Re: Bordeaux 2010
Verfasst: Fr 12. Jun 2020, 16:23
Hallo Ulli,
dank dir, interessant.
Ich würde die meisten Bordeaux-Weine vom Stil nicht unbedingt als technisch beschreiben, die Typizizät ist ja in der Regel recht hoch. Ich denke aber, dass der Grad der önologischen Kontrolle in Bordeaux, mittlerweile wohl schon traditionell, recht hoch ist.
Mit Emile Peynaud und dem Institut für Önologie an der Universität Bordeaux war glaube ich in Bordeaux das Zentrum und der Beginn der modernen Önologie. Heute gibt es ja eine Vielzahl von önologischen Dienstleistern in der Gegend die sich auch häufig aus diesem Institut rekrutieren, die die Arbeit im Weinberg und Keller durch Beratung und Analysen unterstützen.
Um so erstaunlicher finde ich, dass es scheinbar immer noch reichlich Weinüter gibt, anscheinend auch mit einer hohen Klassifikation, die ihr Potential noch nicht ausschöpfen können. Beispiele von Weingütern, bei denen Investitionen in den Keller oder ein neuer technischer Direktor das Ergebnis spürbar beeinflusst hat, gibt es ja genug. Aktuell würde ich z.B. LCHB als solches nennen.
Cantenac-Brown wurde Ende 2019 verkauft [Link]; die Frage, ob der Vorbesitzer, Simon Halabi, ein englischer Immobilien-Investor, wirklich die Weinqualität im Blick hatte, oder nur die Wertsteigerung des Anwesens, kommt mir in den Sinn.
Das Weingut gehört jetzt der französischen Familie Le Lous, der Direktor (José Sanfins) auf Cantenac-Brown bleibt aber erhalten. Der Decanter schreibt [Link], dass Sanfins wohl schon seit 1989 der Manager ist.
Mal sehen, ob sich was ändert. Im Zweifel wohl immer als erstes der Preis... Ich könnte mir vorstellen, dass Investitionen bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage erst mal hinausgezögert werden.
Grüße, Josef
dank dir, interessant.
Ich würde die meisten Bordeaux-Weine vom Stil nicht unbedingt als technisch beschreiben, die Typizizät ist ja in der Regel recht hoch. Ich denke aber, dass der Grad der önologischen Kontrolle in Bordeaux, mittlerweile wohl schon traditionell, recht hoch ist.
Mit Emile Peynaud und dem Institut für Önologie an der Universität Bordeaux war glaube ich in Bordeaux das Zentrum und der Beginn der modernen Önologie. Heute gibt es ja eine Vielzahl von önologischen Dienstleistern in der Gegend die sich auch häufig aus diesem Institut rekrutieren, die die Arbeit im Weinberg und Keller durch Beratung und Analysen unterstützen.
Um so erstaunlicher finde ich, dass es scheinbar immer noch reichlich Weinüter gibt, anscheinend auch mit einer hohen Klassifikation, die ihr Potential noch nicht ausschöpfen können. Beispiele von Weingütern, bei denen Investitionen in den Keller oder ein neuer technischer Direktor das Ergebnis spürbar beeinflusst hat, gibt es ja genug. Aktuell würde ich z.B. LCHB als solches nennen.
Cantenac-Brown wurde Ende 2019 verkauft [Link]; die Frage, ob der Vorbesitzer, Simon Halabi, ein englischer Immobilien-Investor, wirklich die Weinqualität im Blick hatte, oder nur die Wertsteigerung des Anwesens, kommt mir in den Sinn.
Das Weingut gehört jetzt der französischen Familie Le Lous, der Direktor (José Sanfins) auf Cantenac-Brown bleibt aber erhalten. Der Decanter schreibt [Link], dass Sanfins wohl schon seit 1989 der Manager ist.
Mal sehen, ob sich was ändert. Im Zweifel wohl immer als erstes der Preis... Ich könnte mir vorstellen, dass Investitionen bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage erst mal hinausgezögert werden.
Grüße, Josef