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Meyer-Näkel
Verfasst: So 31. Jul 2011, 19:16
von susa
Ich denke aus Paritätsgründen steht dem auch ein eigener Thread zu, auch wenn der Wein, den ich gerade im Glas habe mich nicht ganz überzeugt.
2008 Blauschiefer
von kräftiger Farbe, in der Nase anfangs ein wenig stallig, was aber mit etwas Luft verschwindet, dann feine Pinotnase, etwas gebrannt, am Gaumen seidig, Himbeertöne, leider zum Abgang hin eine etwas unangenehme Bitternote, Abgang mittellang.
Ein ganz ordentlicher Wein, dessen größtes Manko für mein Dafürhalten sein Preis ist, auch unter Berücksichtigung aller ahrtypischen Besonderheiten ist dieser Wein mit 16.00€ zu teuer.
lieben Gruß
susa
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Mo 5. Sep 2011, 21:50
von Tackleberry
Für meinen Geschmack haben die ganzen Weine von MN ein schlechtes PLV...

Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Fr 23. Sep 2011, 22:25
von Bernd Schulz
Im Glas befindet sich gerade eine ziemliche Kuriosität, die aus einer mit güldenen Zügen handbeschrifteten Flasche kommt:
Der Wein bietet eine klare Antwort auf die Frage, warum es so wenig trocken ausgebaute Beerenauslesen gibt!
Beste Grüße
Bernd
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Fr 23. Sep 2011, 22:43
von innauen
Hatte Reinhard Löwenstein nicht auch mal so etwas versucht?
Fragt,
Wolf
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Fr 23. Sep 2011, 22:57
von Bernd Schulz
Hat er wohl. Ich kann dir zwar keinen konkreten Wein nennen, aber im 98er GM findet sich auf der Heymann-Löwenstein-Seite der folgende Satz:
Versuchte er früher, selbst Beerenauslesen bis zum vorletzten Gramm Zucker durchgären zu lassen, bekennt er sich nun zu den klassischen Regeln des Handwerks...
Und von Weingart hatte ich mal eine Grauburgunder (!) BA trocken. Die wirkte nach meiner Erinnerung sogar etwas gelungener als das vorliegende Exemplar von Meyer-Näkel, zählte aber ebenfalls zu den Weinen, die die Welt nicht braucht.
Das Meyer-Näkel-Teil habe ich übrigens irrtümlich bei Ebay geschossen. Ich hatte das Wörtchen "trocken" überlesen und wunderte mich gar sehr, dass der Preis irgendwo bei 12 Euro stehen blieb...
Vielleicht hätte man die handbeschriftete Pulle nebst Inhalt noch irgendwie als Devotionalie

weiterverscherbeln können. Aber jetzt ist es eh zu spät.
Beste Grüße
Bernd
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 12:46
von Green
Guten Tag,
bitte nicht falsch verstehen, ich suche hier keinen Streit, möchte nur kurz etwas wiederholen, was ich an anderer Stelle gepostet habe:
Ich hatte das Glück in 2008 ein paar 05er MN Schnäppchen machen zu dürfen, Pfarrwingert 10€, S 5€, Blauschiefer 5€. Ich muß leider sagen, ich finde, dass weder der Blauschiefer noch der S (und Pfarrwingert sowieso

) m.e.a. das Geld wert sind. - ICH SCHLIESSE HIER AUSDRÜCKLICH MANGELNDE ERFAHRUNG NICHT AUS - Ich fand den Blauschiefer und S fast marmeladig

und nicht besonder vielschichtig und auch nicht schön gereift. Wenn ich ihn gegen einen no name Spätburgunder von Göttelmann von der Nahe (seine roten sind dem GM nicht einmal eine Erwähnung wert) halte - der 2003er ist jetzt sehr schön (zumal für 7€)

- verstehe ich den Hype um Näkel + Konsorten überhaupt nicht und freue mich über die ganzen Chinesen

, die scheinbar gerne 60 "Ocken" für diese Weine berappen.
Meine ehrliche Frage, liegt das an mir ? Gereifte Burgunder, wenn ich sie denn mal öffne bzw. kredenzt bekomme finde ich schon ganz phantastisch

,
Gruß Christoph Green
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Mo 14. Nov 2011, 12:51
von Green
Bernd Schulz hat geschrieben:
Das finde ich ja lustig, in einem ganz tollen Film, in dem Pigott und Johnson deutschen Wein vorstellen und die deutschen Etiketten erklären, vor allem was "trtrwocken" bedeutet, machen sie sich schon über eine trockene Auslese lustig, "die trtrwocken Trtrwockenbeeerenauslese" führen sie als abstruse Möglichkeit an, deutsche Weinetiketten noch eine Stufe weiter zu tragen - klasse das diese Idee aufgegriffen wurde!
Gruß, Christoph Green
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Di 15. Mai 2012, 20:36
von Allegro
Hallo zusammen,
nun habe ich den ersten Ahr-Wein meines Lebens im Glase

und zwar den
Us de la Meng 2010 , bestehend aus Spätburgunder, Portugieser und Dornfelder.
Schon die Nase ist sehr fruchtig-würzig; der Mund dann ebenso.
Der Spätburgunder ist deutlich herauszuschmecken und insgesamt ist das einer der "leichteren" Richtung. Dabei aber wirklich ungemein würzig, mundfüllend, ausgewogen und mit langem Abgang.
Und auch wenn hier bisher über dieses Weingut nicht viel Gutes geschrieben wurde:
Mir gefällt der Wein ausnehmend gut.
Allerdings: der Preis war schon ambitioniert; im Kaufhof habe ich dafür satte 13,99 EUR gezahlt

... gut, um www gibt es ihn auch günstiger; aber mehr wie 10,00 EUR fände ich dafür auch nicht angemessen.
Dafür genieße ich nun - am kühlen "kalte-Sophie"-Abend

einen feinen, wärmenden Rotwein.
Viele Grüße - Allegro
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Di 15. Mai 2012, 23:35
von Ralf Gundlach
Hallo Allegro,
den Preis beim "Us de la meng" finde ich einfach daneben für die Qualität, da gibt es selbst an der Ahr viiiiel mehr, solch ein Roter sollte in der 6-7 Euro Klasse liegen, aber der Herr Näkel erntet momentan seine Lorbeeren, golden, hat halt auch das Dr. Loosen- Syndrom
Viele Grüsse
Ralf
Re: Meyer-Näkel
Verfasst: Mi 16. Mai 2012, 06:40
von austria_traveller
Ralf Gundlach hat geschrieben:solch ein Roter sollte in der 6-7 Euro Klasse liegen
Das finde ich auch und mehr wäre mir er auch nicht wert. Habe den 2008er probiert und fand, daß Preis & Leistung hier einfach nicht zusammenstimmen.