Reinhold Haart

Bernd Schulz
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von Bernd Schulz »

Heute befindet sich nicht die 01er Goldtröpfchen-Spätlese im Glas, sondern die 02er:

Bild

Mit einer Spur weniger Restzucker hätte der Wein vielleicht noch etwas mehr Spannung gezeigt, aber das ist jetzt Moppern auf sehr hohem Niveau. Leider handelt es sich um eine Einzelflasche (von der ich überhaupt nicht mehr weiß, wie sie den Weg in meinen Keller gefunden hat)....

Herzliche Grüße

Bernd
Moselaner
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von Moselaner »

Hallo!

Zuletzt im Glas:
Reinhold Haart Kreuzwingert GG Versteigerung 2016

Monopollage des Weingutes. Es handelt sich um die kleinste Einzellage in Deutschland (0,1 Hektar).
Bei der Preußischen Lagenklassifikation im Jahre 1868 zählte sie zu den höchst eingestuften Lagen an der Mosel.

Wurde 2019 versteigert und befand sich nach Ernte bis dahin im Holz.
Intensive mineralische Noten, salzig schiefrig. Das Holz sehr feinfühlig und passend eingebaut. Die Frucht taucht erst ganz am Schluss als geschmackliche Komponente auf, dann aber unglaublich differenziert und fein. Ein ganz leichter Hauch von Botrytis der nie stört, sondern das Geschmacksbild erweitert und ergänzt. Die einzelnen Komponenten ergeben ein in sich stimmiges Gesamtkonstrukt. Obwohl der Wein speziell ist immer noch klar als Mosel zu erkennen.

Das Weingut ist auch an der Mosel nicht unbedingt für die trockenen Erzeugnisse bekannt, hier wurde aber mit viel Feingefühl ein ziemlich großer Wein vinifiziert, 93 Punkte.

Viele Grüße
Patrick
Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.
Euripides
kristof
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von kristof »

Letzte Flasche des

Piesporter Goldtröpchens Spätlese 2005

Der Wein präsentierte sich wunderbar, trotz pitschnasser Kapselunter-/Korkenoberseite.

Helles Gold, nix von der dem Jahrgang mitunter vorgeworfenen Fettleibigkeit. Kam mir eher wie ein kräftiger Kabinettwein vor…

…kaum Petrol, ausgeprägte Frische, sehr balanciert. Reif, etwas Honig, aber mit der noch schönen Säure ausgewogen. Fein, nicht leicht. Schöne Länge.

Rest am zweiten Abend etwas fülliger. Ein sehr schöner Wein, auf der Höhe, kein Grund zur Eile.
Viele Grüße,

Christoph
Chrysostomus
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von Chrysostomus »

Schon mehrmals im Glas und noch einige Flaschen im Keller - immer wieder ein Erlebnis und auf konstant hohem Niveau - keine Flaschenvarianz erkennbar. Manche werden 95 Punkte für übertrieben halten - ich finde aber, dass der Wein einfach hervorragend schmeckt und bin wirklich restlos begeistert...

Bild
Schöne Grüße, Markus
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EThC
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von EThC »

Chrysostomus hat geschrieben:Manche werden 95 Punkte für übertrieben halten
...Weinbewertungen sind so herrlich subjektiv und insbesondere wenn man als der berühmt-berüchtigte Endverbraucher auf nix und wieder nix Rücksicht nehmen muß -ganz anders als die Profis, die ja auch "taktisch" werten müssen-, sind die "großen" 95 völlig gerechtfertigt, wenn Du persönlich das so empfindest.
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
Chrysostomus
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von Chrysostomus »

Danke, Erich, für deine Rückmeldung. Ich habe doch schon etwas Erfahrung mit restsüßen Rieslingen, auch mit "großen Namen". Diese Auslese zählt aber zu den besten, die ich bisher im Glas hatte, daher auch die hohe Bewertung. Muss sich mMn gegenüber großen Namen und Lagen nicht verstecken. Subjektivität ist doch selbst bei den arrivierten Verkostern das Salz in der Suppe, denke ich. Wein ist Genuss und Leidenschaft und so wunderbar von der eigenen Empfindung abhängig...
Schöne Grüße, Markus
port_ellen
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von port_ellen »

Ich hatte kürzlichen die Goldtröpfchen Spätlese von 2007, und damit das gleiche Erlebnis: ein unglaublicher Wein, ein Früchte-Elixier, sehr süß aber trotzdem leicht, intensiv und schwebend, duftig aber auch mit etwas Botrytis (sicher eine Auslese), und nach hinten auch noch mit einer pikanten säure. locker 95 P und eigentlich 100, weil perfekt.
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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UlliB
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von UlliB »

[Piesporter] Goldtröpfchen Auslese 2019 -30-20 (Reinhold Haart) 8%Vol. Halbflasche. Sehr helles gelb. Sehr feine, ungemein typische Nase einer Mosel-Auslese; hier aber mit nur wenig Botrytis. Die Aromatik entspricht dem, was ich aus der regelmäßig üppigsten Lage der Mittelmosel erwarte, Orange oder vielmehr Orangenmarmelade (die britische mit viel Schale), auch das zart Bittere passt dazu. Feine, perfekt eingebundene Säure, nicht allzu süß, harmonisch, stimmig. Noch sehr jung. Gleichzeitig leicht und doch dicht und konzentriert. So etwas gibt es nur von der Mosel.

Gruß
Ulli
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UlliB
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von UlliB »

[Piesporter] Goldtröpfchen Spätlese 2020 -25-21 (Reinhold Haart) Helles Gelb. Vielschichtige, intensive Frucht, Grapefruit, Mandarine; interessanterweise auch Stachelbeere, die ich mit der Mittelmosel eher nicht in Verbindung bringe, aber hier ist sie deutlich zu riechen und zu schmecken. Moderate Süße, feine Säure, frisch und harmonisch, schwungvoll. Genau so sollte für mich eine Spätlese von der Mosel beschaffen sein, sehr schön.

Diese und die in der Notiz oben erwähnte Flasche habe ich in einem Abverkauf erworben; meine erste Begegnung mit Weinen von R. Haart nach langer Zeit. Nach dem, was hier jeweils ins Glas kam, sollte ich mich mit Weinen dieses Erzeugers mehr beschäftigen, aber der Keller ist zum Brechen voll :cry:

Gruß
Ulli
Bernd Schulz
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Re: Reinhold Haart

Beitrag von Bernd Schulz »

Es gibt sie doch, die erstklassigen 2005er! Den Beweis dafür liefert heute Theo Haarts Spätlese aus dem Goldtröpfchen:

Bild

Weiter oben schrieb kristof:
kristof hat geschrieben:Helles Gold, nix von der dem Jahrgang mitunter vorgeworfenen Fettleibigkeit. Kam mir eher wie ein kräftiger Kabinettwein vor…
Fettleibig wirkt der Wein wirklich nicht, aber für mich tendiert er doch mehr in Richtung Auslese als in Richtung Kabinett. Wie auch immer - er bietet auf jeden Fall ein wunderbares Altweinerlebnis. Insofern sind die satten 96 (!) Punkte die der GM damals - vor der allgemeinen Punkteinflation - gezückt hat, durchaus nachvollziehbar.
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