Sorry hatte ganz vergessen den Namen noch mit einzufügen. Nein mir geht es nicht nur um Traffic keine Sorge. Diese Weine generieren sowieso (leider) relativ wenig Traffic bei den Sozialen-Netzwerken. Die wollen eher andere Sachen in Blog-Einträgen lesen so kommt es mir manchmal vor. Ich hab nur nicht immer Lust das Ganze Zeug nochmal hier rein zu tippen.
Zur Klarstellung: Ja es ist Clos Fourtet.
@Oberpfälzer: Ich mach so etwas auch nicht alle Tage auf, kann ich mir ebenfalls nicht leisten. Der Wein ist wirklich sehr gut, nur denke ich wenn es nach ganz oben rauf gehen soll muss der Wein etwas bieten das über den puren Genuss hinaus geht. Ich kann das schwer in Worten beschreiben aber diese eine Komponente hat mir einfach gefehlt. Natürlich war das ein Baby-Mord aber mich hat es einfach gereizt.
Cheers
Marc
Bordeaux 2009
Re: Bordeaux 2009
Hallo Marc,
Du schreibst "der Wein muss etwas bieten, dass über den puren Genuss hinausgeht...", was ich
im Ansatz verstehe und wahrscheinlich liegt ein gewisses Problem an dem unsäglichen Satz:
"Ein grosser Wein schmeckt immer gross" (oder so ähnlich), was so einfach nicht stimmt,
denn "Potential" und nichts anderes ist das nach was neben der Primärfrucht ein junger
grosser Bordeaux zeigt, lässt sich sich vielleicht einschätzen, aber definitiv nicht schmecken
(und wenn dann nicht im hedonistisch positiven Sinne).
Bordeaux lässt sich nach meiner Einschätzung Primeur "aus dem Fass" ganz gut einschätzen,
schon an der Arrivage halte ich es für deutlich schwieriger (erst recht wenn man
ihn Primeur nicht probieren konnte). Danach wird es meines Erachtens auf der Flasche nicht
einfacher, selbst wenn sich der Wein nicht komplett verschliesst wie viele aus 2009, ist es immer
die Frucht, das Vordergründige, dass man im Glas hat. Wer wirklich "mehr" will, muss einfach
warten können...
P.S. Ich halte übrigens auch die grosse Septemberprobe der GGs in Wiesbaden für überdenkenswert,
wirklich aussagekräftig wäre für mich nur, wenn es vorher eine Tank/Fassprobe geben würde,
welche vor der Abfüllung stattfinden müsste...
Du schreibst "der Wein muss etwas bieten, dass über den puren Genuss hinausgeht...", was ich
im Ansatz verstehe und wahrscheinlich liegt ein gewisses Problem an dem unsäglichen Satz:
"Ein grosser Wein schmeckt immer gross" (oder so ähnlich), was so einfach nicht stimmt,
denn "Potential" und nichts anderes ist das nach was neben der Primärfrucht ein junger
grosser Bordeaux zeigt, lässt sich sich vielleicht einschätzen, aber definitiv nicht schmecken
(und wenn dann nicht im hedonistisch positiven Sinne).
Bordeaux lässt sich nach meiner Einschätzung Primeur "aus dem Fass" ganz gut einschätzen,
schon an der Arrivage halte ich es für deutlich schwieriger (erst recht wenn man
ihn Primeur nicht probieren konnte). Danach wird es meines Erachtens auf der Flasche nicht
einfacher, selbst wenn sich der Wein nicht komplett verschliesst wie viele aus 2009, ist es immer
die Frucht, das Vordergründige, dass man im Glas hat. Wer wirklich "mehr" will, muss einfach
warten können...
P.S. Ich halte übrigens auch die grosse Septemberprobe der GGs in Wiesbaden für überdenkenswert,
wirklich aussagekräftig wäre für mich nur, wenn es vorher eine Tank/Fassprobe geben würde,
welche vor der Abfüllung stattfinden müsste...
Grüsse weinfex
- octopussy
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Re: Bordeaux 2009
Hallo Marc,
danke für die Notiz zum Clos Fourtet und fürs "Opfern".
. Ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, aber zu einigen Weingütern habe ich einen besonderen Zugang wegen teils weinfremder Erlebnisse. Clos Fourtet ist ein Beispiel dafür. Als ich vor gut 12 Jahren das erste Mal im Bordelais und dort in St. Emilion war, hat mich das Schild von Clos Fourtet mitten im Dorf einfach beeindruckt. Auch wenn ich bislang erst zwei Jahrgänge des Weines getrunken habe (1988 und 1995), ist mir das Weingut wegen dieses Schildes mitten im Dorf sympathisch. Den 2009er habe ich trotzdem nicht gekauft (mir zu teuer, gerade nach den 100 PP).
danke für die Notiz zum Clos Fourtet und fürs "Opfern".
Mich interessieren auch Notizen zu solchen Weinenm_arcon hat geschrieben:Diese Weine generieren sowieso (leider) relativ wenig Traffic bei den Sozialen-Netzwerken. Die wollen eher andere Sachen in Blog-Einträgen lesen so kommt es mir manchmal vor. Ich hab nur nicht immer Lust das Ganze Zeug nochmal hier rein zu tippen.

Beste Grüße, Stephan
- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2009
Weinfex, du bist mir zuvorgekommen. Wollte (bzw. mache es jetzt) gerade schreiben, dassweinfex hat geschrieben:Hallo Marc,
...liegt ein gewisses Problem an dem unsäglichen Satz:
"Ein grosser Wein schmeckt immer gross" (oder so ähnlich),
...
das wohl ein Weihnachtsmärchen ist.
Nicht böse gemeint (@Marc).
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: Bordeaux 2009
Quatsch, ich find diese Ansicht interessant muss ich wohl meine eigene nochmals überdenken.Jochen R. hat geschrieben: Weinfex, du bist mir zuvorgekommen. Wollte (bzw. mache es jetzt) gerade schreiben, dass
das wohl ein Weihnachtsmärchen ist.
Nicht böse gemeint (@Marc).
Viele Grüße,
Jochen
@Weinfex: Das heißt im Umkehrschluss dann, dass ein Wein nur mit entsprechender Reife seine wahre Größe zeigen kann?
Grüße
Marc
Re: Bordeaux 2009
Nein, dass wäre mir ebenfalls zu dogmatisch.
"Grosser Wein kann immer gross schmecken, muss
es aber nicht"...
"Grosser Wein kann immer gross schmecken, muss
es aber nicht"...
Grüsse weinfex
- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2009
Hallo zusammen,
hatte jemand in letzter Zeit La Lagune 2009 im Glas?
Viele Grüße,
Jochen
hatte jemand in letzter Zeit La Lagune 2009 im Glas?
Viele Grüße,
Jochen
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- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2009
Heute Les Fiefs de Lagrange 2009 im Glas:
Mittelkräftige Nase: Heidelbeeren, rote Kirschen, blumig, Gewürze. Nach
wenigen min. feiner Tabak, bißchen Joghurt und später ein Hauch Zedernholz.
Mittlerer Körper, cremig, sehr würzig, Brombeeren, Kirschen, Zwetschgen,
schöne Adstringenz, langer Abgang mit würzigem Nachhall.
Sehr gut!
Was für ein trinkiger, wunderbar duftender Zweitwein - gut dass ich ein paar
Flaschen Lagrange 2009 im Keller liegen habe. Evtl. noch nachkaufen!??
Viele Grüße,
Jochen
Mittelkräftige Nase: Heidelbeeren, rote Kirschen, blumig, Gewürze. Nach
wenigen min. feiner Tabak, bißchen Joghurt und später ein Hauch Zedernholz.
Mittlerer Körper, cremig, sehr würzig, Brombeeren, Kirschen, Zwetschgen,
schöne Adstringenz, langer Abgang mit würzigem Nachhall.
Sehr gut!
Was für ein trinkiger, wunderbar duftender Zweitwein - gut dass ich ein paar
Flaschen Lagrange 2009 im Keller liegen habe. Evtl. noch nachkaufen!??
Viele Grüße,
Jochen
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- Jochen R.
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Re: Bordeaux 2009
Heute Le Boscq 2009 aus der halben im Glas. Die Ladung Kokos, die man vor gut
einem Jahr noch wahrnehmen konnte, ist jetzt verflogen.
Tief dunkles Weinrot. Mittelkräftige Nase: florale Noten, bißchen Minze & Vanille,
feiner Tabak und ein Hauch Kaffee, Heidelbeeren.
Mittlerer bis voller Körper, würzig, florale Noten, dunkelfruchtig mit frischer Säure,
trinkig, langer Abgang.
Sehr gute 90 P.
Viele Grüße,
Jochen
einem Jahr noch wahrnehmen konnte, ist jetzt verflogen.
Tief dunkles Weinrot. Mittelkräftige Nase: florale Noten, bißchen Minze & Vanille,
feiner Tabak und ein Hauch Kaffee, Heidelbeeren.
Mittlerer bis voller Körper, würzig, florale Noten, dunkelfruchtig mit frischer Säure,
trinkig, langer Abgang.
Sehr gute 90 P.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
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Re: Bordeaux 2009
Letztes Wochenende war sie mal fällig, die erste meiner sechs subskribierten halben Flaschen
Chateau Pontet Canet 2009
Vorausgeschickt: Ich habe 20 Jahre Bordeauxtrinkerfahrung, null Pontet Canet-Trinkerfahrung, war bislang einfach nicht wirklich auf meinem Radar. Die blinde Subse - in 2009 habe ich für meine Verhältnisse zugeschlagen wie sonst nie - erfolgte aufgrund eifriger Lektüre diverser Primeur-VKN. Der jetzige Antestversuch war inspiriert durch eine einigermaßen euphorische Notiz des Wineterminators auf seinem Facebook-Reader. Also: Wenn nicht jetzt - wann dann in den nächsten 5-10 Jahren?
Der Versuch hat sich in jedem Fall gelohnt! Den ersten Schluck direkt aus der Flasche ins Glas, die erste Hälfte der Flasche in einer kleinen Karaffe dekantiert und über den ersten Abend getrunken, die zweite Hälfte der Flasche dort belassen und am zweiten Abend undekantiert genossen. Die Farbe ein tiefes Rubinrot, aber weit entfernt von der von mir erwarteten Schwärze. Das Bukett komplex mit balsamischen und ätherischen Noten, wundervolles Parfum.Im Geschmack schon jetzt oder noch immer hervorragend zu trinken, dichter Fruchtkern, tolle Säure, nichts Fettes oder Marmeladiges, auch nichts Heißes, im Hintergrund lauern Unmengen feinster Tannine, alles in perfekter Balance. Interessant noch, dass der Wein sich im Verlauf kaum verändert hat, also weder verschlossen noch weiter geöffnet, als er von Anfang an schon war. Ich habe den Wein auch in keiner Weise als bordeauxuntypisch oder als pauillacuntypisch empfunden. Mich hat an Bordeaux immer die Vielfalt in der Einheit fasziniert: Mit einiger Trinkerfahrung kann man bestimmte Chateaux, bestimmte Appellationen und bestimmte Jahrgänge doch recht gut rausschmecken - auch wenn man öfter kräftig daneben liegt. Und die allermeisten der besseren Bordeaux schmecken für mich meistens nach Bordeaux, am ehesten noch zu verwechseln mit einem hochwertigen kalifornischen Cabernet Sauvignon klassischer Machart.
Mein Fazit: Der Wein hat mich - nach den vielen Vorschusslorbeeren nicht unerwartet - nachhaltig beeindruckt. Für mich unzweifelhaft schon jetzt ein großer Bordeaux. Von mir für den aktuellen Trinkgenuss 95++ Punkte, erwarte ich in 10-20 Jahren bei 97-98 Punkten, die 100 Parker-Punkte sehe ich zwar noch nicht, bin mit Prognosen aber ohnehin eher vorsichtig und lasse mich gerne eines Besseren belehren. Wer ein paar Flaschen von dem Wein hat und ihn noch nicht probiert hat, sollte sich da demnächst unbedingt mal rantrauen.Einen solchen Wein muss man auch mal in seiner Jugendphase erlebt haben - sonst hat man was verpasst. Ich habe natürlich keinen blassen Schimmer, ob der Wein sich derzeit aus der 1tel großartig anders präsentiert.
Chateau Pontet Canet 2009
Vorausgeschickt: Ich habe 20 Jahre Bordeauxtrinkerfahrung, null Pontet Canet-Trinkerfahrung, war bislang einfach nicht wirklich auf meinem Radar. Die blinde Subse - in 2009 habe ich für meine Verhältnisse zugeschlagen wie sonst nie - erfolgte aufgrund eifriger Lektüre diverser Primeur-VKN. Der jetzige Antestversuch war inspiriert durch eine einigermaßen euphorische Notiz des Wineterminators auf seinem Facebook-Reader. Also: Wenn nicht jetzt - wann dann in den nächsten 5-10 Jahren?
Der Versuch hat sich in jedem Fall gelohnt! Den ersten Schluck direkt aus der Flasche ins Glas, die erste Hälfte der Flasche in einer kleinen Karaffe dekantiert und über den ersten Abend getrunken, die zweite Hälfte der Flasche dort belassen und am zweiten Abend undekantiert genossen. Die Farbe ein tiefes Rubinrot, aber weit entfernt von der von mir erwarteten Schwärze. Das Bukett komplex mit balsamischen und ätherischen Noten, wundervolles Parfum.Im Geschmack schon jetzt oder noch immer hervorragend zu trinken, dichter Fruchtkern, tolle Säure, nichts Fettes oder Marmeladiges, auch nichts Heißes, im Hintergrund lauern Unmengen feinster Tannine, alles in perfekter Balance. Interessant noch, dass der Wein sich im Verlauf kaum verändert hat, also weder verschlossen noch weiter geöffnet, als er von Anfang an schon war. Ich habe den Wein auch in keiner Weise als bordeauxuntypisch oder als pauillacuntypisch empfunden. Mich hat an Bordeaux immer die Vielfalt in der Einheit fasziniert: Mit einiger Trinkerfahrung kann man bestimmte Chateaux, bestimmte Appellationen und bestimmte Jahrgänge doch recht gut rausschmecken - auch wenn man öfter kräftig daneben liegt. Und die allermeisten der besseren Bordeaux schmecken für mich meistens nach Bordeaux, am ehesten noch zu verwechseln mit einem hochwertigen kalifornischen Cabernet Sauvignon klassischer Machart.
Mein Fazit: Der Wein hat mich - nach den vielen Vorschusslorbeeren nicht unerwartet - nachhaltig beeindruckt. Für mich unzweifelhaft schon jetzt ein großer Bordeaux. Von mir für den aktuellen Trinkgenuss 95++ Punkte, erwarte ich in 10-20 Jahren bei 97-98 Punkten, die 100 Parker-Punkte sehe ich zwar noch nicht, bin mit Prognosen aber ohnehin eher vorsichtig und lasse mich gerne eines Besseren belehren. Wer ein paar Flaschen von dem Wein hat und ihn noch nicht probiert hat, sollte sich da demnächst unbedingt mal rantrauen.Einen solchen Wein muss man auch mal in seiner Jugendphase erlebt haben - sonst hat man was verpasst. Ich habe natürlich keinen blassen Schimmer, ob der Wein sich derzeit aus der 1tel großartig anders präsentiert.
Armin