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Re: Trentino
Verfasst: So 2. Okt 2022, 19:18
von EThC
...immer noch kein Ende in Sicht:

Re: Trentino
Verfasst: Di 8. Nov 2022, 20:18
von EThC
...steht heute ziemlich frisch und im besten Sinne "cool" im Glas:

Re: Trentino
Verfasst: Mo 14. Nov 2022, 22:04
von EThC
...hab ich aufgrund geringer Begeisterung bei der Erstbegegnung nun als Kochwein geöffnet, ist jetzt vielleicht einen Tick schöner, aber immer noch weit von der Nachkaufgrenze entfernt:

Re: Trentino
Verfasst: Di 10. Jan 2023, 18:02
von olifant
Zu Silvester im Glas ...
Madame Martis Maso Martis Brut Reserve Trento DOC Rare Vintage 2006, Antonio Stelzer nel Maso Martis - Martignano (Trento) - 12,80% Vol. - 70% Pinot Nero, 20% Chardonnay, 5% Pinot Menieur - Sboccatura Marzo 2016 - Produktion 1000 Flaschen in geeigneten Jahren - Bio.
Toller gereifter Schäumer, der sich weder national (Franciacorta, Trento DOC), noch international (Champagne) verstecken muss. 10 Jahre auf der Hefe und noch mal 6 Jahre auf der Flasche - feine unaufdringliche Perlage, in der Nase kandierte Orange und Zitrone, Brioche und Haselnuss, am Gaumen kommt dann noch Agrumen, Apfelaromatik und kalkige Mineralik dazu, immer wieder changierend, von feiner lebhafter Säure durchzogen, knalltrocken - wenn auch als Brut mit 5g Zucker deklariert, einerseits klar und kristallin, andererseits komplex und verwoben, mit Belüftung entwickelt sich gewisser leicht cremiger Schmelz - einfach ein Genuss ...
Der Preis für aktuelle Jahrgänge, sofern überhaupt erhältlich liegt bei ca. 85 € aufwärts / Eintel.
Der Preis liegt damit noch unterhalb derer für Topp-Cuvées von Ferrari (Trento) oder Bellavista, Ca' del Bosco, Monte Rossa und Konsorten (Franciacorta), wobei die Qualität nicht nachsteht.
Ich werde das Gut im Auge behalten und bei Gelegenheit deren BdB versuchen.
Re: Trentino
Verfasst: So 16. Jun 2024, 21:23
von EThC
...steht auch im 10. Jahr immer noch ohne Fehl und Tadel im Glas:

Re: Trentino
Verfasst: Sa 26. Okt 2024, 19:53
von EThC
...noch schön zu trinken, steigt aber wohl nicht mehr zu alten Höhen auf:

Re: Trentino
Verfasst: Sa 23. Nov 2024, 23:45
von EThC
...vorhersehbar noch zu jung, am vierten Tag offen aber dann doch schon recht gut:

Re: Trentino
Verfasst: Fr 3. Okt 2025, 18:35
von UlliB
Wer in Südtirol in der Weingegend Urlaub macht, sollte bei schönem Wetter einmal ein kleines Stück nach Süden ins Trentin fahren und bei Lavis in Richtung Osten ins Cembratal abbiegen. Dort befindet sich eines der landschaftlich spektakulärsten Weinbaugebiete Europas, Hunderte von Kleinterrassen auf Steillagen übereinander gestapelt - das steht der Terrassenmosel, dem Dourotal oder dem Spitzer Graben in der Wachau nicht nach, erstreckt sich aber nur über ein paar wenige Kilometer und scheint noch weitgehend unbekannt zu sein. Anders als in anderen Weinbaugegenden verläuft die Straße, die das Gebiet erschließt, am oberen Rand der Weinberge, so dass man von dort ins Tal hinabblickt. Einige Ausblicke hat bereits vor über 500 Jahren Albrecht Dürer in Aquarellen festgehalten, es gibt dort deswegen auch einen Dürer-Wanderweg.
Wer nun allerdings glaubt, dass in einer so spektakulären Landschaft ebenso spektakuläre Weine entstehen, wird enttäuscht. Die meisten Trauben landen in der lokalen Genossenschaft in Cembra, dem Hauptort im Tal. Die Genossenschaft ist ein Ableger der Cantina La Vis in Lavis, und ebenso wie diese taugt sie nicht viel.
Auf der Suche nach Alternativen haben wir uns vor vielen Jahren in Cembra umgesehen, einem netten, aber etwas verschlafenen Örtchen. Außer einem tatsächlich in einer Garage untergebrachten Betrieb, wo niemand anzutreffen war, gab es nur einen weiteren Betrieb, das Weingut Zanotelli in der Hauptstraße. Die Weine dort waren auch nicht grandios, aber wenigstens sehr anständig. Ich habe da etwas mitgenommen.
Eine Flasche davon hatte ich im Keller vergessen und jetzt nach bald 15 Jahren wiedergefunden, ein Lagrein mit 12,5%Vol. aus dem Jahrgang 2008. Ich habe die Flasche in der Nähe der Spüle geöffnet, da ich erwartet hatte, diesen 17 Jahre alten Lagrein eines no-name-Winzers nach dem Probeschluck unmittelbar in dieselbe entsorgen zu müssen, aber das war nicht nötig. Verblüffend junge Farbe, keinerlei Brauntöne. Der Wein ist völlig intakt, eher leichtgewichtig, Sorte ist nicht auszumachen, ein recht einfach gestrickter aber anständiger Rotwein, der verblüffende Langläufer-Qualitäten entwickelt hat.
Gruß
Ulli
Re: Trentino
Verfasst: Fr 3. Okt 2025, 20:42
von EThC
...die "Besler"-Weine von Pojer e Sandri stammen meines Wissens nach von dort und sind nicht die schlechtesten...
Re: Trentino
Verfasst: Fr 3. Okt 2025, 21:16
von UlliB
EThC hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 20:42
...die "Besler"-Weine von Pojer e Sandri stammen meines Wissens nach von dort und sind nicht die schlechtesten...
Ja, denen gehört dort ein ehemaliger Gutshof,
Maso Besleri, etwas abseits von Cembra gelegen, heute ist das ein Agriturismo. Ich vermute, dass die Besler-Weine von dort kommen.
Das Qualitätspotential im Cembratal dürfte enorm sein. Steillagen in perfekter Südexposition, hoch gelegen und eigentlich schon mitten im Gebirge, mit entsprechend hoher Temperaturfluktuation zwischen Tag und Nacht, alles auf Porphyr. Nur wird's momentan von ortsansässigen Betrieben nicht genutzt, der Betrieb von Pojer e Sandri ist ja auch ein Stück weit weg. Und ich vermute: auch da dürfte noch etwas mehr gehen...
Gruß
Ulli