besonders im Bordeauxbereich ist die "Verschlussphase", die die "Primärfruchtphase" und die "jetzt schmeckts langsam richtig gut-Phase" von einander trennt, hinreichend bekannt. 2-3 Jahre nach der Arrivage, je nach Tanninstärke des Jahrgangs heißt es erst ein mal "Warten!". Für eine unbekannte Anzahl von Jahren... Gut, wer 12er-Kisten hat.
Aber wie sieht das in anderen Regionen aus? Gibt es dort ähnliche Beobachtungen? Ist die Verschlussphase am Ende eher Ausdruck der Vinifikation? Ein Industriewein geht z.b. direkt von der Frucht- in die "Soßenphase" ein. Je gewichtiger der Wein, und auf lange Haltbarkeit getrimmt, desto eher Verschluss?
Ich muss zugeben, dass ich wenig Erfahrung damit habe. Selten trinkt man Vertikalen eines Weines, und wenn man Einzelflaschen hat, kann vom Luftdruck über die Stimmung bis hin zur Mondphase wohl alles für ein schmecken oder nicht-schmecken verantwortlich sein. Letztlich lasse ich vermeintlich "große Weine" wie Riesling GGs, Bordeaux und auch andere Schwergewichte mind. 5Jahre abhängen. Vermeintlich einfache, fruchtbetonte Weine gibt es zeitig, wenn auch nicht immer sofort, sondern mit etwas Ruhezeit zur Beruhigung. Aktuell bei 20Grad nach 10Uhr z.B. ein 2016 Gelber Muskateller vom Zehnthof Luckert, der Sommerwein für mich schlechthin.
Aber kann man das so verallgemeinern? Gibt es griffige Regeln oder Empfehlungen zur Vermeidung von Enttäuschungen? Wieviele "schwache" Weine kann man letztlich auf dieses Phänomen der Verschlussphase zurückführen?
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