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Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Fr 29. Aug 2025, 14:44
von UlliB
Vielen Dank, Ralf. Da werde ich mal bei den Versendern schauen.

Gruß
Ulli

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Di 23. Sep 2025, 09:55
von olifant
... vor kurzem im Glas ...

St. Magdalener Klassisch 2020, Josephus Mayr / Unterganzer - Kardaun (Bozen), 13%, NK, Großvernatsch, Tschaggelevernatsch, Lagrein

Ist das ein PN? - nein, das ist kein PN, aber der die Anmutung eines Pinot Nero besitzt der Wein im Glas ;) - burgundische Qualitäten - Feinheit, Feuer und Eleganz mit aromatischer Dichte.- 17,5/20 op

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Mi 1. Okt 2025, 13:23
von olifant
... vor kurzem im Glas ...

Upupa Rot - Von alten Reben 2021 IGT Weinberg Dolomiten, Weingut Abraham - Eppan, 12,5°alc, Vinoloc, Cuvee 90% Vernatsch (aus gemischtem Satz), 10% Blauburgunder,

rel. dunkles, angetrübtes Mittelrot, leicht ziegelfarbener Rand; feine rote Kirsch- / Erdbeerfrucht, gewisse Würze; mittelkräftiger Ansatz, feine Rotfrucht korrespondierend zu Gaumen, feinseidiges dezentes aber präsentes Tannin, gute Säure, sehr ausgewogen in Struktur und Geschmack, mit Nachschenkreflex; mittellanger bis langer Abgang vorallem auf feine Frucht - 17-17,5/20 op

Sehr gelungener, im Geschmack gar nicht vernatschiger Vernatsch - will sagen, wirkt in der Frucht eher Pinot-artig, kein Mandelton in Nase oder am Gaumen. Im Typus eher feingliedriger St. Magdalener und ein im allg. Vergleich eher untypischer Vernatsch - aber lecker ;)

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Mi 1. Okt 2025, 13:31
von icedtea
Wenn ich die beiden letzten VKN so lese, freue ich mich schon wieder richtig auf die letzte Oktoberwoche im Vinschgau :D

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Mo 24. Nov 2025, 14:26
von olifant
... gestern im Glas ...

DOC Blauburgunder 2010, Ignaz Niedrist - Girlan, NK, 13,5°alc.

transparentes dunkles Kirschrot mit leichter Randaufhellung und bräunlichen Reflexen; würzige mürbe Kirsch- und Beerenfrucht mit beginnenden Tertiäraromen, Leder, Laub, etwas Liebstöckel; am Gaumen kräftiges Mittelgewicht, mit angenehm stoffigen, mürben würzigem gereiftem Fruchtansatz, etwas Tee und Leder, etwas Laub, mürbe Tannine mit schönem Rest-Gripp, harmonische Struktur, guter Trinkfluss; langer Abgang korrespondierend zum Gaumen mit Mix aus mürber Frucht und Reifearomen - 17,5/20 op
Anders als bei vielen anderen Niedrist BB-Jahrgängen hier mit Reife auch Liebstöckl, sonst gibt's hier eher mehr feuchten Wald und Pilze. Als Essensbegleiter zur gebratenen Ente noch sehr, sehr gut.
War die zweite Flasche innerhalb weniger Wochen, da die erste bereits noch deutlicher Liebstöckel hatte. Eher austrinken.

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Do 27. Nov 2025, 16:58
von olifant
... die Tage im Glas ...

Glen Pinot Nero Riserva DOC 2017, KG Kurtatsch - Kurtatsch, NK, 14°alc., Ausbau im Stahl mit 12 Monaten Barrique - 17,5/20 op

Da ich etwas faul keine eigene VKN notiert habe, hier die (allg. jahrgangsunabhängige) Weinbeschreibung der KG Kurtatsch ...
Der Riserva GLEN ist im Duft fein, frisch und von einer zarten, an Malve erinnernden Süße bestimmt. Am Gaumen wirkt er samtig und außergewöhnlich elegant. Anklänge an frische Himbeeren und Wildkirschen geben der dezenten Fruchtsüße ein saftiges und feinwürziges Rückgrat.
... und das kann ich durchaus nachvollziehen. Alles in Allem ein recht eleganter PN, der mittels Tannin in diesem Jahrgang auch kleinere Ecken und Kanten mit ins Glas bringt. Trinkt sich sehr geschmeidig, durchaus Nachschenk- und Kaufreflex. Ab Hof liegt der Preis nun allerdings auch schon bei 27 €/Fl. Um das einzuordnen, die Mazzon-Riserva von Hofstätter liegt bei 33 €/Fl. ab Hof.
Die Qualitäten sind durchaus vergleichbar, in der Stilistik wäre der Hofstätter-Wein der etwas konzentriertere, kompaktere, ggfls. komplexere Wein, der Glen punktet mit Geschmeidigkeit und Eleganz.
Einen Glen darf man im Vergleich früher trinken, z.B. Jetzt, der Mazzon ist da bei gleichem Jahrgang m.E. lagerbedürftiger.

Von der KG Kurtatsch gibt es auch noch einen weiteren PN Riserva "Mazon" (32 €/Fl.). Diese ist sowohl im Preis, als auch in der Stilistik dem Hofstätter "Ortswein" Mazzon, sehr ähnlich.

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Mi 17. Dez 2025, 19:58
von EThC
...so manche Rebsorte schmeckt mir vor allem dann, wenn sie nicht so schmeckt, wie sie eigentlich so schmeckt...

[2020er] Ve[rnatsc]h - Ca[mpil]l - Vino rosso, Pranzegg

Bild

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Do 18. Dez 2025, 11:12
von olifant
Hallo Erich,

da hast du jetzt aber Jaaaahre gebraucht, dass du Zugang zu Pranzegg's Vernatsch gefunden hast :P
Interessant finde ich die Blaufränkisch Assoziation - mein Gedanke ging da bisher immer in die nordpiemontesische Nebbiolo-Ecke...

Aber ich kann dir glaubhaft versichern, dass, sofern du noch Flaschen davon hast, und diese in ca. 3, 4 Jahren verkostest, das der Wein tatsächlich immer mehr wie Vernatsch schmecken wird.

Angemerkt sei auch, dass der Wein zwar reinsortig benannt ist, also min. 85% Vernatsch, jedoch auch etwas an, für Südtirol eher untypischen Material, mit vergoren wird, da ein paar Stöcke des Weinbergs mit Sachen wie Barbera, Tannat u.a. bepflanzt sind.

Re: Südtirol - die Rotweine

Verfasst: Do 18. Dez 2025, 11:56
von EThC
olifant hat geschrieben: Do 18. Dez 2025, 11:12 da hast du jetzt aber Jaaaahre gebraucht, dass du Zugang zu Pranzegg's Vernatsch gefunden hast :P
...gar nicht mal, ich kenne bereits den 16er (im Oktober 21 in einer Weinrunde getrunken, wobei die Assoziationen der Rundenteilnehmer zwischen Blaufränkisch und Pinot noir schwankten) und den 18er (Februar 24, ebenfalls Weinrunde, damals kein Rebsortenvergleich von mir, stand für sich alleine, als "3er" eingeordnet), der 20er ist der erste von mir selbst gekaufte. Martin Gojer erzählte damals auch, daß da noch in geringer Menge was anderes drin sein könnte, hab aber nicht in Erinnerung, ob er das im Gespräch konkretisiert hat.