Über 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:
Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996
Transparentes Ziegelrot.
Im Duft getrocknete Rosenblätter
Im Geschmack zarte Früchte, gering Tannine, immer noch minimal aufrauhend. Als Barolo noch erkennbar.
Vermutlich 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet. Ehrliche 93 bis 94 Punkte. Austrinken.
Hm, das war eine meiner wenigen hochpreisigen Flaschen, die ich in der Anfangszeit meiner Weintrinkerkarriere haben wollte, um irgendwann, also JETZT, mitreden zu können, wie so ein in Würde gereifeter Wein bzw. Barolo schmeckt. Keller 60 % Luftfeuchte, nur 1 x um gezogen seit 1996, 13 bis 19 Grad im Keller seit 2000. Naja, ich habe den Eindruck, dass ich Baroli entweder zu bald (adstringierende Tannine) oder zu spät (getrocknete Blüten) erwische. Ich kann aber verstehen, das nicht Wenige Barolo lieben. Die Kürze der Beschreibung bitte ich zu Entschuldigen, ich habe mich bemüht, noch mehr in diesen Wein hineinzuinterpretieren.... Er findet offensichtlich seine Abnehmer für jetzt 650 + Euro.
Gruß, Stefan
Barolo - Wein der Könige, König der Weine
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
650+€ ? Wau, das echt heftig, dafür bekommt man eine 6er Kiste Sandrone Barolo 2019, OK der ist noch nicht ganz trinkreif, aber trotzdem, und der 2017 Barolo Aleste von Sandrone war vor paar Monaten schon sehr bekömmlich.
Grüße Heiko
Grüße Heiko
Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Offenbar hattest Du keinerlei Altersnoten, in dem Sinn von Liebstöckel, Fleischbrühe, oxidierte Frucht, Champignons, etcpp., die auf ein Überschreiten der Lagerfähigkeit hindeuten. Getrocknete Blüten /Rosenblätter sind kein Zeichen der Überalterung, sondern m.E. Nebbiolotypisch und durchaus begrüssenswert. Ebenso sprichst Du von (gereiftem) Tannin und zarter Frucht, beides ebenfalls keine Indizien für Überalterung oder schlechter Lagerbedingungen.Stephane Franc hat geschrieben:Über 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:
Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996
Transparentes Ziegelrot.
Im Duft getrocknete Rosenblätter
Im Geschmack zarte Früchte, gering Tannine, immer noch minimal aufrauhend. Als Barolo noch erkennbar.
Vermutlich 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet. Ehrliche 93 bis 94 Punkte. Austrinken.
... . Naja, ich habe den Eindruck, dass ich Baroli entweder zu bald (adstringierende Tannine) oder zu spät (getrocknete Blüten) erwische. ... .
Gruß, Stefan
Warum denkst Du dann, den Wein 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet zu haben?
Auch hohe Flaschenpreise stellen keine Genussgarantie dar. Oder andersrum, darf für dich ein gereifter Barolo nicht eher feingliedrig sein, wie ich deine VKN interpretieren würde? Es gibt ja auch durchaus einige Italien-Weintrinker die genau so eine Reife - morbido - besonders schätzen.
Letztendlich siehst du den Wein doch bei 93 - 94 P, was ja durchaus nicht schlecht ist.
Falls du vergleichbare Giacosa-Weine kennst, bist du deswegen enttäuscht? War dir der Wein zuwenig fleischig, zupackend ...
Falls Du am Inhalt zweifelst, war es ggfls. eine Fälschung? Kannst Du das ausschliessen?
P.S.
Ob Barolo, Brunello, Burgund oder Bordeaux, wieviel kann eine Flasche Wein wert sein. In der von dir genannten Kategorie ist es grundsätzlich schwierig eine Korrelation zwischen Preis, Inhalt und Genuss, bzw. Genussversprechen, herzustellen. Mit dem monetären Gegenwert im Kopf fällt dies wohl mehr als schwer, zumindest für Otto-Normal-Nerds.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Sehr berechtigte Fragen, die ich gern ergänzen möchte: Handelte es sich wirklich um einen Le Rocche? Diese Abfüllung dürfte es aus 1996 eigentlich gar nicht geben. Als Riserva gibt es mW nur den Falletto (siehe folgende Quelle: https://finewinegeek.com/giacosa/barolo/).olifant hat geschrieben:Offenbar hattest Du keinerlei Altersnoten, in dem Sinn von Liebstöckel, Fleischbrühe, oxidierte Frucht, Champignons, etcpp., die auf ein Überschreiten der Lagerfähigkeit hindeuten. Getrocknete Blüten /Rosenblätter sind kein Zeichen der Überalterung, sondern m.E. Nebbiolotypisch und durchaus begrüssenswert. Ebenso sprichst Du von (gereiftem) Tannin und zarter Frucht, beides ebenfalls keine Indizien für Überalterung oder schlechter Lagerbedingungen.Stephane Franc hat geschrieben:Über 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:
Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996
Transparentes Ziegelrot.
Im Duft getrocknete Rosenblätter
Im Geschmack zarte Früchte, gering Tannine, immer noch minimal aufrauhend. Als Barolo noch erkennbar.
Vermutlich 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet. Ehrliche 93 bis 94 Punkte. Austrinken.
... . Naja, ich habe den Eindruck, dass ich Baroli entweder zu bald (adstringierende Tannine) oder zu spät (getrocknete Blüten) erwische. ... .
Gruß, Stefan
Warum denkst Du dann, den Wein 5 oder 8 Jahre zu spät geöffnet zu haben?
Auch hohe Flaschenpreise stellen keine Genussgarantie dar. Oder andersrum, darf für dich ein gereifter Barolo nicht eher feingliedrig sein, wie ich deine VKN interpretieren würde? Es gibt ja auch durchaus einige Italien-Weintrinker die genau so eine Reife - morbido - besonders schätzen.
Letztendlich siehst du den Wein doch bei 93 - 94 P, was ja durchaus nicht schlecht ist.
Falls du vergleichbare Giacosa-Weine kennst, bist du deswegen enttäuscht? War dir der Wein zuwenig fleischig, zupackend ...
Falls Du am Inhalt zweifelst, war es ggfls. eine Fälschung? Kannst Du das ausschliessen?
P.S.
Ob Barolo, Brunello, Burgund oder Bordeaux, wieviel kann eine Flasche Wein wert sein. In der von dir genannten Kategorie ist es grundsätzlich schwierig eine Korrelation zwischen Preis, Inhalt und Genuss, bzw. Genussversprechen, herzustellen. Mit dem monetären Gegenwert im Kopf fällt dies wohl mehr als schwer, zumindest für Otto-Normal-Nerds.
Grundsätzlich sind Giacosa Riserva nach meiner Erfahrung nahezu ewig haltbar. Zudem brauchen die Weine unendlich viel Luft, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Daher meine weitere Frage: Wie wurde der Wein belüftet?
Grüße
Hartmut
- weingollum33
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Hallo Harti,
vielleicht kann ich hier zur Aufklärung beitragen.
Die Trauben für den Barolo Falletto di Serralunga riserva (red label) 1996 stammen mE von den höchstgelegenen Reben des Weinbergs Falletto. Erst in den Folgejahrgängen wurden diesen Reben immer separat viniziert und als Le Rocche del Falletto di Serralunga etikettiert. In 1996 gibt es kein Rocche del Falletto di Serralunga auf dem Label!
Gruß Tobias
PS: Ich habe übrigens auch noch eine Einzelflasche des Weins im Keller!
vielleicht kann ich hier zur Aufklärung beitragen.
Die Trauben für den Barolo Falletto di Serralunga riserva (red label) 1996 stammen mE von den höchstgelegenen Reben des Weinbergs Falletto. Erst in den Folgejahrgängen wurden diesen Reben immer separat viniziert und als Le Rocche del Falletto di Serralunga etikettiert. In 1996 gibt es kein Rocche del Falletto di Serralunga auf dem Label!
Gruß Tobias
PS: Ich habe übrigens auch noch eine Einzelflasche des Weins im Keller!
Zuletzt geändert von weingollum33 am Mo 4. Mär 2024, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
- weingollum33
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Wenn der Wein über zwei Tage getrunken wurde, sollte er eigentlich spätestens am zweiten Tag genug Luft gehabt haben. Ich hatte über Weihnachten den "einfachen" Falletto di Serralunga 2001 - also ein "white label" von Bruno Giacosa im Glas. Die Flasche habe ich 8 h vor dem Abendessen dekantiert. Der Wein zeigte sich auch schon etwas fortgeschritten und hatte einen deutlichen Anteil an Tertiäraromen. Wodurch der Wein jedoch begeisterte war die unglaubliche Harmonie und Länge des bestenfalls mittelgewichtigen Körpers.Über 2 Tage eine meiner lange eingelagerten Ikonen-Einzelflaschen getrunken:
Barolo Falletto Le Rocche Riserva Bruno Giacoso 1996
Gruß Tobias
Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Hallo Tobias,weingollum33 hat geschrieben:Hallo Harti,
vielleicht kann ich hier zur Aufklärung beitragen.
Die Trauben für den Barolo Falletto di Serralunga riserva (red label) 1996 stammen mE von den höchstgelegenen Reben des Weinbergs Falletto. Erst in den Folgejahrgängen wurden diesen Reben immer separat viniziert und als Le Rocche del Falletto di Serralunga etikettiert. In 1996 gibt es kein Rocche del Falletto di Serralunga auf dem Label!
Gruß Tobias
PS: Ich habe übrigens auch noch eine Einzelflasche des Weins im Keller!
danke für die Info.
Grüße
Hartmut
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Gut möglich, daß ich meine beiden WOTY gestern zum BYO im Nachbardorf im Glas hatte. Einer von beiden war der
Burlotto, Monvigliero 2012
Direkt nach dem Aufziehen hatte ich kurz die eingemachten Erdbeeren, die harti als so typisch für Burlotto nannte. Mit gut zwei Stunden Belüftung ging die Frucht mehr Richtung heller Kirsche, unterlegt mit etwas Himbeere und gewürzt mit ganz feiner Kräuternote. Die Tannine sind noch präsent, aber recht fein und geschliffen, die Säure ist unauffällig frisch; tolle Balance. Eine zarte Note von geteerten Eisenbahnschwellen deutet beginnende Reife an, macht den Wein aber mitnichten rustikal; stets bleibt er auf der feinen, fast zarten Seite, um dann aber mit ordentlich Schub nachzuhallen. Groß!
Offenbarte solo immer wieder neue Facetten und war die perfekte Kombination zum Ossobuco. Spaßeshalber habe ich ihn auch schon zum Saltibocca vom Kaninchen probiert, aber das habe ich ganz schnell wieder gelassen.
Burlottos sind auch so Weine, die aus pekuniären Gründen in meinem Keller wohl kaum nachwachsen werden.
Umsomehr genieße ich jeden dieser raren Momente.
Der andere potentielle WOTY war dieser hier.
Burlotto, Monvigliero 2012
Direkt nach dem Aufziehen hatte ich kurz die eingemachten Erdbeeren, die harti als so typisch für Burlotto nannte. Mit gut zwei Stunden Belüftung ging die Frucht mehr Richtung heller Kirsche, unterlegt mit etwas Himbeere und gewürzt mit ganz feiner Kräuternote. Die Tannine sind noch präsent, aber recht fein und geschliffen, die Säure ist unauffällig frisch; tolle Balance. Eine zarte Note von geteerten Eisenbahnschwellen deutet beginnende Reife an, macht den Wein aber mitnichten rustikal; stets bleibt er auf der feinen, fast zarten Seite, um dann aber mit ordentlich Schub nachzuhallen. Groß!
Offenbarte solo immer wieder neue Facetten und war die perfekte Kombination zum Ossobuco. Spaßeshalber habe ich ihn auch schon zum Saltibocca vom Kaninchen probiert, aber das habe ich ganz schnell wieder gelassen.

Burlottos sind auch so Weine, die aus pekuniären Gründen in meinem Keller wohl kaum nachwachsen werden.

Der andere potentielle WOTY war dieser hier.
Besten Gruß, Karsten
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Hallo zusammen,
Barolo geht kaum besser, höchstens anders:

Leider sind diese gefragten Weine auf dem Sekundärmarkt mittlerweile unerschwinglich geworden. Beim Weinhändler seines Vertrauens, sofern er noch eine kleine Zuteilung erhält, kann man aber mit etwas Glück die eine oder andere Flasche zu erträglichen Preisen erwerben.
LG
Bodo
Barolo geht kaum besser, höchstens anders:

Leider sind diese gefragten Weine auf dem Sekundärmarkt mittlerweile unerschwinglich geworden. Beim Weinhändler seines Vertrauens, sofern er noch eine kleine Zuteilung erhält, kann man aber mit etwas Glück die eine oder andere Flasche zu erträglichen Preisen erwerben.
LG
Bodo
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Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder mit unserem Forumsmitglied Darius getroffen. Und immer, wenn ich mich mit ihm treffe, gibt es Wein, der geeignet ist, mich von meiner Italophobie zu heilen. Das heißt, dieser hier wäre dazu geeignet, wenn der Preis nicht wäre:

Der 19er Vigna Rionda wird aktuell bei Lobenberg zu 95 Euro angeboten. Ich bleibe dann doch lieber bei meinen Spätburgundern und Blaufränkischen.....
Herzliche Grüße
Bernd

Der 19er Vigna Rionda wird aktuell bei Lobenberg zu 95 Euro angeboten. Ich bleibe dann doch lieber bei meinen Spätburgundern und Blaufränkischen.....
Herzliche Grüße
Bernd