Enttäuscht hat mich die Tage eine Flasche
Mantele 2016 Sauvignon Blanc der KG Nals Margreid.
Bereits in der Farbe ein mittlerer Bernstein-Ton, in der Nase bereits verbleichende teils kandierte gelbfruchtige Noten und etwas wie karamelisierte Zwiebel. Am Gaumen eher etwas sehr weinig-fade-ältlich, ohne jedoch sherryartige Noten aufzuweisen, ich weis nicht was der Wein ist, aber eines ist er gewiss nicht, nämlich gut

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Ich hatte vor ca. 1/2 Jahr bereits eine Flasche geöffnet und eine deutliche Alterung festgestellt, jedoch noch nicht so weit fortgeschritten wie diese Flasche - eine bleibt noch zur Verifizierung.
Mir scheint der Wein einfach bereits deutlich über dem Zenit, besser bereits vor 3 jahren ausgetrunken. Die Alterung scheint wirklich rapide.
Warum ich bei einem Weisswein mit 8 Jahren nach der Lese überhaupt davon berichte? Mit dem Jahrgang 15 oder 16 wurde der Ausbau des Weins auf deutlich grösseren Holzfassanteil umgestellt. In der Folge waren die jungen Weine mE komplexer, tiefer und zugänglicher. Der negative Effekt scheint zu sein, dass dies deutlich auf die Lager-, bzw. Reifekapazität, bzw. -verhalten, Einfluss trägt.
In der "alten", Stahltank-dominierten Variante, waren 8 - 10 Jahre "kein Alter", die Weine noch mit 12 Jahren frisch. Älter wurden die Weine dann aber auch nicht mehr - mangels Stückzahl
Muss dann zum Vergleich mal einen Sirmian WB aufziehen, dessen Ausbau ebenso wie der des Mantele, zur gleichen Zeit auf grosses Holz umgestellt wurde.
Wäre wirklich Schade, wenn der geänderte Ausbau sich derart negativ auf das Reifeverhalten auswirken würde. Vielleicht aber auch nur ein Jahrgangsproblem der Kellerei?