hat, sollte unbedingt demnächst mal eine öffnen. Von exzessiver Belüftung würde ich eher abraten, und leichte Kühlung bekommt ihm meiner Meinung nach recht gut. Für seinerzeit 27 € eindeutig ein guter Kauf. Die Preise aktueller Jahrgänge schrecken mich da doch eher etwas ab.
Einen schönen Gruß in die Nacht an alle
vielen Dank für die Notiz. Ich habe noch keine von meinen Flaschen geöffnet, insbesondere weil ich skeptisch war (bin), ob der Wein wirklich seinem großen Namen gerecht wird. Zweifelsohne gehört BDL seit 2009 zu den großen Weinen aus St. Emilion, bis zum 2008er lag hier aber einiges im Argen. Auch nach Deiner Beschreibung bin ich mir immer noch nicht sicher, ob es nicht besser wäre, die vorhandenen Flaschen gewinnbringend zu veräußern .
Grüße
Hartmut