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olifant hat geschrieben:

austria_traveller hat geschrieben:

amateur des vins hat geschrieben:Wenn Rhesusaffen ein geeignetes Modell für Homo Sapiens sind, geht eine überstandene Infektion möglicherweise (doch) mit Immunisierung einher.

Das wird gerade massiv in Zweifel gezogen

Mir fällt da ein Zitat ein, dass ich im Moment leider nicht wirklich korrekt zuordnen kann ... "Es gibt zwei Dinge auf der Welt die unendlich sind: Das Universum und die Dummheit der Menschheit" ... aber war's nicht A. Einstein?

amateur des vins hat geschrieben:Ich verwende dieses oft (aber nicht sicher) Einstein zugeschriebene Bonmot auch gerne. Es wird übrigens gerne um diesen Halbsatz erweitert: "..., aber beim ersten bin ich mir nicht sicher".

Nur - wo erkennst Du in diesem kleinen Austausch die Dummheit?

... bei der Ganzen derzeitigen Aufregung ging's mir eigentlich garnicht ums Einzelne. Und ich wollte da weder dich noch Gerhard angreifen. Irgendwie stand das als letzte Post wohl grad so im Weg ...
Natürlich gehe ich davon aus, das eine überstandene Infektion zwangsläufig eine Immunisierung des Einzelnen mit sich bringt, dürfte bei den allermeisten Virusinfektionen der Fall sein.
Schutzziel der Gesamtheit der getroffenen Massnahmen ist wohl aber nicht die Immunisierung des Einzelnen, sonderen die Minimierung der Infektionsrate zum Schutz der Allgemeinheit und der Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens. Würde es nur um mich gehen, nicht zur Risikogruppe gehörend, etc., wäre es wohl das Einfachste. Aber beim Gedanken an meine Eltern wird mir sofort klar, dass es eben nicht um den Einzelnen, um mich, geht.
Es schwirren momentan so viel wahre und gefakte Infos, Halbwahrheiten, etc. durch den Raum, dass es selbst für halbwegs intelligente MitürgerInnen schwierig ist die korrekten, konkreten und tatsächlich wichtigen Dinge vernünftig zu filtern.

Vielmehr geht's um sowas wie von Bernd angesprochen, die immer wieder deutlich sichtbare Unvernunft, bewusstes Fehlverhalten und und und ...

Genauso verhält es sich. Unser Landesregierungschef Armin Laschet hat heute morgen erklärt, wenn sich alle an die jetzt erneut beschlossenen Beschränkungen (wie z.b. die Schließung der Spielplätze) halten würden, könnte die Verhängung von Ausgangssperren eventuell vermieden werden. Das nenne ich Reden wider besseres Wissen. Spätestens seit vorgestern müsste dem Mann vollkommen klar sein, wie unvernünftig viel zu weite Teile der Bevölkerung mit der Situation umgehen.

amateur des vins hat geschrieben:Panik oder Hysterie finde ich trotzdem nicht angebracht, ...

Ich bin schon auch ein Verfechter der Ratio, aber nach dem, was meine Frau gerade erzählt hat, läuft es mir doch kalt den Buckel runter: Sie kam gerade vor ein paar Minuten von der Apotheke zurück. Da hörte sie mit an, wie eine andere Kundin berichtete, dass ein Freund ihres Sohnes positiv getestet sei, sich aber an die Quarantäne nicht hält mit der Aussage: „Ich habe keine Lust, zu Hause rumzusitzen.”
Kann man solche Leute juristisch belangen?

Gruß
Oswald

Oswald, deine vorhin geposteten Bemerkungen bezüglich Lagerkollergefahr halte ich übrigens für durchaus bedenkenswert. Vor allem für Familien mit Kindern werden Ausgangssperren zu einer überaus schwierigen Situation führen. Aber egal wie ich es gedanklich drehe und wende - es hilft alles nichts! An Maßnamen zu einer weitaus größeren Isolierung der Menschen voneinander, als sie jetzt zu beobachten ist, werden wir nun mal nicht vorbeikommen.

Herzliche Grüße

Bernd

@Ralf:
Danke für die Klärung. Weit auseinander sind wir nicht.

Ich möchte übrigens (im Gegensatz zu meinen üblichen Gepflogenheiten) nicht in die Politikerschelte einstimmen, oder jedenfalls nicht so laut. Die haben gerade die Wahl zwischen Regen und Traufe: Aus epidemiologischer Sicht müßte man alle isolieren. Aber völlig die Gesellschaft abzuwürgen, ist auch nicht toll. Also müssen sie irgendwie durch die Mitte lavieren und bekommen es dann von allen Seiten...

Die Krise nach der Krise kommt nach meiner Erwartung übrigens so sicher wie das Amen in der Kirche...

@Oswald
Das ist normales menschliches Verhalten, da das individuelle Risiko nicht empfunden wird - und bei jüngeren anscheinend auch objektiv kaum vorhanden ist. Damit müssen die Personen in Lenkungsfunktionen umgehen (können). "Nach mir die Sintflut" ist zu allen Zeiten weitverbreitet, umso mehr, je weniger der einzelne auf die Gesellschaft angewiesen zu sein scheint. Altruismus wird in Krisenzeiten weiter zurückgedrängt werden.

OsCor hat geschrieben:Kann man solche Leute juristisch belangen?

Fahrlässige Körperverletzung? Dafür müßtest Du in Deutschland konkrete Infektionen nachweisen. Aber vielleicht kommt ja demnächst 'was, im Zusammenhang mit einer Ausgangssperre. Nur - wer soll das kontrollieren? Und nein, ich will keinen Polizeistaat, selbst dann nicht, wenn im worst case ½ Mio Leute früher sterben.

Hallo Bernd,

falls der Lagerkoller als Gegenargument zur sozialen Zurückhaltung rübergekommen sein sollte, habe ich einen falschen Eindruck erweckt. Ich wollte damit nur auf ein punktuell mögliches Zusatzproblem aufmerksam machen, das ich als sehr schwer beherrschbar kennengelernt habe.

Gruß
Oswald

OsCor hat geschrieben:Kann man solche Leute juristisch belangen?

Ja, m.W. schon. Wenn die Quarantäne behördlich angeordnet ist und Du diese missachtest, ist das ein Verstoß im Sinne des Infektionsschutzgesetz.

Viele Grüße,
Björn

Ich hab immer noch nicht verstanden was das "in Relation bringen" mit dem Influenza Virus soll.
Nehmen wir mal - nur für den Moment - an es gäbe gar kein Grippe Virus, und legen mal nur die derzeitige Faktenlage aus China, Iran und Italien zu Covid-19 zu Grunde.
Ist es nicht so dass mehrere 10000 Menschen an Covid-19 erkrankt sind und mehrere 1000 bisher daran verstarben?
Ist es nicht so dass in Italien ältere Menschen mit einer schwerwiegenden Covid-19 Atemwegserkrankung an einigen überfüllten Krankenhäusern bereits abgewiesen werden und zum sterben nach Hause geschickt werden?
Ist es nicht so dass bereits jetzt schon vielerorts die Krankenhäuser an Ihrer Kapazitätsgrenze angekommen sind und andere schwere Intensiv-Notfälle (Blinddarm-Durchbruch, Autounfälle, etc. um nur einige zu nennen) nicht mehr versorgt werden können? Oder sind das alles Fake news?
Das ist doch genau das Problem, Covid-19 WIRD schwere Krankheitsverläufe verursachen. ZUSÄTZLICH zu allen anderen Krankheiten. Das ist doch nicht zu bestreiten, oder liege ich da falsch?!? In China und Italien hat man doch genau diese Erfahrungen bereits gemacht. Warum muss man da Sterberaten der Grippe in Relation setzen, für die es darüberhinaus noch die Möglichkeit gibt sich zu impfen UND es bereits eine erprobte und erforschte Medikation gibt?
Und noch eins, ist es nicht so dass alle Experten sagen, man wisse noch nicht genug über Covid-19? Was wenn das Sch*** Teil mutiert? Gut wenn nicht, aber was wenn??? Würden wir uns dann keine Vorwürfe machen nicht alles getan zu haben um das zu verhindern?
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch vollkommen gegen Panik mache, aber sind die derzeitigen "Entbehrungen" wirklich so schlimm im Vergleich dazu was uns blühen KÖNNTE wenn das Biest doch nicht so harmlos ist wie derzeit kolportiert wird?
Just my 2 cents

Gerald hat geschrieben:Immerhin sind die Neuinfektionen in Italien in den letzten paar Tagen kaum mehr angestiegen

Bestenfalls sind die Zahlen der positiv Getesteten stagniert, und auch das stimmt nicht. Lediglich die Wachstumskurve hat sich etwas abgeflacht, die letzten beiden Tage ca. +15%/24h statt der üblichen 25%. Lokal mag es hingegen zu Stagnation oder gar Senkung gekommen sein, etwa im (seit fast drei Wochen abgesperrten) Codogno. Es wird noch 10-15 Tage dauern, bis wir eine Abnahme der Zuwachsraten auf 0 sehen; erst dann greifen die landesweiten Massnahmen.

Cheers,
Ollie

Marko,

man muß Sachverhalte in Relation setzen, wenn man begründet geeignete Maßnahmen daraus ableiten möchte. Alles andere ist Kaffeesatzleserei. Und Influenza liegt da nun mal nahe. Welche Schlüsse man daraus zieht, ist eine Frage der Bewertung und unabhängig von der Beschreibung!

Das RKI selber geht von 10-20.000 Toten durch Krankenhauskeime in Deutschland per annum aus. Grippetote 25.000 per annum. Beides unter dem Radar, von der Presse weitgehend ignoriert, jedenfalls nicht dramatisiert, und deshalb in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Ja, möglicherweise werden die Zahlen bei Covid-19 höher sein. Aber die Auswirkungen werden dann am geringsten sein, wenn sachlich bewertet und gehandelt wird.

Und schließlich bin ich auch nicht sicher, ob nicht infolge der durch den verordneten Stillstand absehbaren schweren Wirtschaftskrise schlußendlich mehr Leute sterben werden. Der 2. Weltkrieg läßt sich übrigens ziemlich unmittelbar auf die Weltwirtschaftskrise zurückführen...

Hallo Ollie,

ich habe mir die Differenzen der "totale contagiati" auf repubblica.it angesehen - die letzten 4 Tage ganz grob konstant bei ca. 3400. Jedenfalls keine exponentielle Zunahme mehr. Aber klar, das bezieht sich auf die positiv Getesteten - sollte man mit dem Testen gar nicht mehr nachkommen, wäre die Aussagekraft Null.

Dabei war auch zu lesen, dass zumindest im Raum Milano ein Teil der Bevölkerung die Ausgangssperre nicht richtig ernst nimmt und man evtl. noch "nachschärfen" will. Bei mehr Konsequenz könnte die Situation also noch etwas günstiger aussehen.

Aber wie auch immer, bei den anderen Ländern (z.B. DE, FR, UK, USA) schauen diese Zahlen nach wie vor exponentiell aus.

Grüße
Gerald