Hallo Armin,
nach längerer Zeit (im Sommer sitze ich halt lieber mit einem guten Glas Wein auf der Terrasse als vor dem PC) gibt mir Dein Posting einen guten Anlass, selbst wieder etwas zu schreiben. Du beziehst Dich darin auf eine Aussage von mir, die ich im April 2013 geschrieben habe.
Und bei z. B. einem Chianti weiß man ja (sollte man zumindest) auch in etwa erahnen, was einen erwarten wird, oder?
Grundsätzlich sehe ich in Deinen danach folgenden Aussagen in Deinem Posting keinen Widerspruch zu meiner eigenen Meinung. Auch mir ist klar, dass ich mir (als Weinfreund / Weinverrückter) selbst einen Eindruck von den Weinen einer Appellation verschaffen muss. Dem „normalen“ Kunden wird dabei aber sehr wohl eine bestimmte Erwartungshaltung vorgegaukelt, die, wenn er an den falschen Wein kommt, bitter enttäuscht wird.
Und wenn man dann noch die Meinung der Österreichischen Weinmarketinggesellschaft „ohne wenn und aber“ hernimmt (siehe dazu Postings in anderen Threads – Jahrgangsqualität bei Weißweinen) muss man ja fast glauben, dass es – die auch von Dir erwähnten – schwachen Weine (Winzer) in unseren DAC-Regionen einfach nicht gibt.
BuschWein hat geschrieben:
Was eine Appellation defintiv nicht kann, ist Enttäuschungen verhindern, auch bei Appellations-Weinen dürfen schlechte Winzer mitmachen, bzw. dürfen durchaus gewisse Unterschiede sein, die jeder Winzer für seine Kundschaft als richtig und wichtig ansieht.
Du schreibst, dass bei Appellationsweinen auch schlechtere (schwächere) Winzer mitmachen dürfen. Das ist richtig, nur wo steht denn geschrieben, dass deren Weine dann auch bei der sensorischen Prüfung für den DAC-Status durchgewunken werden müssen?
Ich habe vor längerem auch geschrieben, dass ich in den ersten Jahren nach Einführung der DAC Weinviertel, trotz meiner Skepsis, von der gebotenen Qualität positivst begeistert und überrascht war. Leider hat sich diese Begeisterung in den letzten Jahren wieder gelegt, da einige Winzer anscheinend die anfängliche Qualität nicht halten wollten (oder konnten), aber als Kenner unserer österreichischen Mentalität genau wissen, dass die Weine sowieso das DAC-Siegel (wenn es mit der Qualität nicht ganz nach unten geht) erhalten.