Bordeaux 2010
Re: Bordeaux 2010
Danke für den link!
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Re: Bordeaux 2010
Bei Liv-ex gibt es die gegenwärtigen Marktpreise im Vergleich zu den en-primeur Preisen von den zehn Weinen:Winedom hat geschrieben:Neil Martin. Bemerkungen zur 10 Jahres-Probe!
Squares & Circles: Bordeaux ‘10 At Ten
BY NEAL MARTIN | APRIL 21, 2020
https://vinous.com/articles/squares-cir ... n-apr-2020
Gruss Rainer
https://www.liv-ex.com/2020/04/ten-year ... eaux-2010/
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Re: Bordeaux 2010
stollinger hat geschrieben:Bei Liv-ex gibt es die gegenwärtigen Marktpreise im Vergleich zu den en-primeur Preisen von den zehn Weinen:Winedom hat geschrieben:Neil Martin. Bemerkungen zur 10 Jahres-Probe!
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Gruss Rainer
https://www.liv-ex.com/2020/04/ten-year ... eaux-2010/
Nicht gerade ein gutes Investment über 10 Jahre....

Re: Bordeaux 2010
Ich habe ja von fast jedem der Weine eine Palette Magnums im Keller, und ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dass die Preise durch die Decke gehen werden, wenn die Weine am Höhepunkt der Trinkreife sind. Also so ab gegen 2040. Wer in 2010 investiert ist, hat einen langen Atem.
Für Daytrader gibt's 2011, denn für manchen Wein kann es nächsten Mittwoch schon zu spät sein.
Cheers,
Ollie
Für Daytrader gibt's 2011, denn für manchen Wein kann es nächsten Mittwoch schon zu spät sein.
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Ollie
Yeah, well, you know, that’s just like, uh, your opinion, man.
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
"Souvent, l'élégance, c'est le refuge des faibles." (Florence Cathiard)
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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Re: Bordeaux 2010
Ollie hat geschrieben:I
Für Daytrader gibt's 2011, denn für manchen Wein kann es nächsten Mittwoch schon zu spät sein.
Cheers,
Ollie
Es ist geradezu langweilig, deine Kommentare zu loben, aber der war mal wieder wirklich gut.

Beste Grüße
Roland
Riesling is love.
Re: Bordeaux 2010
Nach zweieinhalb Jahren wieder mal im Glas: Sociando Mallet 2010. Gerade geöffnet. Erste Eindrücke: In der Nase jung, dick, Cassis und am Gaumen ebenfalls noch sehr jung wirkend erstaunlich konzentriert und schwer, dunkle Beerenfrüchte, Cassis, auch Schokolade. Adstringierend. Schöner Auftakt, aber das der noch sooo jung wirkt!
Gruß
Gruß
Uli
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We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
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Re: Bordeaux 2010
Ich wollte es mal wieder mit einem 2010er aus dem oberen Register versuchen:
Brane-Cantenac 2010 (Margaux 2e GCC) 13,5%Vol. Pop & pour. Sehr dunkel, im Kern blickdicht, schmaler kirschfarbener Rand. In der Nase sofort da: Cassis und dunkle Kirsche, mit etwas Luft erscheint eine dezente Holzuntermalung, wird dunkler und erdiger, und nach etwa 30 Minuten riecht man dann auch deutlich frische Trüffel. Im Gaumen feine Frucht, lebendige, aber gut eingebundene Säure, und überraschenderweise völlig geschmeidig; das feinkörnige Tannin ist kaum zu spüren, und der Wein wirkt auf den ersten Blick dermaßen sanft, dass man die im Untergrund liegende enorme Substanz und Dichte beinahe übersehen kann. Sehr langer Nachhall auf der Frucht.
Das ist jetzt wirklich sehr, sehr schön zu trinken - ich vermute eine Art Zwischenhoch. Von der typischen Tanninhärte des Jahrgangs ist hier im Moment überhaupt nichts zu spüren, ganz im Gegenteil, aber es bleibt der Eindruck, dass da im Hintergrund noch so einiges lauert, was jederzeit hervorbrechen kann. Wer mehrere Flaschen hat, kann jetzt bedenkenlos eine davon aufmachen. Aber der Wein ist sicher noch nicht voll da: fünf Jahre warten dürfte sich lohnen. Oder auch zehn...
Gruß
Ulli
Brane-Cantenac 2010 (Margaux 2e GCC) 13,5%Vol. Pop & pour. Sehr dunkel, im Kern blickdicht, schmaler kirschfarbener Rand. In der Nase sofort da: Cassis und dunkle Kirsche, mit etwas Luft erscheint eine dezente Holzuntermalung, wird dunkler und erdiger, und nach etwa 30 Minuten riecht man dann auch deutlich frische Trüffel. Im Gaumen feine Frucht, lebendige, aber gut eingebundene Säure, und überraschenderweise völlig geschmeidig; das feinkörnige Tannin ist kaum zu spüren, und der Wein wirkt auf den ersten Blick dermaßen sanft, dass man die im Untergrund liegende enorme Substanz und Dichte beinahe übersehen kann. Sehr langer Nachhall auf der Frucht.
Das ist jetzt wirklich sehr, sehr schön zu trinken - ich vermute eine Art Zwischenhoch. Von der typischen Tanninhärte des Jahrgangs ist hier im Moment überhaupt nichts zu spüren, ganz im Gegenteil, aber es bleibt der Eindruck, dass da im Hintergrund noch so einiges lauert, was jederzeit hervorbrechen kann. Wer mehrere Flaschen hat, kann jetzt bedenkenlos eine davon aufmachen. Aber der Wein ist sicher noch nicht voll da: fünf Jahre warten dürfte sich lohnen. Oder auch zehn...
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2010
Nachdem die Begegnung mit dem 10er Brane Cantenac durchaus erfreulich war, habe ich mich entschlossen, es auch mal mit dem unmittelbaren Nachbarn zu versuchen:
Cantenac-Brown 2010 (Margaux 3e GCC) 13,5%Vol. Farbe gleich wie der Brane Cantenac, aber da endet dann auch schon die direkte Verwandschaft. Ebenfalls offen, aber viel einfachere Frucht, Brombeere, etwas rustikal, ordentlich Holz. Der wirkliche Klassenunterschied zeigt sich dann im Gaumen: die Frucht ist durchaus gut, aber das Tannin grätscht quasi Rambo-mäßig hinein und entwickelt mit Luft zunehmend die Eigenschaften eines gröberen Reibeisens. Länge gut, aber simpel gestrickt, auch hier viel Holz.
Ich bin wirklich überrascht, wie groß hier der Klassenunterschied ist. Der Brane Cantenac ganz die feine Klinge, hier der ziemlich grobe Säbel. Das hört sich jetzt vielleicht schlechter an, als es tatsächlich ist - aber den Cantenac Brown würde ich jetzt für die rustikale Grillparty einsetzen, für die der Brane Cantenac einfach viel zu fein ist. Beide sind aber noch klar zu jung, man muss sehen, was jeweils draus wird.
gruß
Ulli
Cantenac-Brown 2010 (Margaux 3e GCC) 13,5%Vol. Farbe gleich wie der Brane Cantenac, aber da endet dann auch schon die direkte Verwandschaft. Ebenfalls offen, aber viel einfachere Frucht, Brombeere, etwas rustikal, ordentlich Holz. Der wirkliche Klassenunterschied zeigt sich dann im Gaumen: die Frucht ist durchaus gut, aber das Tannin grätscht quasi Rambo-mäßig hinein und entwickelt mit Luft zunehmend die Eigenschaften eines gröberen Reibeisens. Länge gut, aber simpel gestrickt, auch hier viel Holz.
Ich bin wirklich überrascht, wie groß hier der Klassenunterschied ist. Der Brane Cantenac ganz die feine Klinge, hier der ziemlich grobe Säbel. Das hört sich jetzt vielleicht schlechter an, als es tatsächlich ist - aber den Cantenac Brown würde ich jetzt für die rustikale Grillparty einsetzen, für die der Brane Cantenac einfach viel zu fein ist. Beide sind aber noch klar zu jung, man muss sehen, was jeweils draus wird.
gruß
Ulli
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Re: Bordeaux 2010
Was denkst du, woran es liegt, Weinberg oder Keller?UlliB hat geschrieben:Ich bin wirklich überrascht, wie groß hier der Klassenunterschied ist. Der Brane Cantenac ganz die feine Klinge, hier der ziemlich grobe Säbel. Das hört sich jetzt vielleicht schlechter an, als es tatsächlich ist - aber den Cantenac Brown würde ich jetzt für die rustikale Grillparty einsetzen, für die der Brane Cantenac einfach viel zu fein ist.
Re: Bordeaux 2010
Ich würde in erster Linie vermuten: Keller; und dann das Management im Weinberg. So groß sind die Lagenunterschiede im Médoc nicht, zumal da ja laufend zwischen klassifizierten und nicht-klassifizierten Gütern hin- und hergetauscht (bzw. verkauft) wurde. Ich denke, dort dominiert Können (und finanzielle/ technische Kapazität) über die natürlichen Voraussetzungen.stollinger hat geschrieben:Was denkst du, woran es liegt, Weinberg oder Keller?UlliB hat geschrieben:Ich bin wirklich überrascht, wie groß hier der Klassenunterschied ist. Der Brane Cantenac ganz die feine Klinge, hier der ziemlich grobe Säbel. Das hört sich jetzt vielleicht schlechter an, als es tatsächlich ist - aber den Cantenac Brown würde ich jetzt für die rustikale Grillparty einsetzen, für die der Brane Cantenac einfach viel zu fein ist.
Gruß
Ulli