Barolo - Wein der Könige, König der Weine

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EThC
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von EThC »

Bernd Schulz hat geschrieben: So 25. Aug 2024, 21:19 Der 19er Vigna Rionda wird aktuell bei Lobenberg zu 95 Euro angeboten
...wobei der Wein vor 15 Jahren vermutlich eher um die 30 Euronen gekostet haben dürfte (grobe Schätzung von mir). Weiß jemand mehr?
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von Bernd Schulz »

Als Vorlage habe ich eine VKN von Noway benutzt, und laut der hat der 06er 2017 im Handel 59 Euro gekostet. Die seinerzeit 30 Euronen für den 2004er könnten schon hinkommen, aber unter Berücksichtigung der Inflation ist/war das immer noch eine stolzer Kurs für eine Wuchtbrumme dieser Art.

Herzliche Grüße

Bernd
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EThC
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von EThC »

...Barolo war halt jenseits von Feinkost Albrecht & Co. nie so ganz billich. Die Preise vor 15 Jahren fand ich in der Regel angemessen, heute bin ich raus (es sei denn, ich kann -wie neulich geschehen- mal die ein oder andere Restflasche für die Hälfte erstehen...)
Viele Grüße
Erich

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Bernd Schulz
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von Bernd Schulz »

EThC hat geschrieben: So 25. Aug 2024, 22:12 ...Barolo war halt jenseits von Feinkost Albrecht & Co. nie so ganz billich.
Das ist mir durchaus bekannt. Und genau aus diesem kühlen Grunde habe ich nur einmal in meinem Leben einen Barolo gekauft, der bei Lobenberg stark reduziert war. Das habe ich damals auch überhaupt nicht bereut, aber bei diesem 04er Vigna Rionda von Pira kommt erschwerend hinzu, dass der Wein überhaupt nicht richtig als Barolo zu erkennen ist. Es handelt es sich um einen kraftvollen, dichten und langen Roten, der von überall herkommen könnte; beim blinden Probieren habe ich Nebbiolo als Rebsorte erst einmal ausgeschlossen.....


Herzliche Grüße

Bernd
Alba
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von Alba »

Bernd Schulz hat geschrieben: So 25. Aug 2024, 22:31
Das ist mir durchaus bekannt. Und genau aus diesem kühlen Grunde habe ich nur einmal in meinem Leben einen Barolo gekauft, der bei Lobenberg stark reduziert war. Das habe ich damals auch überhaupt nicht bereut, aber bei diesem 04er Vigna Rionda von Pira kommt erschwerend hinzu, dass der Wein überhaupt nicht richtig als Barolo zu erkennen ist. Es handelt es sich um einen kraftvollen, dichten und langen Roten, der von überall herkommen könnte; beim blinden Probieren habe ich Nebbiolo als Rebsorte erst einmal ausgeschlossen.....


Herzliche Grüße

Bernd
zu Luigi Pira und seinen Barolos (oder doch Baroli ?) ein paar Anmerkungen, nachdem ich da auch schon einige Male war, btw sehr nett, alles zu verkosten vom Dolcetto bis eben dem Top-Wein, dem genannten Vigna Rionda.
Dass dieser Vigna Rionda von dir nicht als Barolo erkannt wurde mag auch daran liegen dass er der einzige Barolo im Haus Pira ist der echt im kleinen Holz (Barrique) ausgebaut wird. Die Neuholzdosis ist durchaus prominent (früher- 2004) sicher tendenziell noch höher als heute. Zum Preis des V.Rionda - super kleine Menge aus einer der besten/ teuersten Lagen des gesamten Gebietes, Vigna Rionda würde jeder der die Möglichkeit hätte/ es sich leisten kann, sofort ins Portfolio nehmen (spätestens seit den berühmten roten Etiketten von B. Giacosa aus selbiger Lage im vorigen Jahrtausend, gibt´s von dort nicht mehr - war gepachtet). Von da, V. Rionda, kenne ich keine "günstigen Weine", dürfte wirklich außergewöhnliches Terroir sein.
Zur Stilistik Pira´s zurück, ich würde dir Bernd hier den klassischen Pira Barolo (Serralunga, ohne Lagenbezeichnung) empfehlen (kein Neuholz/ Barrique - also eher klassischer Ausbau), auch preislich weit unter dem Rionda und um ein paar Euronen mehr vor allem den Barolo Margheria - ebenfalls eine sehr sehr gute Lage, ausgebaut im großen Fass. Dazwischen liegt (auch preislich) noch der 3. Lagenbarolo, der Marenca (aus der Lage kommt Gaja`s Sperss!). Der Marenca kommt aus mittlerem Holzgebinde, hat auch etwas Holzeinfluss aber eben deutlich weniger als der Rionda. Und ja, LOB führt die m.W. alle im Programm.

LG
Manfred
Bernd Schulz
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von Bernd Schulz »

Alba hat geschrieben: Mo 26. Aug 2024, 20:16 Dass dieser Vigna Rionda von dir nicht als Barolo erkannt wurde mag auch daran liegen dass er der einzige Barolo im Haus Pira ist der echt im kleinen Holz (Barrique) ausgebaut wird. Die Neuholzdosis ist durchaus prominent (früher- 2004) sicher tendenziell noch höher als heute.
Ja, der 2004er war schon massiv vom Barrique geprägt. Pikanterweise schreibt Lobenberg zum 2019er:
...Das ist ein Barolo für Liebhaber einer großen Struktur und maskuliner Power. Mit weniger und großem Holz wäre das sicher ein 100 Punkte Wein. 97-98+/100...
Da stellt sich mir als unbedarftem Weinfreund natürlich die Frage, warum um alles in der Welt Pira den Wein nicht im großen Holz ausbaut? :?:
Alba hat geschrieben: Mo 26. Aug 2024, 20:16 ich würde dir Bernd hier den klassischen Pira Barolo (Serralunga, ohne Lagenbezeichnung) empfehlen (kein Neuholz/ Barrique - also eher klassischer Ausbau), auch preislich weit unter dem Rionda und um ein paar Euronen mehr vor allem den Barolo Margheria - ebenfalls eine sehr sehr gute Lage, ausgebaut im großen Fass.
Danke für die Empfehlung, aber auch wenn diese Weine "nur" 45 oder 55 Euro kosten, befindet sich das alles für mich preislich völlig jenseits von gut und böse. Solche Sachen trinke ich lediglich als Schnorrer bei anderen. :oops: ;)

Herzliche Grüße

Bernd
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UlliB
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von UlliB »

Barolo "Acclivi" 2012 (Burlotto) 14%Vol. Wenn ich richtig informiert bin, ist "Acclivi" der Basis-Barolo von Burlotto. Mittleres Kirschrot, keine Alterstöne. Recht intensive, dunkle Frucht, Brombeere, auch ein wenig Himbeere dazu, dann noch etwas herb-medizinales (Chinatinktur). Kein Holzeinfluss. Noch etwas feinkörniges Tannin, frische Säure, greift die erwähnten Aromen auch am Gaumen wieder auf. Einige Substanz, der Alkohol ist gut eingebunden. Völlig stabil, sollte sich noch eine ganze Weile auf diesem Niveau halten. Besser wird er aber vermutlich nicht mehr.

Nicht die ganz feine Klinge, ein wenig rustikal und nicht sehr komplex, aber alles am richtigen Platz; gut. Als Solist getrunken, mit dem passenden Essen hätte er wahrscheinlich noch besser gewirkt.

Gruß
Ulli
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harti
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von harti »

Hallo Ulli,

danke für die schöne VKN.

Eine kleine Korrektur zum Acclivi. Es handelt sich hierbei nicht um den Basis-Barolo, sondern diese Abfüllung ist in Burlottos Portfolio - auch von der Preisgestaltung - ähnlich bedeutsam wie die Einzellagenbarolos (Monvigliero - Verduno, Cannubi - Barolo und seit 2018 Castelletto - Monforte). Nach meiner Erfahrung ist der Acclivi immer der am stärksten strukturierte Barolo von Burlotto. Dies scheint mit dem Boden der Lagen zusammenzuhängen, aus dem die Trauben stammen. Auf Burlottos Website steht Folgendes dazu:

NEIRANE, ROCCHE DELL'OLMO, BOSCATTO und BRERI

Wir besitzen Parzellen, die mit Nebbiolo für Barolo bebaut sind, in vier anderen historischen Weinbergen von Verduno.

Der Weinberg von Neirane ist nach Westen ausgerichtet. Hier haben wir 1,1 Hektar auf etwa 360 Metern über dem Meeresspiegel. Auf der gleichen Höhe befinden sich zwei weitere Parzellen, Rocche dell'Olmo (1,25 Hektar) und Boscatto (1,13 Hektar). Vom Terroir her gesehen liegen alle drei genannten Weinberge auf der „Cassano Spinola Formation“, einer Unterbodenstruktur, die im Sommer flockiger und im Winter kompakter ist, mergelig und geschichtet wie die von Monvigliero, aber mit einem geringeren Anteil an Kalkstein (und daher niedrigerem pH-Wert) sowie einem geologischen Alter, das über eine Million Jahre jünger ist; auch das fossile Erbe ist anders.

Die drei Crus sind ideal für die Herstellung von eleganten Weinen mit intensiven, aber nie gesättigten Farben, mit einer gewissen Tanninpräsenz, Wärme und Aromen, die so prägnant sind, dass sie den Weinen eine typische, nervöse Energie verleihen. Eine strenge Auswahl der besten Trauben aus Neirane, Rocche dell'Olmo und Boscatto, zusammen mit Trauben aus Monvigliero, werden für die Herstellung unseres Barolo Acclivi verwendet.

Für den „Vintage“-Barolo fügen wir auch die Trauben des alten Cru namens Breri hinzu, ein eigenständiger Hügel mit der gleichen Geologie wie Monvigliero, mit dem er eine gemeinsame Grenze hat. Hier besitzen wir eine Parzelle von 0,77 Hektar, die mit Nebbiolo bepflanzt ist und eine schöne Südlage hat.


Grüße

Hartmut
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UlliB
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von UlliB »

harti hat geschrieben: Mo 14. Okt 2024, 19:44 Eine kleine Korrektur zum Acclivi. Es handelt sich hierbei nicht um den Basis-Barolo, sondern diese Abfüllung ist in Burlottos Portfolio - auch von der Preisgestaltung - ähnlich bedeutsam wie die Einzellagenbarolos (Monvigliero - Verduno, Cannubi - Barolo und seit 2018 Castelletto - Monforte).
Danke für die Richtigstellung. Ich hatte den Acclivi als deutlich günstiger in Erinnerung als die beiden seinerzeit verfügbaren Einzellagen-Barolo aus Monvigliero und Cannubi, was mich zu der falschen Annahme verführt hat, das es sich um den Basis-Barolo handelt.

Apropos Erinnerung: ich meine, dass ich seinerzeit für den Acclivi 2012 im Handel weniger als ein Viertel (!) dessen bezahlt habe, was im Moment für aktuelle Jahrgänge verlangt wird. Als ich nach deinem Posting aktuelle Preise gegoogelt habe, hat es mich fast vom Stuhl gehauen :shock:

Gruß
Ulli
Rotundweiss
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine

Beitrag von Rotundweiss »

Ich meine, PdP wäre der erste Händler in D gewesen, der Burlotto in sein Sortiment aufgenommen hatte.
Vom 2004er bis 2006er habe ich damals diverse Lagenbarolo zwischen € 23 und € 32 erstanden.
Ich meine mich erinnern zu können, dass nach einem namenlosen Barolo, Acclivi der Günstigste von denen war.
Auf Burlotto hatte mich Anfang der 2000er ein Freund gebracht, der mit J.Priewe eine Weinreise durch´s Piemont machte
und einen 1998er mitbrachte. Seitdem hat sich qualitativ sicher nochmal viel getan; preislich ohnehin :shock: .
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