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Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 14:48
von octopussy
ledexter hat geschrieben:Hatte jemand mal Tour Saint Christophe im Glas? Der ist auch schon am Markt für 25-30 Eur. Suckling gab ihm 96-97 Pkt und auch Lobenberg und Hilse haben ihn sehr hoch bewertet, fast zu schön um wahr zu sein.

Letztes Jahr räumte er auch bei allen ab und dieses Jahr soll er noch größer sein.
2015 Ratings
Neil Martin 92-94 Punkte
Bettane & Desseauve 94 Punkte
Mich würde die oben gestellte Frage auch interessieren. Ich habe zwar nicht vor, den Wein zu kaufen. Weine wie der interessieren mich nur mäßig (früher wurden z.B. immer Weine wie Barde Haut hochgelobt, da gab es noch einen anderen St. Emilion, den Gabriel immer tierisch hoch bewertet hat, der Name ist mir entfallen). Galloni schreibt zum 2016 Tour St. Christophe, dass das seiner Ansicht nach der erste Jahrgang des Weins ist, der nicht überextrahiert ist. Für mich klingt das also so gar nicht nach meinem bevorzugten Stil, selbst wenn der 2016er nicht überextrahiert sein soll. 2015 (nach Gallonis Logik überextrahiert) hat ja auch fast überall gute Bewertungen bekommen.

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 16:15
von harti
Hallo Stephan,

wenn die Informationen stimmen, hat der 2016er TSC satte 14,8 % Alkohol (siehe hier: https://www.cb-weinhandel.de/bordeaux-2 ... ption.html). Ich vermute, dass Dich das nicht unbedingt vom Gegenteil überzeugt :lol: ;) .

Grüße

Hartmut

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 16:28
von amateur des vins
Ich finde die geschätzten Preise bei Farr Vintners in Relation zu den 2005er Preisen interessant: Malescot St. Exupéry z.B. sehen sie bei rund der Hälfte, Montrose auf demselben Preisniveau, Palmer bis zu 20% drüber. Ich wüßte zu gerne, welche Glaskugel die befragen, oder was sie wissen, das wir nicht wissen.

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 16:51
von UlliB
amateur des vins hat geschrieben:Ich finde die geschätzten Preise bei Farr Vintners in Relation zu den 2005er Preisen interessant: Malescot St. Exupéry z.B. sehen sie bei rund der Hälfte, Montrose auf demselben Preisniveau, Palmer bis zu 20% drüber. Ich wüßte zu gerne, welche Glaskugel die befragen, oder was sie wissen, das wir nicht wissen.
Die wissen (auch) nichts wirklich. Letztes Jahr lag Farr Vintners mit den Preisprognosen teilweise drastisch daneben, und das wird dieses Jahr kaum anders sein. Die Marktdynamik ist kaum noch zu prognostizieren, und z.T. jahrzehntelang gültige Regeln über Preisrelationen gelten nichts mehr.

Das macht die Sache aber auch wieder interessant... :mrgreen:

Gruß
Ulli

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 17:05
von ledexter
amateur des vins hat geschrieben:Ich finde die geschätzten Preise bei Farr Vintners in Relation zu den 2005er Preisen interessant: Malescot St. Exupéry z.B. sehen sie bei rund der Hälfte, Montrose auf demselben Preisniveau, Palmer bis zu 20% drüber. Ich wüßte zu gerne, welche Glaskugel die befragen, oder was sie wissen, das wir nicht wissen.
Dazu kann ich eine Interessante Statistik liefern. Hier die Releasepreise 2005 vs 2015 aus den Top 100 Bordeaux von Liv-Ex

2015 im Verhältnis zu 2005

Am meisten zugelegt am Releasepreis haben:
+233% Carruades de Lafite
+183% Pavillon Rouge du Margaux
+124% Petit Mouton de Mouton Rothschild
+107% Mission Haut-Brion
+107% Chapelle de La Mission Haut-Brion
+85% Duhart-Milon
+74% Beychevelle
+70% Lynch-Bages
+69% Alter Ego de Palmer

Am meisten verloren am Releasepreis haben im Verhältnis:
-40% Pavie Decesse
-35% Pape Clement
-26% Langoa-Barton
-23% Leoville Las Cases
-22% Clarence de Haut-Brion
-17% Quinault L'Enclos
-15% Margaux
-10% Smith Haut Lafitte
-10% Ausone
-7% Beau-Sejour Becot

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Mo 24. Apr 2017, 18:11
von Matthias Hilse
ledexter hat geschrieben:Es gibt auch jede Menge neue Ratings:
http://www.insights.liv-ex.com/bordeaux ... tic-scores

Wer ist Rebecca Gibb? Die kann man doch nicht wirklich ernst nehmen, oder sie ist die einzige unabhängige Verkosterin :mrgreen:

Ausone 89
Le Pin 91
Haut Bailly 88
Leoville Barton 89
Pape Clement 88
Clinet 88
Bei dem Namen könnte man vermuten, das sei die Auflistung der Hits der Bee Gees mit der entsprechenden Jahreszahl hintendran. :D
Überaus gewagte Gegenposition

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Di 25. Apr 2017, 09:21
von AmonA
Hm, interessante Person! Ich habe mit ihr sogar etwas gemeinsam: "lapsed triathlete" ;)
Ihren Verkostungsraum finde ich sehr ansprechend: :mrgreen:
RebeccaGibbMasterofWine.png

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Di 25. Apr 2017, 10:33
von ledexter
amateur des vins hat geschrieben:Ich finde die geschätzten Preise bei Farr Vintners in Relation zu den 2005er Preisen interessant: Malescot St. Exupéry z.B. sehen sie bei rund der Hälfte, Montrose auf demselben Preisniveau, Palmer bis zu 20% drüber. Ich wüßte zu gerne, welche Glaskugel die befragen, oder was sie wissen, das wir nicht wissen.
Ich finde die geschätzten Preise auch sehr gewagt. Montrose kam 2015 schon +55% zu 2005 raus. Malescot St. Exupéry kam mit -3% fast zum gleichen Preis wie 2005. Bei Palmer wird die Steigerung mit Sicherheit höher ausfallen, denn der war ja 2015 schon +40%. Sie schätzen auch das GPL günstiger kommt, aber der war in 2015 auch schon 5% teuerer als 2005.

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Di 25. Apr 2017, 10:42
von ledexter
Übrigens könnte der Käufer, welcher Cos in 2005, 2010 oder 2015 subskribiert hat, die Weine heute im Schnitt -13% billiger einkaufen und hat somit Verlust gemacht.

Wenn man auf Cellartracker schaut, sind gerade mal 353 Bottles vom 2015er Cos eingelagert worden, wo 2009 noch 9,019 Bottles in die Datenbank gingen. Zum Vergleich wurden 2015 immerhin 3,328 Bottles von Chateau Canon und 2,805 Bottles von Smith Haut Lafitte eingelagert, also fast die 10fache Menge.

Re: Bordeaux 2016

Verfasst: Di 25. Apr 2017, 12:42
von innauen
Wenn man die Weine so wie Neuwagen vergleichen könnte, würde die Rechnung aufgehen. Allerdings weiß ich bei den Exemplaren, die seit zehn Jahren in meinem Keller liegen, wo ich sie gekauft habe, woher ich sie bekommen habe und dass inzwischen niemand die Weine gehandelt hat. Bei Weinen, die ich jetzt neu kaufe, erwerbe ich auch eine zehnjährige Geschichte mit, die nirgendwo dokumentiert ist. Es ist also eher der Vergleich von zwei Gebrauchtwagen, der eine scheckheftgepflegt, der andere bei einem mehr oder minder seriösen Verkäufer ohne Fahrzeugschein erworben. Das muss man in den Preis einkalkulieren. Wir schon einmal Reimporte gekauft hatte, die nicht so deklariert, aber so geschmeckt haben, weiß wovon ich rede.

Während dessen trudeln neue Wein rein, zB Moulin Haut Laroque für 13,45 ex nego.

Ich finde die Subskription lohnt sich gerade bei diesen kleinen Weinen in großen Jahren. Schlecht sind die nie. In zwei Jahren kosten die aber 10 € mehr pro Flasche.

Grüße,

wold