Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von Matthias Hilse »

harti hat geschrieben:
Matthias Hilse hat geschrieben:
Ollie hat geschrieben:Die bei Chanel riechen nicht nur gut, sie sind auch nicht ganz doof: Canon ist wieder da, zu um die (angemessenen...) 120, je nach Haendler. Happy days!

Cheers,
Ollie
Dass sie gut riechen, dafür können sie was; dass sie nicht ganz doof sind, in diesem Fall aber nicht. ;)

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Hallo Matthias,

frei nach "Was bin ich": Geh ich Recht in der Annahme, dass Dein Beitrag so zu verstehen ist, dass es die Händler sind, die den vorhandenen Preisspielraum aus Gewinnmaximierungsgründen für sich nutzen und es sich somit um Flaschen handelt, die aus der ersten (und einzigen) Tranche stammen ;) ?

Grüße

Hartmut
Lieber Hartmut,
wie war das noch mal? Wenn die Antwort "nein" war, kamen 5DM in die Wutz? Da könntest Du jetzt die nächste Frage stellen...

LG
Matthias
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octopussy
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von octopussy »

Ollie hat geschrieben:So, mit dem Medoc bin ich durch, aber was nehme ich auf dem rechten Ufer? La Gaffeliere, Trottevieille oder doch noch Dom. de Chevalier? Hat jemand 'ne Idee oder zwei?
Domaine de Chevalier, ich hab mich auch noch dazu durchringen können. Ich glaube, der wird gut sein.

Ansonsten kannst du ja noch auf La Petite Eglise warten vom rechten Ufer.
Beste Grüße, Stephan
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harti
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von harti »

Hallo Ollie,

in meinem Warenkorb liegen sowohl Trottevielle als auch Dom. de Chevalier, nicht aber Gaffelière. Trottevieille hat wegen des hohen Cab. Franc-Anteils etwas Besonderes.

Grüße

Hartmut
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harti
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von harti »

Matthias Hilse hat geschrieben: wie war das noch mal? Wenn die Antwort "nein" war, kamen 5DM in die Wutz? Da könntest Du jetzt die nächste Frage stellen...
Mist, und ich war mir so sicher :lol: .
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octopussy
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von octopussy »

Interessanter Decanter Artikel: http://www.decanter.com/wine-news/palme ... r-20160609

Mir persönlich war nicht bekannt, dass auch Palmer nur einen kleinen Teil seiner Ernte en primeur verkauft und aus den Erlösen die Lagerung des Weins zur späteren sukzessiven Marktbespielung finanziert. Das scheint offenbar das neue Modell zu sein, dem auch Pontet Canet und andere folgen. Interessant finde ich auch die Aussage in dem Artikel, dass seitens Palmer, Cos, etc. gar kein Interesse besteht, sonderlich viel en primeur zu verkaufen, deshalb die absurden Preise.
Beste Grüße, Stephan
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UlliB
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von UlliB »

octopussy hat geschrieben: Interessant finde ich auch die Aussage in dem Artikel, dass seitens Palmer, Cos, etc. gar kein Interesse besteht, sonderlich viel en primeur zu verkaufen, deshalb die absurden Preise.
Hallo Stephan,

das überrascht mich überhaupt nicht, und ich hatte rund 60 Seiten weiter oben auch schon skizziert, warum das so ist - das ist eine unmittelbare Folge der Nullzinspoitik der Zentralbanken. Um meine Kernaussage von damals zu zitieren:
Welchen Grund sollten also die Erzeuger heute noch haben, dem Endverbraucher einen en primeur – Kauf gegenüber dem erwarteten Marktpreis zu diskontieren? – Die Antwort ist ernüchternd: es gibt keinen Grund mehr. Sofern die Erzeuger glauben, ihre Weine irgendwann absetzen zu können, ist der Zeitpunkt des Verkaufs irrelevant geworden, und damit kann man sich aus dem Subskriptionsgeschäft auch ganz verabschieden (siehe Latour). Zumindest muss man dem Kunden preislich keinen Millimeter mehr entgegen kommen, was einen Preisabschlag gegenüber einem späteren erwarteten Marktpreis betrifft.
Auf Twitter hat das heute jemand sehr prägnant und kurz beschrieben: "Let's be clear. Top chateaux are not setting an 'en primeur price' with the idea that you're getting a deal. It is just 'the price'."

Gruß
Ulli
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innauen
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von innauen »

wenn sich das eingenommene Geld nicht verzinst, warum sollten die Chateau dann über die Subskription viel Umsatz machen? Dann ist es doch viel sinnvoller den Wein sukzessive in den Markt zu geben, wenn man cash flow braucht. So haben viele Winzer früher gearbeitet. Gerade aus sehr guten Jahrgängen hat man sich etliche Weine aufgespart - als Puffer für schlechte Zeiten.

Grüße,

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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octopussy
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von octopussy »

innauen hat geschrieben:wenn sich das eingenommene Geld nicht verzinst, warum sollten die Chateau dann über die Subskription viel Umsatz machen? Dann ist es doch viel sinnvoller den Wein sukzessive in den Markt zu geben, wenn man cash flow braucht. So haben viele Winzer früher gearbeitet. Gerade aus sehr guten Jahrgängen hat man sich etliche Weine aufgespart - als Puffer für schlechte Zeiten.
Grundsätzlich richtig, zwei Faktoren spielen da allerdings noch mit rein:

1. Lagerkosten. Die dürften nicht ganz unerheblich sein angesichts der Temperatur- und Feuchtigkeitserfordernisse

2. das Fehlen des Momentums der En-Primeur-Kampagne. Solche Kampagnen sind zum Verkauf schon nicht schlecht. Wenn im März in London der aktuelle Burgunder-Jahrgang verkauft wird, die Wiesbadener GG-Verkostung, etc. sind Beispiele dafür, wie konzertiert in einem Schwung ein Großteil der Ernte schon einmal verkauft werden soll. Das ist m.E. für Bordeaux auch nicht unerheblich. Die Verkoster, Händler, etc. fahren Anfang April alle hin, probieren die Weine und kurze Zeit später kommen sie in den Verkauf. Da ist das Interesse an den Weinen viel größer als wenn z.B. Pontet Canet dieses Jahr noch ein paar Kisten 2006er verkauft.

Die Strategie funktioniert nur, wenn zu späteren Zeitpunkten höhere Preise erzielt werden können als die, die man bei einem Verkauf en primeur erzielen kann. Und zwar unter Berücksichtigung von a) Zinsen (aktuell null), b) Lagerkosten, c) Vertriebskosten. Ob das so ist, dafür fehlen aktuell noch Erfahrungswerte. Aber mal angenommen in 10 Jahren bringen Palmer, Cos, LLC, Latour, Pontet Canet und weitere alle noch ihre "Ten years after" Flaschen auf den Markt. Gibt es dann genügend Nachfrage für alle von ihnen? Oder wird durch das Zurückhalten von größeren Mengen aktuell nur ein Problem nach hinten geschoben?
Beste Grüße, Stephan
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UlliB
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von UlliB »

innauen hat geschrieben:wenn sich das eingenommene Geld nicht verzinst, warum sollten die Chateau dann über die Subskription viel Umsatz machen?
Wolf,

der treibende Faktor ist hier weniger die Einnahmeseite (die shareholder würden vermutlich schon Möglichkeiten finden, den Überschuss zu verballern), als vielmehr die Ausgabenseite, nämlich der weitgehende Wegfall der Kapitalkosten auf Lagerbestände.

Das Vorgehen der Chateaux hat natürlich einen ganz erheblichen spekulativen Aspekt: sollte der Markt insgesamt irgendwann ins Rutschen kommen, ist dieses Vorgehen im Rückblick absolut kontraproduktiv gewesen. Aber man ist halt bullish, und ein Rückblick auf die Preisentwicklung der letzten 35 Jahre liefert hierfür auch gute Gründe.

Gruß
Ulli
bordeauxlover
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von bordeauxlover »

harti hat geschrieben:Hallo Ollie,

Trottevieille hat wegen des hohen Cab. Franc-Anteils etwas Besonderes.

Grüße

Hartmut
Hallo Hartmut,

von dem Chateau habe ich noch nie was getrunken. Käme das stilistisch näherungsweise als bezahlbare Alternative für meinen geliebten Figeac in Frage, der seit 2009 in Preissphären abgedriftet ist, wo er für mich uninteressant geworden ist ?

Vielen Dank im Voraus!
Armin
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