BORDEAUX 2012

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
duhart09
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von duhart09 »

duhart09 hat geschrieben:2012er habe ich noch sehr wenig probiert, vor ein paar Tagen aber dann
Pontet Canet 2012: Überraschend schön! N: Cassis, rote und dunkle Beeren, Kokos. G: gleich voll da. Nicht so dick und viskos wie die Blockbuster-Jahrgänge, aber geschmacklich doch konzentriert/“dicht“ wirkend. Cassis, Blau- und Brombeere. Leichter bis mittlerer Körper und jetzt sehr schön zu trinken. Nach ein paar Minuten in Nase und Gaumen auch schöne Pauillac-Würze, insgesamt für einen Pontet Canet erstaunlich elegant. Knappe 19 P., weit über Erwarten!

Gruß
Gestern Abend erneut verkostet (aus der Demi): Boliden-Nase und -Gaumen mit Cassis und dunklen Beeren zur Eröffnung, wow, im Glas scheint der Wein dann zunächst etwas auszuzehren und Frucht zu verlieren, bevor er sich rasch wieder ausbalanciert. Letztes Schlückchen dann gerade in der Nase Pauillac-Bleistift. Mysteriös, wieder mal! 18-19 P.??

Gruß
Uli
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pessac-léognan
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von pessac-léognan »

Château Grand-Puy-Lacoste Pauillac GCC 2012 13.5% ABV
(76% CS / 24% M)
Am besten P&P bei 15°C, behält aber sein Niveau auch mit Erwärmung (bis 18/19°) und mit längerer Luftzufuhr bei.
Farbe: tiefdunkles Purpur, (fast) ohne Alterstöne
Nase: feinduftig mit Cassis, réglisse, Kirschen und auch etwas Pflaume
Gaumen: auch wieder Cassis, etwas Heidelbeere, dann Kirschen. Dezent Zedernholz mit einer leichten Note von grünem Wacholder, Graphit, das nach einem kurzen Aufbäumen von sehr jugendlicher Säure in einen recht langen Abgang der erfrischend steinigen Art trägt, in dem dann auch leise rote Johannisbeeren zum Vorschein kommen.
Dieser Pauillac aus einem eher bescheidenen Bdx-Jahr trinkt sich gerade jetzt sehr gut, wirkt frisch, zeitweise fast noch jugendlich und für einen Pauillac eher filigran, aber sehr nuancenreich. Tabak fehlt fast völlig, was ich aber bei diesem Wein überhaupt nicht als Manko verstehe.
Hält (bei guter Lagerung) das jetzige Niveau wohl noch 5-7 Jahre, dass er noch deutlich zulegt, glaube ich jedoch kaum.
(93 Punkte; bin gespannt auf den 14er)
pessac-léognan
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von pessac-léognan »

Heute, 5 Tage nach dem Öffnen, präsentiert sich das letzte Glas des GPL 2012, bei 19°C, wunderbar abgerundet, die zuvor bei höherer Temperatur noch leicht störende Säure ist nahtlos integriert, etwas Tannin höchstens noch erahnbar. Solo herrlich zu trinken.
Im Vergleich zu einem gleichfalls letzten Glas aus einer der gestern geöffneten Flaschen Petit Clos de Clos Apalta 2017, einem satten 92-Punkte-Wein, der schöne Komplimente einheimste, eher 2 Punkte als 1 Punkt höher zu bewerten.
Was in Summe bedeutet: Der 12er GPL kratzt mindestens an der 94er Linie und gefällt mir wesentlich besser als der LP 2004 vor ein paar Wochen ein paar Tage nach dem Öffnen.
Solche Vergleiche sind immer wieder interessant ...
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Schönibert
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Re: BORDEAUX 2012 Chateau Behere 2012

Beitrag von Schönibert »

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Immer noch brutale Tanine. Dazwischen etwas seichte Frucht, ein paar Veilchen, aber auch gefühlt sehr viel Vacuum, was denkt ihr?
Viele Grüße,
Euer Schöni
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Schönibert
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Schönibert »

2012 Château La Garde Pessac-Léognan

Gefällt mir sehr gut, schwarz mit ganz latent anfangendem Backsteinschimmer, packendes Tannin, gleichzeitig in der Länge samtig, sehr dicht, intensive, schwarze Frucht und dann etwas Chili-Punch. Der hat noch viel Zeit aber macht auch jetzt schon richtig Laune!
Viele Grüße,
Euer Schöni
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Hasi »

Gestern und vorgestern einen 2012 CHATEAU CLOS JUNET von Patrick Junet getrunken ... würde mal sagen „Allerwelts-Bordeaux”, nichts aufregendes, aber auch nicht schlecht.
Hasi
pessac-léognan
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von pessac-léognan »

pessac-léognan hat geschrieben: So 11. Jun 2023, 14:02 Domaine de Chevalier Pessac-Léognan GCC 2012 13.5% alc
65% CS / 30% M / 5% PV
P&P bei zunächst 15°, langsam sich erwärmend
Auch die 5. Flasche aus der gesubsten Kiste, mit extrem jung wirkendem Langkork, ist ein Genuss. Der Wein ist nun nach meiner Ansicht auf dem Zenith, hält aber bei guter Lagerung gewiss noch mindestens 5 Jahre auf diesem Niveau durch, aufgrund einer minimal spürbaren Säure und des fast, aber noch nicht ganz abgeschmolzenen Tannins. In der Nase zurückhaltend, sind am Gaumen noch feine Fruchtnoten auf Schwarzkirsche und am mittleren Gaumen und gegen den Abgang hin von Zwetschgen und ganz leicht caramellisierten Williamsbirnen zu finden, gepaart mit etwas Weihrauch und leicht nussigen Noten. Insgesamt eine feine Komplexität, ohne zu fordernd zu sein. Erste Sekundär- und Tertiär-Noten, doch farblich mit seinem tiefdunklen Purpurgranat noch sehr jung wirkend. Fließt wunderbar rund über Zunge und Gaumen, mit tänzelnder Leichtigkeit. Ein absolutes Highlight aus einem mittleren Bordeaux -Jahr mit fantastischer QPR. Klar besser als Ducru-Beaucaillou 2000 und auch etwas besser als Pontet-Canet 2003, in letzter Zeit genossene Weine, und zumindest auf der Schwelle zu einem großen Wein (für mich Weine mit 95+): 94/95.
Meine VKN vom 11. Juni 2023 kann ich hier wörtlich stehen lassen: ein wunderbar gereifter Wein aus einem mittelprächtigen Jahr, knapp 20 Monate später mit etwas mehr Tertiärnoten. Das bisschen mehr Waldboden schüttet aber die (noch) vorhandenen Fruchtnoten nicht zu, sondern bildet nur gleichsam einen tragenden Fundus für sie, sublimiert quasi das Herbstliche an ihnen. Sensationell lang nachhallender Abgang, in welchem sich (so mein Eindruck) die tertiär sublimierten Fruchtnoten wie an die jetzt nochmals leise auftauchenden "Tanninreste" (ich finde kein besseres Wort) anhaften und so fast endlos nachklingen.
Sehr schön und nunmehr für mich klar 95 Punkte. Schade nur, dass es die letzte Flasche ist!
Die Jahrgänge ab 2014 müssen nun in die Bresche springen...

Am 2. und 3. Tag hat der Wein, ganz im Unterschied zum einen Tag früher geöffneten Doisy-Védrines 2001, einiges von seiner ursprünglichen Eindrücklichkeit verloren. In diesem Zustand noch 92 Punkte, natürlich ein (sehr) guter Wein, aber es zeigt, dass der Wein kaum noch Luft nach oben hat. Austrinken, wer noch davon hat.
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Schönibert
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Re: BORDEAUX 2012

Beitrag von Schönibert »

Schon weiterhin sehr gut.
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Chateau La Garde 2012
Viele Grüße,
Euer Schöni
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