Da ich mich an der Mosel noch nicht auskannte, war diese Veranstaltung für mich optimal. Ich konnte mir großflächig einen Überblick verschaffen und das ganz ohne Kaufzwang. Die Weine der Winzer, die uns besonders gut gefallen haben und unseren Preisrahmen nicht sprengen, haben wir uns nun als Einzelflaschen zur Nachverkostung geordert und werden im Lauf der kommenden Jahre sicher bei vielen der Kandidaten persönlich vorstellig, um das gesamte Sortiment probieren zu können und einzukaufen.
Die Stimmung fand ich sehr, sehr angenehm, überlaufen war es bei den Stationen, die wir besucht haben, nur bei Nic Weiß. Aber auch dort war das Gelände groß genug, um sich ein gemütliches Plätzchen zu suchen. Nur das Verkosten war dort etwas schwieriger. Sonst verteilt sich das ganz gut auf die verschiedenen Stationen und dort sind es jeweils maximal fünf Stände. Mir wurde gesagt, speziell am Samstag sei der Andrang groß gewesen wie nie. Ich hatte nirgends Platzangst. Im Gegenteil, es gab an jeder Station gemütliche Sitzgelegenheiten, schöne Gärten, schöne Ausblicke usw. Wir haben an vielen Stationen einfach ein wenig Rast gemacht, weil es schlicht so schön war. Der Blick von Ketterns Terrasse ist unglaublich.
Organisiert war die Veranstaltung perfekt. An jeder Station liegt eine Übersicht der dort teilnehmenden Winzer samt Auflistung der Weine aus. Wir haben darauf immer unsere Notizen zu den Weinen gemacht. Die Shuttle-Busse fahren den ganzen Tag im Kreis die Stationen ab, was wirklich praktisch ist. Manches haben wir aber auch zu Fuß erledigt, um uns wieder zu erden und nebenbei die schöne Region zu genießen. Wir sind beispielsweise von Trittenheim nach Leiwen gelaufen.
Solange man keinen Sport daraus machte, möglichst viele Stationen zu schaffen, ist das eine sehr gemütliche Veranstaltung gewesen. Und ich hatte den Eindruck, dass die meiste Gäste genauso gedacht haben und verweilt sind, wenn es ein schönes Plätzchen war.
Wir haben bereits eine Unterkunft für die nächste Mythos Mosel gebucht. Da es ein anderer Abschnitt wird, ist es ja wieder was Neues. Nur werden wir wohl länger hinfahren, um noch Zeit zu haben, vor Ort einzukaufen und vielleicht noch das ein oder andere Weingut direkt zu besuchen, das nicht teilnimmt - oder besonders aufgefallen ist.
Als Ersttäter und Moselneuling kann ich die Mythos Mosel nur empfehlen. Ich habe nun eine Liste mit tollen Winzern und Weinen, weiß nun, dass ich auch mal in die Saar-Gegend fahren muss - und, dass ich dringend feinherbe und restsüße Rieslinge brauche, was ich nie gedacht hätte.
