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Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Fr 15. Nov 2024, 00:39
von Bernd Schulz
Aus Mangel an Alternativen

habe ich, da mir eben nach einem trockenen Rotwein zumute war, meinen letzten 2022er "E & C" seines Zapfens beraubt:
Was für ein schöner, zartgliedriger Ahrburgunder! Ich gebe zu, dass es sich hier um einen Typus handelt, der ein gewisses Interesse an Kammermusik voraussetzt, denn der Wein entspricht fraglos nicht dem Stil der großen Oper oder Symphonie. Aber wenn man einigermaßen für leise und subtile Reize empfänglich ist, wird man an ihm ausgesprochen viel Freude haben. Tolles Zeug für vergleichsweise wenig Geld - nur leider meine letzte Flasche....
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Sa 23. Nov 2024, 19:52
von Ralf Gundlach
Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Mi 15. Mai 2024, 22:52
Der Chardonnay musste dann doch relativ zeitnah ins Glas - ich konnte es gerade einfach nicht lassen

:
Was soll ich sagen? Für einen Chardonnay ist das überhaupt nicht so schlecht

, aber ganz subjektiv bin und bleibe ich ABC-Trinker. Wenn ich der verantwortliche Winzer wäre, würde ich die Reben schnellstmöglich roden

und durch Weißburgunder oder notfalls Müller-Thurgau ersetzen. Oder durch Scheurebe (ja,auch die ist an der Ahr zugelassen).....
Herzliche Grüße
Bernd
Den habe ich heute auch im Glas und freue mich darüber, dass Michael an der Ahr Chardonnay anbaut. Schlank, lebendig, trotzdem als Chardonnay zu erkennen. Gefällt mir sehr gut. Da brauche ich keine Scheurebe, Weißburgunder noch weniger

…..Schade dass so ziemlich alle Pullen bei einem Weinhändler in Norwegen landen.
Viele Grüße
Ralf
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Mo 3. Mär 2025, 18:55
von Ralf Gundlach
Ich komme gerade von einem Besuch bei Michael Fiebrich zurück. Probieren konnte ich nur die weißen 23er, die roten werden erst so gegen April abgefüllt. Die 23er gefallen mir besser als die 22er, weil sie nicht so straff sind und etwas entgegenkommender sind.
Vor allem der erstmals abgefüllte 2023 Riesling Eichert ist richtig klasse (91 Punkte, kostet 20 Euro). Im Glas habe ich gerade noch den 2023 Chardonnay, ein feiner, eleganter, mittelgewichtiger Chardonnay (90 Punkte, kostet 20 Euro). Aber auch der „einfache“ 2023 Riesling ist sehr schön und empfehlenswert(88 Punkte. Kostet 13 Euro). Neu im Programm hat Michael auch einen sehr schönen Brut nature Riesling Schäumer, der mit 17 Euro absolut fair bepreist ist. Gelungen sind auch die neuen Etiketten für die weißen, die sehr gut zum angenehm ruhigen, zurückhaltenden und trotzdem zielstrebigen Winzer passen, der weit über den Tellerrand hinausschaut.
Gruß
Ralf
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Di 4. Mär 2025, 22:15
von Bernd Schulz
Den 23er Chardonnay habe ich gerade im Glas, und ich bin da ganz bei Ralf:
Für die Fans der Sorte (zu denen ich eher nicht gehöre) ist das auf jeden Fall ein interessanter Wein, mit dem man die Teilnehmer von Blindproben wunderbar aufs Glatteis führen kann.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Di 25. Mär 2025, 20:31
von Bernd Schulz
Michael Fiebrich macht auch einen nicht ganz üblen Sekt:
Ich bin ja kein großer Sekttrinker, aber alle paar Monate habe ich mal Lust auf einen Schäumer. Und dieser hier gefällt mir in seiner schnörkellosen, ziemlich puristischen Art sehr gut, auch wenn es sich nicht um ein Wunder an Komplexität handelt.
Herzliche Grüße
Bernd
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Fr 12. Sep 2025, 12:48
von Chrysostomus
Spätburgunder Eichert 2022
Aus dem Deutsch-Österreichischen Kennenlern-Programm

(Danke an Ralf!).
Erstaunliche und erfrischende Neuentdeckung für mich! Mit 1-2 Stunden Luft springt der Wein aus dem Glas mit Aromen von Himbeeren, Sauerkirschen und schönen Kräuteraromen. Der Wein ist strukturiert und ziemlich dicht (nicht von der Farbe her), bleibt aber immer auf der frischen, trinkfreudigen Seite. Dennoch merkt man, dass das durchaus auch Reifepotential haben kann. Ein wirklich schöner Spätburgunder, der mir auch am 2.Tag noch viel Freude bereitet hat. 92+ Punkte mit Potential
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Sa 20. Sep 2025, 09:44
von Ralf Gundlach
Hallo Markus,
das freut mich sehr, dass dir der „Eichert“ gut gefallen hat.
Viele Grüße
Ralf
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 19:24
von Ralf Gundlach
Heute war Michael bei mir und brachte eine kleine Lieferung. Den musste ich dann doch aufmachen:
2023 Riesling „Eichert“
Und das habe ich nicht bereut. Richtig tolles Zeug mit einer jetzt schon komplexen Aromatik, die Richtung Grapefruit aber auch knackigen Pfirsich geht. Die Säure ist fein und angenehm. Kein straffer, sondern ein dezent cremiger Riesling. Sehr mineralisch mit schöner Länge. Der ist vielleicht noch etwas zu jung, was man an den Hefenoten noch schmeckt. Aber der macht jetzt schon so etwas von Freude. Da paart sich wieder das perfekte Paar, genannt Anspruch und Trinkfreude. Der ruht in sich und ist trotzdem sehr lebendig. Da ich bei weitem nicht alle trockenen Rieslinge an der Ahr kenne kann ich natürlich nicht behaupten, dass dies der beste trockene Riesling an der Ahr ever ist. Aber wer soll da besser sein? Höchstens Lukas Sermann mit seinem „Im Eck wurzelecht“. Den ich nicht kenne. Ich werde Michael gleich mal anschreiben und ihn bitten, dass er mir 6 Flaschen zur Seite legt.
92 Punkte. Kostet 20 Euro.
Gruß
Ralf
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: So 7. Dez 2025, 12:32
von Lars Dragl
Ralf Gundlach hat geschrieben: ↑Fr 5. Dez 2025, 19:24
Heute war Michael bei mir und brachte eine kleine Lieferung. Den musste ich dann doch aufmachen:
2023 Riesling „Eichert“
Und das habe ich nicht bereut. Richtig tolles Zeug mit einer jetzt schon komplexen Aromatik, die Richtung Grapefruit aber auch knackigen Pfirsich geht. Die Säure ist fein und angenehm. Kein straffer, sondern ein dezent cremiger Riesling. Sehr mineralisch mit schöner Länge. Der ist vielleicht noch etwas zu jung, was man an den Hefenoten noch schmeckt. Aber der macht jetzt schon so etwas von Freude. Da paart sich wieder das perfekte Paar, genannt Anspruch und Trinkfreude. Der ruht in sich und ist trotzdem sehr lebendig. Da ich bei weitem nicht alle trockenen Rieslinge an der Ahr kenne kann ich natürlich nicht behaupten, dass dies der beste trockene Riesling an der Ahr ever ist. Aber wer soll da besser sein? Höchstens Lukas Sermann mit seinem „Im Eck wurzelecht“. Den ich nicht kenne. Ich werde Michael gleich mal anschreiben und ihn bitten, dass er mir 6 Flaschen zur Seite legt.
92 Punkte. Kostet 20 Euro.
Gruß
Ralf
Hallo Ralf!
Meine Erfahrungen zu Riesling von der Ahr halten sich ebenfalls in Grenzen, doch den Eichert 2023 konnte ich schon ausgiebig testen. Vor einem Monat hatte ich den zum letzten mal im Glas. Möglicherweise hast du eine andere Füllung erwischt wie ich, weil "dezent cremig" war der bei mir nur mit etwas Fantasie. Vielmehr ein straffer, knackiger und mineralischer Riesling mit Grapefruit (wie bei dir), Zitronenabrieb, ein paar pflanzlich-kräutrigen Noten und spürbarer Substanz. So zumindest meine Erinnerungen. Der knalltrockene Stil gefällt mir ohnehin sehr gut und Potential würde ich dem Wein auch nicht absprechen. Die Sachen von Michael reifen in der Regel gut - wenn auch manchmal schneller als gedacht - und die 20 € gehen absolut in Ordnung.
Herzliche Grüße
Lars
Re: Michael Fiebrich
Verfasst: So 7. Dez 2025, 18:09
von Ralf Gundlach
Lars Dragl hat geschrieben: ↑So 7. Dez 2025, 12:32
Ralf Gundlach hat geschrieben: ↑Fr 5. Dez 2025, 19:24
Heute war Michael bei mir und brachte eine kleine Lieferung. Den musste ich dann doch aufmachen:
2023 Riesling „Eichert“
Und das habe ich nicht bereut. Richtig tolles Zeug mit einer jetzt schon komplexen Aromatik, die Richtung Grapefruit aber auch knackigen Pfirsich geht. Die Säure ist fein und angenehm. Kein straffer, sondern ein dezent cremiger Riesling. Sehr mineralisch mit schöner Länge. Der ist vielleicht noch etwas zu jung, was man an den Hefenoten noch schmeckt. Aber der macht jetzt schon so etwas von Freude. Da paart sich wieder das perfekte Paar, genannt Anspruch und Trinkfreude. Der ruht in sich und ist trotzdem sehr lebendig. Da ich bei weitem nicht alle trockenen Rieslinge an der Ahr kenne kann ich natürlich nicht behaupten, dass dies der beste trockene Riesling an der Ahr ever ist. Aber wer soll da besser sein? Höchstens Lukas Sermann mit seinem „Im Eck wurzelecht“. Den ich nicht kenne. Ich werde Michael gleich mal anschreiben und ihn bitten, dass er mir 6 Flaschen zur Seite legt.
92 Punkte. Kostet 20 Euro.
Gruß
Ralf
Hallo Ralf!
Meine Erfahrungen zu Riesling von der Ahr halten sich ebenfalls in Grenzen, doch den Eichert 2023 konnte ich schon ausgiebig testen. Vor einem Monat hatte ich den zum letzten mal im Glas. Möglicherweise hast du eine andere Füllung erwischt wie ich, weil "dezent cremig" war der bei mir nur mit etwas Fantasie. Vielmehr ein straffer, knackiger und mineralischer Riesling mit Grapefruit (wie bei dir), Zitronenabrieb, ein paar pflanzlich-kräutrigen Noten und spürbarer Substanz. So zumindest meine Erinnerungen. Der knalltrockene Stil gefällt mir ohnehin sehr gut und Potential würde ich dem Wein auch nicht absprechen. Die Sachen von Michael reifen in der Regel gut - wenn auch manchmal schneller als gedacht - und die 20 € gehen absolut in Ordnung.
Herzliche Grüße
Lars
Hallo Lars,
am zweiten Tag kam er mir auch etwas knackiger vor.
Gruß
Ralf