
Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass richtig gute Winzer auch an der Qualität ihrer kleinen Weine zu erkennen sind.....
...das ist natürlich der Idealfall. Allerdings gibt's auch eine Reihe von Winzern, die mit der Basis in erster Linie ihre angestammte Mainstream-Kundschaft bedienen (müssen?) und nur in den höheren Ligen die Kür wagen. Das kann man gut oder schlecht finden; wenn's darum geht, erstmal die Miete zu bezahlen, würde ich das jedenfalls nicht kritisieren. Wohldem, der auch in der Basis Kunden hat, die Qualität ab des Mainstreams zu schätzen wissen...Bernd Schulz hat geschrieben:Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass richtig gute Winzer auch an der Qualität ihrer kleinen Weine zu erkennen sind...
Erich, bei den "kleinen" Weinen von Bauer-Pöltl (und verschiedenen anderen von mir favorisierten Erzeugern) geht es aus meiner Sicht gar nicht so sehr um die Frage "abseits des Mainstreams oder mit dem großen Strom schwimmend?": Produkte wie der Blaufränkisch oder der Zweigelt wirken ja nicht extrem herausfordernd (wie etwa viele deiner "Naturinger"EThC hat geschrieben:Wohldem, der auch in der Basis Kunden hat, die Qualität ab des Mainstreams zu schätzen wissen...
...ich kann Deiner Argumentation gut folgen und muß ihr dennoch -teilweise- widersprechen. Auch beim BF habe ich die Erfahrung gemacht, daß das "ungeübte Publikum" doch eher auf plakative, fast schreiende Frucht steht. Und die Leute werden natürlich auch -zu Recht- bedient. Andererseits finden solche Leute, wenn ich Ihnen mal "was Gscheids" vorsetze, tatsächlich auch meist Gefallen daran. Nur: in der Regel hat das keine andauernde Wirkung, wenn die Leute dann anschließend wieder selber Wein kaufen, ist das fast immer wieder das Bonbon-Zeugs. Ich selbst habe meinen diesbezüglichen Missionierungsauftrag längst aufgegeben...Bernd Schulz hat geschrieben:Produkte wie der Blaufränkisch oder der Zweigelt wirken ja nicht extrem herausfordernd ... ,sondern können aufgrund ihrer deutlich ausgeprägten Frucht und direkt erfahrbaren Substanz auch einer breiteren Kundschaft gefallen, ohne ins Banale abzudriften...
Hallo Erich, hallo Bernd,EThC hat geschrieben:...ich kann Deiner Argumentation gut folgen und muß ihr dennoch -teilweise- widersprechen. Auch beim BF habe ich die Erfahrung gemacht, daß das "ungeübte Publikum" doch eher auf plakative, fast schreiende Frucht steht. Und die Leute werden natürlich auch -zu Recht- bedient. Andererseits finden solche Leute, wenn ich Ihnen mal "was Gscheids" vorsetze, tatsächlich auch meist Gefallen daran. Nur: in der Regel hat das keine andauernde Wirkung, wenn die Leute dann anschließend wieder selber Wein kaufen, ist das fast immer wieder das Bonbon-Zeugs. Ich selbst habe meinen diesbezüglichen Missionierungsauftrag längst aufgegeben...Bernd Schulz hat geschrieben:Produkte wie der Blaufränkisch oder der Zweigelt wirken ja nicht extrem herausfordernd ... ,sondern können aufgrund ihrer deutlich ausgeprägten Frucht und direkt erfahrbaren Substanz auch einer breiteren Kundschaft gefallen, ohne ins Banale abzudriften...
...mir selbst führt das regelmäßig wiederkehrend vor Augen, daß die Weinwelt mindestens zweigeteilt ist. Für uns Nerds / Geeks / wie auch immer müssen die Weine schon deutliche, wenn auch unterschiedliche Hürden überspringen, daß wir sie überhaupt ernst nehmen. Für "Otto Normalverbraucher", was den Wein angeht (das meine ich jetzt nicht abwertend), sind diese Hürden praktisch irrelevant. Wenn dann mal ein Wein jenseits der genannten Hürden bei ON landet, wird das tatsächlich in vielen Fällen als sehr positiv bewertet, aber der Funke, der bewirken würde, daß man sich aktiv um Weingeschmack jenseits des Discounters bemüht, springt halt in der Regel nicht über. Das ist auch nicht schlimm, viele Leute nerden sich halt in was anderes rein, wo wir dann völlige Dummies sind...Ralf Gundlach hat geschrieben:ich mische mich mal ein, weil das für mich ein besonderes Thema ist.
Da kann ich dir nur zustimmen!EThC hat geschrieben:...mir selbst führt das regelmäßig wiederkehrend vor Augen, daß die Weinwelt mindestens zweigeteilt ist. Für uns Nerds / Geeks / wie auch immer müssen die Weine schon deutliche, wenn auch unterschiedliche Hürden überspringen, daß wir sie überhaupt ernst nehmen. Für "Otto Normalverbraucher", was den Wein angeht (das meine ich jetzt nicht abwertend), sind diese Hürden praktisch irrelevant. Wenn dann mal ein Wein jenseits der genannten Hürden bei ON landet, wird das tatsächlich in vielen Fällen als sehr positiv bewertet, aber der Funke, der bewirken würde, daß man sich aktiv um Weingeschmack jenseits des Discounters bemüht, springt halt in der Regel nicht über. Das ist auch nicht schlimm, viele Leute nerden sich halt in was anderes rein, wo wir dann völlige Dummies sind...Ralf Gundlach hat geschrieben:ich mische mich mal ein, weil das für mich ein besonderes Thema ist.