BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Frankie Wilberforce
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Frankie Wilberforce »

harti hat geschrieben:Wer gehofft hat, dass der Preisaufschlag auch bei den gesuchten Weinen moderat sein wird, könnte enttäuscht werden (ich bin es jedenfalls):

- Armailhac: 32,40 => +17,4 %
- Batailley: 24,50 => +19,5 %

Beide Preise ex Negociant!

Wer hätte gedacht, dass 2009 dereinst als preiswert eingestuft werden könnte?

Grüße

Hartmut
Hallo Hartmut,

für d'Armailhac wären demnach ca. 45€/Flasche und für Batailley ca. 35€/Flasche für den Konsumenten bedeuten...

Aha, wozu denn noch subsen? Zu diesen Preisen werden die gleichen Weine bei der Arrivage in Europa in 1,5 oder 2 Jahren auch noch erhältlich sein.

Grüsse
Armin
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
Mr. I
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Mr. I »

Frankie Wilberforce hat geschrieben: [...]Aha, wozu denn noch subsen? Zu diesen Preisen werden die gleichen Weine bei der Arrivage in Europa in 1,5 oder 2 Jahren auch noch erhältlich sein.[...]
bei Weinen mit diesen Preissteigerungen werde ich auch abwarten, was es zu gleichen Preisen in die französischen Supermärkte (Stichwort: Weinmesse) schafft und evtl. dann selektiv Einzelflaschen kaufen... Aber diese hohen Preise beruhigen das schlechte Gewissen hinsichtlich der Sub 2009, bei der ich etwas über die Strenge geschlagen hab, ungemein 8-)

Gruß!
weinfex
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von weinfex »

octopussy hat geschrieben:. Insofern halte ich die Preispolitik für riskant, wenn nicht die weltweite Nachfrage einigermaßen verlässlich ermittelt wurde. Ob das passiert ist bzw. noch passiert, kann ich nicht beurteilen.
Ich empfehle Euch mal auf die Homepage von bbr.com zu gehen Ch. Batailley 2010
anzuklicken, da kannst Du zugucken, wie die Kisten minütlich weggehen... ;)
Grüsse weinfex
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UlliB
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von UlliB »

octopussy hat geschrieben: Bei Luxusgütern sehen Preissenkungen oft schlecht aus, jedenfalls wenn sie zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem sich die Käufer noch an den Ursprungspreis erinnern können. Niedrigere Preise für die 2010er bei der Arrivage wären für die Châteaux m.E. eine ziemliche Katastrophe im Hinblick auf zukünftige Subskriptions-Kampagnen.
Genau deshalb werden die Chateaux versuchen, diesen Effekt nach Möglichkeit zu unterbinden. Als im Windschatten der Finanzkrise vor ca. 2 Jahren in den USA ein Grossist in die Insolvenz schlitterte und angekündigt wurde, dass sowohl der Lagerbestand aks auch die Subs-Allokationen versteigert werden sollen, wurde bereits im Vorfeld massiv zurückgekauft - von den Erzeugern...

Was jetzt erst einmal passieren wird, haben sich vor einem Jahr vermutlich nur sehr wenige Leute vorstellen können: die Subs-Preise für die 2010er werden die Subs-Preise für die verbliebenen 2009er nach oben ziehen, wie vorher die 2009er die 2008er nach oben gezogen haben.

Wie lange dieses Spielchen noch laufen wird, kann ich nicht sagen, aber mein Gefühl sagt mir: noch eine ganze Weile. Man stelle sich mal vor, der 2011er wird auch noch sehr gut.... oder aber sauschlecht....

Gruß
Ulli
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dazino
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von dazino »

Bei den Mengen an Batailley oder Armailhac mache ich keine Sorgen, dass ich bei der Arrivage nicht auch ein paar Flaschen zu einem anständigen Preis bekomme. Batailley z.B. hat doch immerhin 56 ha unter Reben. Was ja wohl etwa 100'000 bis 200'000 Flaschen vom Erstwein gibt. Dazu wird die Nachfrage im fernen Osten nach dem Wein ja nicht gerade reissend sein.

Gruss
David
weinfex
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von weinfex »

Hallo David,

Batailley war letztes Jahr innerhalb 48 Stunden ausverkauft,
dieses Jahr gibt es 20% weniger Ertrag, zudem wird
nur ein Teil der Ernte dieses Mal en primeur angeboten
werden, wichtigster und mit Abstand grösster Abnehmer
ist England...

Es mag an der Arrivag schon noch etwas auf dem Markt geben, ich versichere
Dir aber, es wird ganz im Sinne des Ch. funktionieren und sie werden
ebenso wie vergangenes Jahr sehr schnell mit der angebotenen Menge ausverkauft sein...
Grüsse weinfex
Matthias Hilse
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Matthias Hilse »

Hallo Octopussy,

ähnlich wie in der Vermögensanlage kann man in Bordeaux von einer Portfoliostrategie seitens der Châteaux-Eigentümer sprechen. So wie es Graf Neipperg mit seinen Weinen macht, die preislich fein gestaffelt sind, dass für beinahe jeden Geldbeutel etwas dabei ist. Das führt dazu, dass die Auswahl in der Subskription größer wird, denn das erweiterete Portfolio ist quasi die Eingangshürde, durch die der Händler gehen muss, um sich die Pretiosen zu verdienen. Es ist für die Lynch Bages Allokation kein Nachteil, Les Ormes de Pez zu kaufen....Andererseits ist die "Place de Bordeaux", über den die Subskription abgewickelt wird, eine einzigartige Marketingmaschine. Darin einen Platz zu ergattern, ist für viele Châteaux existentiell.

In 2010 muss man die Sache etwas differenzierter betrachten, denn durch die sehr heterogenen Verkostermeinungen ist keine so klare Orientierung zu den einzelnen Weinen da. Der Eindruck kann aber natürlich überhaupt erst entstehen, wenn man die Weine auch in den Offerten findet. Die meisten Weine gab es im vorigen Jahr auch schon, waren aber im Handel nicht breit vertreten. Solche Weine wie Thil Comte Clary oder Fleur Morange Mathilde wurden auch im letzten Jahr bereits angeboten - ohne vom Handel wahrgenommen zu werden. Es ist auf jeden Fall richtig, dort, wo man eine Konzentration auf ein "Kernsortiment" erwarten würde, mit einer breiten Palette an Subs-Weinen konfrontiert zu sein.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
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dazino
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von dazino »

weinfex hat geschrieben:Hallo David,

Batailley war letztes Jahr innerhalb 48 Stunden ausverkauft,
dieses Jahr gibt es 20% weniger Ertrag, zudem wird
nur ein Teil der Ernte dieses Mal en primeur angeboten
werden, wichtigster und mit Abstand grösster Abnehmer
ist England...

Es mag an der Arrivag schon noch etwas auf dem Markt geben, ich versichere
Dir aber, es wird ganz im Sinne des Ch. funktionieren und sie werden
ebenso wie vergangenes Jahr sehr schnell mit der angebotenen Menge ausverkauft sein...
Hoi Andreas

Nur weil der Wein ab Chateau oder Platz Bordeaux ausverkauft ist, heisst es ja nicht das er nicht zu einem anständigen Preis erhältlich sein wird.

Gruss
David
weinfex
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von weinfex »

Hallo David,

das ist richtig und schliesse ich grundsätzlich ja
auch nicht aus, aber unterschreiben, dass es so sein
wird, würde ich es Dir auch nicht (das sage ich vor
allem im Hinblick auf das, was uns in den kommenden
Wochen noch so erwartet und manches in einem anderen
Licht erscheinen lassen könnte)... ;)
Grüsse weinfex
albarello
Beiträge: 79
Registriert: So 1. Mai 2011, 16:00

Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von albarello »

Persönlich bin ich etwas hin- und her gerissen und habe mich noch nicht def. entschieden, wie meine diesjährige Einkaufsstrategie aussieht.

Natürlich möchte ich den 10er nicht verspassen, insbesondere weil er von einigen Exponenten zu den besten Jahrgängen überhaupt gezählt wird. Dem stehen allerdings einige gewichtige Punkte gegenüber:
A) Der 10er ist bereits der 4. (oder gar 5. proklamierte) Jahrhundertjahrgang in 10 Jahren und die Kadenz wird vermutlich noch steigen. :twisted:
B) Ich hatte dieses Jahr keine Gelegenheit, mich selbst von der Qualität der Weine zu überzeugen – ganz im Gegensatz zu 09, bei dem ich heftig zugeschlagen habe!
C) Die Stimmen habe ich nicht vergessen, die Bedenken hinsichtlich der Entwicklungsfähigkeit vieler Weine äussern: Die Tannine könnten bei zahlreichen Weinen geringeren Terroirs erst reif werden, wenn sich die Furcht schon verabschiedet hat. Wenn ich da an die 94er denke, die seinerzeit von einigen Degustatoren überschwänglich gelobt wurden und die Bewertungen mit dem heutigen, tatsächlichen Trinkspass vergleiche…

Die Unsicherheit der Preisentwicklung miteinbezogen, sehe ich keinen dringenden Handlungsbedarf und werde wohl eher die Arrivage abwarten, um den Jahrgang in der Breite persönlich beurteilen zu können. Vermutlich werde ich zähneknirschend ein paar wenige Flaschen (nicht Kisten) von besonders guten Terroirs subsen, insgesamt aber mein Budget nicht strapazieren. Der Grossteil dessn wird dieses Jahr nämlich in die 2009er Burgunder fliessen 8-)

Mit den besten Grüssen, albarello

PS: Auf den Nachkauf von 09ern, die sich jetzt plötzlich als Schnäppchen präsentieren wollen, lass ich mich nicht ein. Das hiesse ja nichts anderes, als dass man die 10er Preise akzeptiert..
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