Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2013 (62)
Verfasst: Mo 8. Jul 2013, 11:11
Teil 62
Wir haben nun alle Winzerstände im Garten des Lo Teatret in Porrera besucht, die hier zum V. Tast Carinyenes a Porrera einladen.
Steffen macht noch ein paar Fotos vom Gewimmel in der hereinbrechenden Nacht, wir gehen schon mal in den Saal, wo es noch weitere Winzer gibt.
[album]1655[/album]
[album]1656[/album]
[album]1657[/album]
Der Tisch von Ester Nin ist völlig überlaufen, also gehen wir erst einmal zu Ferrer I Bobet. Das Muster N° 16 entpuppt sich als der komplette Ferrer I Bobet Selecció Especial Vinyes Velles 2011. Dieser Wein aus 100% Carignan kommt von Reben verschiedener Fincas, allesamt älter als 75 Jahre, alle höher als 420 m gelegen und überwiegend aus Lagen in nordwestlicher Ausrichtung. Einmal mehr ein grandioser Wein, der ganz weit vorn mitspielen wird.
Dann ist Platz für uns am Tisch der Familia Nin Ortiz. Zuerst probieren wir das Muster N° 14, erst 7 Jahre alte Carignan aus der Parzelle Les Planetes, 375 bis 400 m hoch gelegen in Südostausrichtung. Hier haben wir 30% des künftigen Planetes de Nin 2012. Der Wein ist sehr aromatisch, zeigt gegenwärtig noch leicht laktische Töne (Joghurtnoten), er ist sehr frisch und aromatisch auch am Gaumen. Das Ganze ist erst einmal deutlich vielversprechender als der Planetes de Nin 2010. Hier haben wir ein wenigstens exzellentes Muster.
Muster N° 15 ist entgegen der Ankündigung im Heftchen der komplette Nit de Nin 2012 - natürlich noch sehr jung, aber schon der finale Blend. Bis jetzt ist es ein Vin Naturel - wir probieren das Muster aus der 700 l Amphore - davon gibt es insgesamt 2, desweiteren noch ein 3000 l - Fass (es gibt also inzwischen deutlich mehr Nit de Nin als in früheren Jahren, wo der Wein als Rarität gelten musste) - es wird auch am Ende nur leicht gechwefelt. Der Wein, den wir verkosten ist fertig vergoren und startet jetzt den Ausbau. Ein interessantes Muster, welches auch für sich genommen als Vin naturel äußerst spannend zu trinken wäre. Dieser Amphorenwein bekäme in dem jetzigen Stadium von mir wenigstens große 96+/100 Th. - allerdings ist es auch hier keine endgültige Note, denn das Fass muss ja auch noch rein...
Muster N° 20 kommt von Marco Abella, hier haben wir etwa 30 bis 40% des künftigen 2012er Clos Abella. Die Trauben kommen von 15 Jahre alten Reben der Lage Perer - ein Weinberg, der in 200 m Höhe startet und bis auf 300 m hinauf geht und der in Südwestlage ausgerichtet ist.
Der Wien ist ebenfalls stark parfümiert, mittelgewichtig und hat ein sehr schönes samtenes Tannin. Das lässt insgesamt auf eine gute Zukunft und einen großen Wein hoffen. Eine super Nase, aber auch eine extreme Frucht.
Der Vogel des Abends aber wird diesmal von Sangenis I Vaque abgeschossen... Ich berichte hier über das Muster N° 22, den 2. Jahrgang einer neuen Mikrocuvee aus 100% Carignan. Der Clos Monlleo Selecció 2012 ist jetzt seit 4 Monaten im Barrique (neues französisches Holz) - auch das wird ein "Bestes Fass". Eine schöne Nase, die natürlich in diesem jungen Stadium noch etwas sehr vom Holz geprägt ist. Der Wein hat derzeit das massivste Tannin von allen Mustern des Abends - das wird ein Wein, der für die Ewigkeit gedacht ist. Man denkt fast an einen sehr jungen Madiran vom brutalen Tannin her, dazu jede Menge Schiefer und die Porrera - typischen Kaffee- und Schwarzwälder Kirsch-Noten. Die Aromenpalette ist sehr reich, das Ganze ist äußerst konzentriert. Das Tannin ist weder spitz noch rauh, aber eben von einer Menge, dass man diesen Wein wahrscheinlich auch vererben kann. Ich brauche ihn zum selber Trinken kaum noch kaufen, es sei denn, ich will ihn mir in 30 bis 40 Jahren im Rollstuhl sitzend von der Enkelin Marias (die bislang noch nicht mal eine Tochter oder einen Sohn hat) in der Schnabeltasse servieren lassen. Obwohl, dieser Wein könnte auch ein Ziel sein, möglichst lange noch gut weiter zu machen. Ein sehr eindrucksvoller Wein, der, wenn alles gut geht, Weltklasse sein müsste.
Auch den Erstlingsjahrgang 2011 probieren wir - dies ist das Muster N° 21. Und ebenso der komplette Wein des künftigen besten Fasses. Wow. Auch hier brennt nichts an. Vielleicht braucht er nicht ganz so lange zur Genussreife, aber unter 20 Jahren Wartezeit geht auch hier wohl kaum etwas.
Der Wein stammt aus der Finca Roques Llies, 340 m hoch in Süd und Westlage. Die Reben sind 40 Jahre alt.
Muster N° 23 stammt von den Brüdern Germans Duran. Wir haben hier 60% des künftigen Trosset de Porrera 2011 vor uns. Die Trauben stammen aus 100 Jahre alten Reben der Lage Trosset (300 m hoch, Südlage) und 7 Jahre alten Reben der Lage Moli (ebenfalls 300 m hoch, Nordlage). Der Wein hat ein schönes Aroma und eine tolle Nase, ist üppig, sexy und aufregend - das verspricht schon mal sehr viel für den künftigen Trosset de Porrera - eigentlich deutet es auf einen sehr großen oder Weltklassewein hin... Am Gaumen zeigt er eine wunderschöne Tanninstruktur und eine reiche Aromatik.
Die Letzten werden die Ersten sein.. Pep Ardèvol empfängt uns mit Muter N° 1 ganz am Ende der Runde. Das Muster vom Celler Ardèvol I Associats stammt aus der Lage Coma d´ en Romeu (450 m hoch gelegen und nach Süden ausgerichtet. Die Trauben der 80 Jahre alten Reben ergeben 40% des Terra d Hom - hier weihnachtet es am Schluß sehr, wir müssen sehr intensiv an Lebkuchen mit Honigglasur denken, reiche, schöne Aromen - auch hier ein großes Muster...
Wir sind durch mit dem offiziellen Programm, Pep fragt, wo wir schlafen werden und bietet seine Weinbergshütte an. Aber sowohl Klaus-Peter als auch ich haben Angst um unsere relativ neuen Autos und dass wir da nicht heil hoch kommen. Aber Pep kontert damit, dass er uns seinen alten legendären Jeep zur verfügung stellen würde. Da wir aber schon auf Sant Antoni das Zelt aufgestellt haben, nehmen wir dieses Angebot erst für ab morgen dankend an.
Es gibt noch die Weine des Gast - Kellers La Vinyeta der DO Emporda als Zugabe, wobei ich die Weißen auf den Durst und als Tanninreparaturwein getrunken habe, ohne mir groß etwas dazu zu notieren...
Überzeugen konnten die Weißen aber alle Male...
Den Roten bespreche ich dann demnächst auf meinem Blog, zusammen mit den Verkostungsnotizen zu den kompletten Weinen - dranbleiben, denn die gekosteten Weine der Mikrocuvees bieten ein enorm hohes Level!
Auch die doch zahlreichen Weine der diesjährigen After - Show - Party kommen dann zur Sprache...
Diese fand diesmal gleich im Lo Teatret statt, einige Winzer hatten noch etwas dabei, die meisten wußten auch, was... lediglich Marc Pérez macht am Schluß eine mysteriöse Flasche auf, von der er nicht weiß, was drin ist - aber er kontert auf die Frage: "Marc, do you present 'Something'... sogar auf Englisch: "I don´t know, what I will present here..."
Wir haben nun alle Winzerstände im Garten des Lo Teatret in Porrera besucht, die hier zum V. Tast Carinyenes a Porrera einladen.
Steffen macht noch ein paar Fotos vom Gewimmel in der hereinbrechenden Nacht, wir gehen schon mal in den Saal, wo es noch weitere Winzer gibt.
[album]1655[/album]
[album]1656[/album]
[album]1657[/album]
Der Tisch von Ester Nin ist völlig überlaufen, also gehen wir erst einmal zu Ferrer I Bobet. Das Muster N° 16 entpuppt sich als der komplette Ferrer I Bobet Selecció Especial Vinyes Velles 2011. Dieser Wein aus 100% Carignan kommt von Reben verschiedener Fincas, allesamt älter als 75 Jahre, alle höher als 420 m gelegen und überwiegend aus Lagen in nordwestlicher Ausrichtung. Einmal mehr ein grandioser Wein, der ganz weit vorn mitspielen wird.
Dann ist Platz für uns am Tisch der Familia Nin Ortiz. Zuerst probieren wir das Muster N° 14, erst 7 Jahre alte Carignan aus der Parzelle Les Planetes, 375 bis 400 m hoch gelegen in Südostausrichtung. Hier haben wir 30% des künftigen Planetes de Nin 2012. Der Wein ist sehr aromatisch, zeigt gegenwärtig noch leicht laktische Töne (Joghurtnoten), er ist sehr frisch und aromatisch auch am Gaumen. Das Ganze ist erst einmal deutlich vielversprechender als der Planetes de Nin 2010. Hier haben wir ein wenigstens exzellentes Muster.
Muster N° 15 ist entgegen der Ankündigung im Heftchen der komplette Nit de Nin 2012 - natürlich noch sehr jung, aber schon der finale Blend. Bis jetzt ist es ein Vin Naturel - wir probieren das Muster aus der 700 l Amphore - davon gibt es insgesamt 2, desweiteren noch ein 3000 l - Fass (es gibt also inzwischen deutlich mehr Nit de Nin als in früheren Jahren, wo der Wein als Rarität gelten musste) - es wird auch am Ende nur leicht gechwefelt. Der Wein, den wir verkosten ist fertig vergoren und startet jetzt den Ausbau. Ein interessantes Muster, welches auch für sich genommen als Vin naturel äußerst spannend zu trinken wäre. Dieser Amphorenwein bekäme in dem jetzigen Stadium von mir wenigstens große 96+/100 Th. - allerdings ist es auch hier keine endgültige Note, denn das Fass muss ja auch noch rein...
Muster N° 20 kommt von Marco Abella, hier haben wir etwa 30 bis 40% des künftigen 2012er Clos Abella. Die Trauben kommen von 15 Jahre alten Reben der Lage Perer - ein Weinberg, der in 200 m Höhe startet und bis auf 300 m hinauf geht und der in Südwestlage ausgerichtet ist.
Der Wien ist ebenfalls stark parfümiert, mittelgewichtig und hat ein sehr schönes samtenes Tannin. Das lässt insgesamt auf eine gute Zukunft und einen großen Wein hoffen. Eine super Nase, aber auch eine extreme Frucht.
Der Vogel des Abends aber wird diesmal von Sangenis I Vaque abgeschossen... Ich berichte hier über das Muster N° 22, den 2. Jahrgang einer neuen Mikrocuvee aus 100% Carignan. Der Clos Monlleo Selecció 2012 ist jetzt seit 4 Monaten im Barrique (neues französisches Holz) - auch das wird ein "Bestes Fass". Eine schöne Nase, die natürlich in diesem jungen Stadium noch etwas sehr vom Holz geprägt ist. Der Wein hat derzeit das massivste Tannin von allen Mustern des Abends - das wird ein Wein, der für die Ewigkeit gedacht ist. Man denkt fast an einen sehr jungen Madiran vom brutalen Tannin her, dazu jede Menge Schiefer und die Porrera - typischen Kaffee- und Schwarzwälder Kirsch-Noten. Die Aromenpalette ist sehr reich, das Ganze ist äußerst konzentriert. Das Tannin ist weder spitz noch rauh, aber eben von einer Menge, dass man diesen Wein wahrscheinlich auch vererben kann. Ich brauche ihn zum selber Trinken kaum noch kaufen, es sei denn, ich will ihn mir in 30 bis 40 Jahren im Rollstuhl sitzend von der Enkelin Marias (die bislang noch nicht mal eine Tochter oder einen Sohn hat) in der Schnabeltasse servieren lassen. Obwohl, dieser Wein könnte auch ein Ziel sein, möglichst lange noch gut weiter zu machen. Ein sehr eindrucksvoller Wein, der, wenn alles gut geht, Weltklasse sein müsste.
Auch den Erstlingsjahrgang 2011 probieren wir - dies ist das Muster N° 21. Und ebenso der komplette Wein des künftigen besten Fasses. Wow. Auch hier brennt nichts an. Vielleicht braucht er nicht ganz so lange zur Genussreife, aber unter 20 Jahren Wartezeit geht auch hier wohl kaum etwas.
Der Wein stammt aus der Finca Roques Llies, 340 m hoch in Süd und Westlage. Die Reben sind 40 Jahre alt.
Muster N° 23 stammt von den Brüdern Germans Duran. Wir haben hier 60% des künftigen Trosset de Porrera 2011 vor uns. Die Trauben stammen aus 100 Jahre alten Reben der Lage Trosset (300 m hoch, Südlage) und 7 Jahre alten Reben der Lage Moli (ebenfalls 300 m hoch, Nordlage). Der Wein hat ein schönes Aroma und eine tolle Nase, ist üppig, sexy und aufregend - das verspricht schon mal sehr viel für den künftigen Trosset de Porrera - eigentlich deutet es auf einen sehr großen oder Weltklassewein hin... Am Gaumen zeigt er eine wunderschöne Tanninstruktur und eine reiche Aromatik.
Die Letzten werden die Ersten sein.. Pep Ardèvol empfängt uns mit Muter N° 1 ganz am Ende der Runde. Das Muster vom Celler Ardèvol I Associats stammt aus der Lage Coma d´ en Romeu (450 m hoch gelegen und nach Süden ausgerichtet. Die Trauben der 80 Jahre alten Reben ergeben 40% des Terra d Hom - hier weihnachtet es am Schluß sehr, wir müssen sehr intensiv an Lebkuchen mit Honigglasur denken, reiche, schöne Aromen - auch hier ein großes Muster...
Wir sind durch mit dem offiziellen Programm, Pep fragt, wo wir schlafen werden und bietet seine Weinbergshütte an. Aber sowohl Klaus-Peter als auch ich haben Angst um unsere relativ neuen Autos und dass wir da nicht heil hoch kommen. Aber Pep kontert damit, dass er uns seinen alten legendären Jeep zur verfügung stellen würde. Da wir aber schon auf Sant Antoni das Zelt aufgestellt haben, nehmen wir dieses Angebot erst für ab morgen dankend an.
Es gibt noch die Weine des Gast - Kellers La Vinyeta der DO Emporda als Zugabe, wobei ich die Weißen auf den Durst und als Tanninreparaturwein getrunken habe, ohne mir groß etwas dazu zu notieren...
Überzeugen konnten die Weißen aber alle Male...
Den Roten bespreche ich dann demnächst auf meinem Blog, zusammen mit den Verkostungsnotizen zu den kompletten Weinen - dranbleiben, denn die gekosteten Weine der Mikrocuvees bieten ein enorm hohes Level!
Auch die doch zahlreichen Weine der diesjährigen After - Show - Party kommen dann zur Sprache...
Diese fand diesmal gleich im Lo Teatret statt, einige Winzer hatten noch etwas dabei, die meisten wußten auch, was... lediglich Marc Pérez macht am Schluß eine mysteriöse Flasche auf, von der er nicht weiß, was drin ist - aber er kontert auf die Frage: "Marc, do you present 'Something'... sogar auf Englisch: "I don´t know, what I will present here..."