Seite 79 von 101
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Fr 15. Jun 2012, 11:34
von UlliB
Rotundweiss hat geschrieben: Ich wage sogar die Behauptung, das in 2011 die bekannten Etiketten wieder interessanter (weil erschwinglicher) geworden sind, es in 2009 und 2010 trotzdem reihenweise Weine gibt, die natürlich in Anbetracht einer anderen Stilistik für´s verlangte Geld deutlich mehr bieten.
Ich denke, dass das ziemlich sicher so ist: viele CBs und Konsorten sind in 2009 (und wohl auch in 2010) qualitativ weit in den Bereich klassifizierter Gewächse eingedrungen und dürften besser dastehen als etliche immer noch teure 2011er aus dem oberen Segment.
Mich irritierte halt nur der Hinweis auf den "sofortigen Genuss" der 2009er. Gerade bei den wirklich gut gelungenen 2009ern: sofortiger Genuss geht nicht, wenn man nicht gerade Weine liebt, die mit dem ersten Schluck alle Geschmacksrezeptoren zukleistern. Man wird vermutlich lange warten müssen, bis die Weine wirklich trinkreif sind.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Fr 15. Jun 2012, 13:07
von caveman
UlliB hat geschrieben:...wenn man nicht gerade Weine liebt, die mit dem ersten Schluck alle Geschmacksrezeptoren zukleistern. Man wird vermutlich lange warten müssen, bis die Weine wirklich trinkreif sind.
Das kommt ganz darauf an, wer opulente hedonistische Frucht mag, hat jetzt sicher die größte Freude an den 2009ern. Das ist letztlich alles eine Geschmacksfrage und ob der 2009er wirklich in einigen Jahren ein großer Genuß wird, oder nicht einfach zerfällt, das halte ich zumindest für fraglich.
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Fr 15. Jun 2012, 14:52
von AixWine
UlliB hat geschrieben:
Mich irritierte halt nur der Hinweis auf den "sofortigen Genuss" der 2009er. Gerade bei den wirklich gut gelungenen 2009ern: sofortiger Genuss geht nicht, wenn man nicht gerade Weine liebt, die mit dem ersten Schluck alle Geschmacksrezeptoren zukleistern. Man wird vermutlich lange warten müssen, bis die Weine wirklich trinkreif sind.
Hmmm. Wir haben letzten Samstag eine kleine Arrivage-Probe gemacht und dabei acht "kleinere" 2009er geköpft - und zwar mit grossem Vergnügen. Cap der Faugeres (89-91), Charmail (90-92), Fontenil (91-93), Chasse-Spleen (92-94 und mein persönlicher Favorit) sowie Phelan-Segur (92-94) würde ich in diesem Zustand jederzeit wieder im Glas haben wollen.
Viele Grüße,
Erik
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Fr 15. Jun 2012, 14:53
von harti
caveman hat geschrieben:... ob der 2009er wirklich in einigen Jahren ein großer Genuß wird, oder nicht einfach zerfällt, das halte ich zumindest für fraglich.
Warum?
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Fr 15. Jun 2012, 16:39
von Rotundweiss
UlliB hat geschrieben:
Mich irritierte halt nur der Hinweis auf den "sofortigen Genuss" der 2009er. Gerade bei den wirklich gut gelungenen 2009ern: sofortiger Genuss geht nicht, wenn man nicht gerade Weine liebt, die mit dem ersten Schluck alle Geschmacksrezeptoren zukleistern. Man wird vermutlich lange warten müssen, bis die Weine wirklich trinkreif sind.
Von 6 preiswerten Buddeln teste ich 1 - 2 in der Primärfruchtphase und gönne den Anderen dann ein Schläfchen von 7 - 20 Jahren.
Wenn man denn BDX-Jungweine mag, bietet m.A. insbesondere 09 tolle Trinkerlebnisse - z.B. Pedesclaux (RP 86

).
Wer will schon ständig nur gereiftes Zeugs trinken

.
P.S.: Bei kontostrapazierenden Granaten bevorzuge ich dann eher die lange Lagerung

.
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Fr 15. Jun 2012, 22:20
von Frankie Wilberforce
caveman hat geschrieben:
Das kommt ganz darauf an, wer opulente hedonistische Frucht mag, hat jetzt sicher die größte Freude an den 2009ern. Das ist letztlich alles eine Geschmacksfrage und ob der 2009er wirklich in einigen Jahren ein großer Genuß wird, oder nicht einfach zerfällt, das halte ich zumindest für fraglich.
Hallo caveman,
Kannst du genauer erklaeren, warum du glaubst, der 2009er koennte in zukunft keinen genuss bringen, weil er zwischenzeitlich zerfaellt?

Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Di 31. Jul 2012, 16:52
von UlliB
Schon etwas komisch, diesen Thread nach dem unspektakulären "Verrecken" der 2011er Kampagne vor gut 6 Wochen noch einmal an das Tageslicht zu zerren.
Auch jetzt - immerhin Ende Juli - ist noch fast alles zum Anfangspreis zu subskribieren, darunter auch normalerweise gesuchte Weine wie Pontet Canet, die in den zwei Vorjahrgängen ratzfatz weg waren oder zumindest rapide Preissteigerungen während der ersten Tage nach Erscheinen gesehen haben. Und sogar absolute Raritäten wie z.B. Lafleur, von denen man in den meisten Jahren nie ein Angebot zu sehen bekommen hat, sind noch zu haben.
Es gibt allerdings ein paar - wenige - Ausnahmen, die jetzt nach und nach bei den Händlern mit "ausverkauft" gekennzeichnet werden. Zuallererst ist hier Calon Ségur zu nennen, nunmehr bei einigen auch VCC. So 100%ig tot scheint die Kampagne also nicht zu sein, ein klein bisschen scheint da doch zu laufen, allerdings wohl hochselektiv. Etwas Bewegung wird wohl allenfalls in die Sache kommen, wenn es wirklich üble Nachrichten über 2012 geben sollte.
Gruß
Ulli
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Di 31. Jul 2012, 18:38
von Markus Vahlefeld
Gibt es denn irgendwelche Tendenzen den Jahrgang 2012 betreffend?
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Di 31. Jul 2012, 21:54
von weinfex
Hallo Ulli,
man muss das sehr differenziert betrachten.
Fakt ist, die Kampagne ist natürlich nicht annähernd mengenmässig
so gelaufen wie 2009 oder 2010.
Wenn VCC oft ausverkauft ist, heisst es im Umkehrschluss nicht, dass
viel davon verkauft wurde. Hier sind die Allokationen durch die
hohen Preise in den letzten Jahrgängen sehr gering, zudem wurde vom
Chateau sehr geringe Mengen auf den Markt gegeben, sodass die Negociants
fast keine freien Kontigente anbieten konnten.
Pontet Canet war praktisch das einzigste Weingut, dass eine offizielle 2. Tranche
anbot, dessen Preis zudem nur marginal über der 1 . Tranche lag, was zur Folge
hatte, dass Händler mit kleinen Allokationen sich "nachträglich" eindecken konnten,
was den EVP Preis stabilisierte, sonst wäre er wahrscheinlich gestiegen. Pontet Canet war wie
in den vergangenen 3 Jahrgängen auch 2011 mit der meistverkaufteste Wein überhaupt.
Bei Calon Segur sind die angebotenen Mengen "traditionell" eher klein, zudem sind sie
bei den Negos sehr unterschiedlich verteilt, will sagen, viele haben kleine oder keine
Zuteilungen, wenige haben sehr viel, was dann logischerweise auch bei den Händlern
sehr unterschiedliche Mengen bedeutet.
Die Händler haben grösstenteils sehr geringe Mengen gekauft (teilweise gar nicht), teilweise auch nur die Mengen,
die sie verkauft haben. Ich bin gespannt was an der Arrivage angeboten werden wird...
Re: Bordeaux 2011
Verfasst: Mi 1. Aug 2012, 00:25
von Dionisos
Markus Vahlefeld hat geschrieben:Gibt es denn irgendwelche Tendenzen den Jahrgang 2012 betreffend?
Ein bißchen früh, ne?!