In Torroja del Priorat mache ich auf dem Picknickplatz mein Mittagspicknick.
Ich beobachte, wie Arbeiter das Gebäude von Terroir Al Limit neu verputzen und ein Schild "Celler reconegut" anbringen. Anschließend mache ich einen Spaziergang durchs Dorf, bei Mayol ist Mittagspause, auch sonst ist es sehr ruhig im Dorf - aber natürlich laufe ich Jordi in die Arme, der mich umgehend zu seinem neuen Celler mitnimmt.
Auch der alte Pardelasses - Keller ist zu klein, wie viele Keller im Priorat, schließlich hatte man die Räume mit Sabaté I Mur und dem Celler Lo geteilt und alle haben sich in den Jahren immer weiter vergrößert. Im Haus der Mutter von Jordi befindet sich der neue Keller, klein aber fein ist auch hier das Motto, sehr liebevolle Details und ein kolossaler Schieferfelsblock im Inneren beleben die Kulisse.
Jordi Aixalà ist grade mitten beim Umzug, daher lohnt es noch nicht Fotos zu machen (die ja auch nichts geworden wären). Mit einem Mitarbeiter rücken wir einige Fässer zurecht, zwischendrin bekomme ich gleich 2010er Fassproben ins Glas.
In Porrera führt mich ein erster Weg sofort zum Keller von Sangenis I Vaque zum Guten Tag sagen. Ich muss natürlich sogleich den neuen Dara 2007 probieren, der in einer ganz anderen Liga spielt als der 2002er. Hierüber läßt sich durchaus nachdenken, auf jeden Fall ist es ein sehr guter Wein, auch wenn ich mir keine ausführliche Notiz gemacht habe. Ein Muster des neuen Weißweinjahrganges bekomme ich zur genauen Verkostung mit nund dann muss ich noch fix Brot, Würstchen und etwas Gemüse im Dorf einkaufen.
Beim Fleischer verlasse ich nach ca. 10 Minuten resigniert den Laden, nachdem es hier trotz zweier Verkäuferinnen überhaupt nicht vorwärts ging. Klar, wenn die Tiere erst zerhackt und tiefgefrorene Fische erst zersägt werden müssen, die Hausfrauen den Wochenendeinkauf ausgiebig mit dem aktuellen Dorftratsch verbinden müssen - natürlich unter Einbindung der Verkäuferinnen und der kleine Laden rammelvoll ist.
Allein, mir fehlt inzwischen die Zeit zum Warten - statt geplanter Nudeln gibt es dann ein Glas Linsen, verfeinert mit Tomaten, Zwiebel und Wiener Würstchen aus dem dörflichen Lebensmittelmarkt, abgeschmeckt mit Gewürzen, Essig und Zucker. Selbst für das dazukochen von Kartoffelstückchen fehlt mir am Ende die Zeit, möchte ich doch vor der großen Carignan Verkostung etwas essen, um eine Grundlage für die Verkostung zu schaffen.
So sitze ich an der Kapelle oberhalb des Dorfes und hoffe auf das Eintreffen von Klaus-Peter, dem ich gern etwas vom Trangia-Essen abgegeben hätte. Aber er kommt nicht und die Zeit schwindet.
Am Ende beschließe ich, doch mit dem Auto wieder runter ins Dorf zu fahren, anstatt runter zu laufen und das Auto und die Zeltausrüstung auf dem Biwakplatz stehen zu haben. Zur Not werde ich bei Klaus-Peter im Auto um einen Schlafplatz betteln, sollte ich mir die Fahrt auf der steilen und engen Straße nach der Probe nicht mehr zutrauen oder zumuten wollen.
Dafür aber bin ich pünktlich am Eingang zum Lo Teatret. Hier wird die erste große Verkostung zur Fira 2011 stattfinden.
Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011
- thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011, 29.04. - 4
Am Eingang vom Lo Teatret in Porrera treffe ich nicht nur sofort jede Menge mir bekannter Gesichter aus der Winzerszene Porreras, nein auch Klaus-Peter und Chris nebst Gattin sind bald schon am Empfangstisch, wenig später kommen auch Pedro und Frau dazu.
Die Veranstaltung ist bereits am Empfang hervorragend organisiert. Wir erhalten Ansteckkarten mit unseren Namen und unserer Besucherkategorie (Winzer, Profis und Liebhaber nehme ich mal an, es gab drei verschiedene Farben...), ein Begleitheftchen mit den generellen Infos zu den angestellten Mustern und natürlich ein hochwertiges Glas. Und schon stürzen wir uns ins Getümmel, es gibt an allen Ständen ein großes Hallo, Umarmungen und Küßchen, schließlich kennen wir hier in Porrera fast jeden - und alle freuen sich sich aufs Herzlichste auf das Wiedersehen.
Wie auch vor zwei Jahren steht die eine Hälfte der Winzer im Freien im Garten des Restaurants, die andere Hälfte ist im Saal zu finden, wo auch eine angenehme Musik aufgespielt wird. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren gibt es diesmal ausreichend viel zu Essen, man kann zwischendrin immer mal wieder einen wunderbaren Happen picken. Und das Essen ist von sehr guter Qualität, sehr abwechslungsreich, es wird quasi wie ein Menü gereicht - und jeder, der will, bekommt etwas ab, ohne Schlange stehen. Vorbildliche Organisation, der mein tiefster Dank gebührt - vor allem auch für die Tatsache, dass man nicht hetzen muss, sondern sich wirklich ausreichend Zeit nehmen kann.
So schaffe ich auch das komplette Programm, kann auch mit allen Winzern einen netten Plausch führen, die Muster der Carignans ausführlich würdigen und mich völlig entspannt und streßfrei bewegen.
Es gibt tolle Muster bei allen anwesenden Produzenten, die angestellten Carignans bewegen sich durchweg auf einem sehr hohen Level, zumeist sind es Partien der größeren Weine der betreffenden Weingüter. Auf meinem Blog werde ich in Kürze noch ausgiebiger zu den einzelnen Carignans schreiben. Einzelne Weingüter stellen auch komplette Weine vor, meist sind das die berühmten besten Fässer, die extra für die besten Kunden und Liebhaber abgefüllt und verkauft werden. Wer die Chance hat, sich die eine oder andere Flasche dieser meist nur 300 - 400 Flaschen umfassenden Miniauflagen zu sichern, sollte das tun, denn meist handelt es sich hier um Raritäten auf Spitzenniveau, quasi aus Burgundersicht die Grand Cru´s, oft aus einzelnen Parzellen mit uralten Carignans bestockt.
Es ist bewölkt, aber glücklicherweise regnet es nicht, die Stimmung ist sehr herzlich und ausgelassen, die Katalanen wissen, wie man Verkostungsarbeit und Feiern auf geniale Weise miteinander verbindet, denn diese Nacht der Carinyenas ist sowohl Leistungsschau als auch Party.
Immer wieder begegne ich zwischendrin dem einen oder anderen aus der Crew unseres Weinforums und jedesmal sind die Gesichter glücklicher dreinschauend. Klaus-Peter wirkt nach der langen Direktanreise etwas "gezehrt", aber völlig seelig, allerdings ist er von Pep Ardevols Vorschlag wenig begeistert für diese Nacht.
Pep bietet Klaus-Peter und mir an, in seiner Weinberghütte so lange zu übernachten, wie wir wollen, das spare den Streß des täglichen Zeltauf- und -abbaus und wir hätten ein Dach über dem Kopf - die Hütte sei zudem deutlich bequemer zu erreichen als die von Raimons Schwager, wo ich im Jahr zuvor mit Yvonne Unterschlupf vor Regen und Kälte gefunden hatte.
Klaus-Peter hat schon sein Auto so präpariert, dass er nur noch reinfallen muss, allerdings hat er schon 10 Kisten Cava geladen und somit ist es schwer für einen Mitschläfer. Den steilen und engen Weg zur Kapelle vor Augen und die Arbeit des Zeltaufbaus und des nicht trinken könnens, bin ich dann dankbar für Pep´s Angebot und ich nehme es alleine an. Allerdings spucke ich dann doch disziplinierter, denn obwohl Pep von bequemer Anfahrt sprach, ist es immerhin eine Anfahrt. Außerdem will ich am Verkostungsende ankommen und mir nicht die Kante geben, was angesichts der tollen Weine hier sehr leicht möglich gewesen wäre.
Für die geniale und perfekte Organisation der Veranstaltung verdient das Team 100/100 Th. Das wird nicht zu toppen sein, aber auch schwierig für die anderen, es genau so gut durch zu ziehen.
Glücklich das Programm komplett geschafft zu haben, wechsle ich am Ende wieder nach draußen und es endet, wie es in Porrera enden muß... - im leichten Chaos einer wunderbaren Party der ganzen Porrera-happy-people.
Am Ende heißt es, nicht schon vorzeitig die Gläser abzugeben und sich vom Acker zu machen. Der Tros der Winzer zieht mit den ganzen angebrochenen Flaschen und den Eingeladenen weiter, drei mal dürft ihr raten, wohin...
Die Veranstaltung ist bereits am Empfang hervorragend organisiert. Wir erhalten Ansteckkarten mit unseren Namen und unserer Besucherkategorie (Winzer, Profis und Liebhaber nehme ich mal an, es gab drei verschiedene Farben...), ein Begleitheftchen mit den generellen Infos zu den angestellten Mustern und natürlich ein hochwertiges Glas. Und schon stürzen wir uns ins Getümmel, es gibt an allen Ständen ein großes Hallo, Umarmungen und Küßchen, schließlich kennen wir hier in Porrera fast jeden - und alle freuen sich sich aufs Herzlichste auf das Wiedersehen.
Wie auch vor zwei Jahren steht die eine Hälfte der Winzer im Freien im Garten des Restaurants, die andere Hälfte ist im Saal zu finden, wo auch eine angenehme Musik aufgespielt wird. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren gibt es diesmal ausreichend viel zu Essen, man kann zwischendrin immer mal wieder einen wunderbaren Happen picken. Und das Essen ist von sehr guter Qualität, sehr abwechslungsreich, es wird quasi wie ein Menü gereicht - und jeder, der will, bekommt etwas ab, ohne Schlange stehen. Vorbildliche Organisation, der mein tiefster Dank gebührt - vor allem auch für die Tatsache, dass man nicht hetzen muss, sondern sich wirklich ausreichend Zeit nehmen kann.
So schaffe ich auch das komplette Programm, kann auch mit allen Winzern einen netten Plausch führen, die Muster der Carignans ausführlich würdigen und mich völlig entspannt und streßfrei bewegen.
Es gibt tolle Muster bei allen anwesenden Produzenten, die angestellten Carignans bewegen sich durchweg auf einem sehr hohen Level, zumeist sind es Partien der größeren Weine der betreffenden Weingüter. Auf meinem Blog werde ich in Kürze noch ausgiebiger zu den einzelnen Carignans schreiben. Einzelne Weingüter stellen auch komplette Weine vor, meist sind das die berühmten besten Fässer, die extra für die besten Kunden und Liebhaber abgefüllt und verkauft werden. Wer die Chance hat, sich die eine oder andere Flasche dieser meist nur 300 - 400 Flaschen umfassenden Miniauflagen zu sichern, sollte das tun, denn meist handelt es sich hier um Raritäten auf Spitzenniveau, quasi aus Burgundersicht die Grand Cru´s, oft aus einzelnen Parzellen mit uralten Carignans bestockt.
Es ist bewölkt, aber glücklicherweise regnet es nicht, die Stimmung ist sehr herzlich und ausgelassen, die Katalanen wissen, wie man Verkostungsarbeit und Feiern auf geniale Weise miteinander verbindet, denn diese Nacht der Carinyenas ist sowohl Leistungsschau als auch Party.
Immer wieder begegne ich zwischendrin dem einen oder anderen aus der Crew unseres Weinforums und jedesmal sind die Gesichter glücklicher dreinschauend. Klaus-Peter wirkt nach der langen Direktanreise etwas "gezehrt", aber völlig seelig, allerdings ist er von Pep Ardevols Vorschlag wenig begeistert für diese Nacht.
Pep bietet Klaus-Peter und mir an, in seiner Weinberghütte so lange zu übernachten, wie wir wollen, das spare den Streß des täglichen Zeltauf- und -abbaus und wir hätten ein Dach über dem Kopf - die Hütte sei zudem deutlich bequemer zu erreichen als die von Raimons Schwager, wo ich im Jahr zuvor mit Yvonne Unterschlupf vor Regen und Kälte gefunden hatte.
Klaus-Peter hat schon sein Auto so präpariert, dass er nur noch reinfallen muss, allerdings hat er schon 10 Kisten Cava geladen und somit ist es schwer für einen Mitschläfer. Den steilen und engen Weg zur Kapelle vor Augen und die Arbeit des Zeltaufbaus und des nicht trinken könnens, bin ich dann dankbar für Pep´s Angebot und ich nehme es alleine an. Allerdings spucke ich dann doch disziplinierter, denn obwohl Pep von bequemer Anfahrt sprach, ist es immerhin eine Anfahrt. Außerdem will ich am Verkostungsende ankommen und mir nicht die Kante geben, was angesichts der tollen Weine hier sehr leicht möglich gewesen wäre.
Für die geniale und perfekte Organisation der Veranstaltung verdient das Team 100/100 Th. Das wird nicht zu toppen sein, aber auch schwierig für die anderen, es genau so gut durch zu ziehen.
Glücklich das Programm komplett geschafft zu haben, wechsle ich am Ende wieder nach draußen und es endet, wie es in Porrera enden muß... - im leichten Chaos einer wunderbaren Party der ganzen Porrera-happy-people.
Am Ende heißt es, nicht schon vorzeitig die Gläser abzugeben und sich vom Acker zu machen. Der Tros der Winzer zieht mit den ganzen angebrochenen Flaschen und den Eingeladenen weiter, drei mal dürft ihr raten, wohin...
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011, 29.04. - 5
Der Tros der Winzer und ihrer Freunde setzt sich durch das Dorf in Bewegung, es geht zu Donatos Pub, einer wahren Institution in Porrera, der Chef persönlich hat auch Klaus-Peter und mich dazu aufgefordert,mit zu gehen. Auch wenn Klaus-Peter schon ganz schön angeschlagen nach seinem langen Anreisetag wirkt, so gibt er sich doch alle Mühe und kommt erst mal mit uns.
Bei Donatos steppt natürlich wieder der Bär, alt und jung ist hier auf Party. Ich unterhalte mich mit Winzern, Besuchern der Verkostung und Jugendlichen, es ist lustig und total locker, jedermann ist hier ganz schnell Freund.
Das Weinglas wird immer mal wieder aufgefüllt, wir trinken, ohne nachzudenken, was da im Glas landet - ohnehin sind es nur Toptropfen. Dennoch trinken wir so gemächlich, dass der Pegel nicht steigt... Im Vordergrund sind die netten Gespräche, Ingrid vom Clos Dominic taut immer mehr auf und ich unterhalte mich eine ganze Weile mit ihr und ihrem netten Freund, aber auch Marc Peréz und Diego Duran sind immer wieder in unserem Kreis.
Klaus-Peter bricht irgendwann regelrecht weg, um seinen Autoschlafplatz zu finden. Pep macht lange keinerlei Anstalten, auch er fühlt sich nach wie vor pudelwohl unter der Jugend Porreras.
Dann gegen 02.30 Uhr fordert er mich auf, ihm zu folgen. Klaus-Peter muss seinen Weg gefunden haben, wir finden ihn nicht unterwegs, als wir zu unseren Autos gehen. Ich bin schon gespannt, wo Pep mich hinführt. Es geht nicht auf irgendeiner Hauptstraße lang, sondern über die steile Brücke und am Donatos vorbei. Da ahne ich Schlimmeres...
Und tatsächlich,es geht die enge Gasse am Flüsschen lang, wo es auch zu den Weinbergen von Clos Dominic und vom Celler Castellet geht, links sind stetig die Steinmauern der Weinberge, rechts der Abgrund zum Riu, das Auto passt oft grade so... Entgegenkommen darf hier nichts, manches Mal nicht mal ein Radfahrer oder Fußgänger, gut, um diese Zeit sollte das auch nicht zu befürchten sein. Besoffen sollte man jedenfalls nicht sein. Oder vielleicht so besoffen, dass man sich überhaupt keinen Kopf mehr macht?
Ich für meinen Teil mache mir einen Kopf, als ich nach einiger Zeit den Weinberg vom Clos Dominic erahne und es noch immer keine Anstalten gibt, dass wir am Ziel seien. Dann hält Pep mitten in finsterer Nacht und erklärt mir, dass wir hier in zwei Zügen halb wenden müssten und dann links hoch...
Der betonierte Weg endet hier, ein steiler, unbefestigter noch engerer Weg führt ins Dunkel der Nacht. Steine fliegen, es geht für mein Normalstraßenauto immer mehr ans Limit, das Auto schwimmt wie auf Glatteis, der Motor jault auf und ich stehe, wahrscheinlich ist eines der Räder durch einen losen Stein blockiert.
Ich stehe, nein halt, ich drohe wieder nach unten zu rollen,irgendwohin in rabenschwarze Nacht zurück, obwohl die Handbremse auf Anschlag gezogen ist. Ich muss zusätzlich voll mit dem Fuß auf die Bremse treten, erneut versuchen anzufahren bei gefühlten 30°+ Steigung... Die Räder drehen durch, ich auch fast - es geht nicht vom Fleck, der Motor geht fast an den Anschlag und nichts geht...
Nerven bewahren, Bremse treten und beten. Ratlosigkeit.
Pep kommt mir zu Hilfe,ich stelle die Räder so schräg es geht, er stemmt sich gegen das trotz Handbremse und schräger Reifen ins Rutschen kommende Gefährt, während ich schnell aussteige, mich gegen das Auto stemme, er schnell einsteigt und einen Startversuch macht. Ich schiebe noch an, dann kommt er über den Blockadestein und gewinnt Fahrt. Er weiß auch im Dunkeln genau, wo die Löcher im Weg sind, wo Steine stören und wie man den Weg nehmen muss. Ich lass ihn machen und folge zu Fuß und keine Minute später sehe ich das Domizil dieser und der kommenden Nächte.
Als ich nach 03.00 Uhr erleichtert in eines der fünf Betten falle, bin ich nahezu wieder nüchtern...
So ein nächtlicher Adrenalinkick ist noch zuverlässiger als kalt duschen
...
Bei Donatos steppt natürlich wieder der Bär, alt und jung ist hier auf Party. Ich unterhalte mich mit Winzern, Besuchern der Verkostung und Jugendlichen, es ist lustig und total locker, jedermann ist hier ganz schnell Freund.
Das Weinglas wird immer mal wieder aufgefüllt, wir trinken, ohne nachzudenken, was da im Glas landet - ohnehin sind es nur Toptropfen. Dennoch trinken wir so gemächlich, dass der Pegel nicht steigt... Im Vordergrund sind die netten Gespräche, Ingrid vom Clos Dominic taut immer mehr auf und ich unterhalte mich eine ganze Weile mit ihr und ihrem netten Freund, aber auch Marc Peréz und Diego Duran sind immer wieder in unserem Kreis.
Klaus-Peter bricht irgendwann regelrecht weg, um seinen Autoschlafplatz zu finden. Pep macht lange keinerlei Anstalten, auch er fühlt sich nach wie vor pudelwohl unter der Jugend Porreras.
Dann gegen 02.30 Uhr fordert er mich auf, ihm zu folgen. Klaus-Peter muss seinen Weg gefunden haben, wir finden ihn nicht unterwegs, als wir zu unseren Autos gehen. Ich bin schon gespannt, wo Pep mich hinführt. Es geht nicht auf irgendeiner Hauptstraße lang, sondern über die steile Brücke und am Donatos vorbei. Da ahne ich Schlimmeres...
Und tatsächlich,es geht die enge Gasse am Flüsschen lang, wo es auch zu den Weinbergen von Clos Dominic und vom Celler Castellet geht, links sind stetig die Steinmauern der Weinberge, rechts der Abgrund zum Riu, das Auto passt oft grade so... Entgegenkommen darf hier nichts, manches Mal nicht mal ein Radfahrer oder Fußgänger, gut, um diese Zeit sollte das auch nicht zu befürchten sein. Besoffen sollte man jedenfalls nicht sein. Oder vielleicht so besoffen, dass man sich überhaupt keinen Kopf mehr macht?



Ich für meinen Teil mache mir einen Kopf, als ich nach einiger Zeit den Weinberg vom Clos Dominic erahne und es noch immer keine Anstalten gibt, dass wir am Ziel seien. Dann hält Pep mitten in finsterer Nacht und erklärt mir, dass wir hier in zwei Zügen halb wenden müssten und dann links hoch...
Der betonierte Weg endet hier, ein steiler, unbefestigter noch engerer Weg führt ins Dunkel der Nacht. Steine fliegen, es geht für mein Normalstraßenauto immer mehr ans Limit, das Auto schwimmt wie auf Glatteis, der Motor jault auf und ich stehe, wahrscheinlich ist eines der Räder durch einen losen Stein blockiert.
Ich stehe, nein halt, ich drohe wieder nach unten zu rollen,irgendwohin in rabenschwarze Nacht zurück, obwohl die Handbremse auf Anschlag gezogen ist. Ich muss zusätzlich voll mit dem Fuß auf die Bremse treten, erneut versuchen anzufahren bei gefühlten 30°+ Steigung... Die Räder drehen durch, ich auch fast - es geht nicht vom Fleck, der Motor geht fast an den Anschlag und nichts geht...
Nerven bewahren, Bremse treten und beten. Ratlosigkeit.
Pep kommt mir zu Hilfe,ich stelle die Räder so schräg es geht, er stemmt sich gegen das trotz Handbremse und schräger Reifen ins Rutschen kommende Gefährt, während ich schnell aussteige, mich gegen das Auto stemme, er schnell einsteigt und einen Startversuch macht. Ich schiebe noch an, dann kommt er über den Blockadestein und gewinnt Fahrt. Er weiß auch im Dunkeln genau, wo die Löcher im Weg sind, wo Steine stören und wie man den Weg nehmen muss. Ich lass ihn machen und folge zu Fuß und keine Minute später sehe ich das Domizil dieser und der kommenden Nächte.
Als ich nach 03.00 Uhr erleichtert in eines der fünf Betten falle, bin ich nahezu wieder nüchtern...
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011, 30.04. - 1
Beizeiten klingelt der Wecker, denn bereits um 11.00 Uhr muss ich in Falset sein, vorher duschen, frühstücken, Toilettengang und eine kurvenreiche Fahrt, aber erstmal nach Porrera zurück. Ich wache auf in einem Traum einer Weinbergslandschaft, kann auf die Weinberge von Clos Dominic und vom Celler Castellet blicken und bin mitten im Weinberg von Pep Ardevol, der an diesem Morgen hier schon eine Stunde gearbeitet hat.
Viele Arbeiten erledigt Pep am frühen Morgen, wenn die Temperaturen erträglich sind. Lieber ist dann die Siesta etwas länger. Nicht nur geerntet wird bei Sonnenaufgang, auch die meisten anderen Feldarbeiten werden so zeitig es geht durchgeführt.
Wir frühstücken gemeinsam, dann heißt es, das Auto zurücksetzen, um dann vorwärts steil hinunter zu fahren. Kaum zu glauben, welch steilen Weg ich hier unbekannterweise hoch zu fahren hatte. Unten lasse ich erstmal einen Trupp Radfahrer durch, ehe wir auf der schmalen Betonstraße nicht aneinander vorbei kommen. Aber es gibt auch immer mal "Warteplätze", um Gegenverkehr vorbei zu lassen, meist Zufahrten in den Weinberg. Ich grinse still in mich rein, wie ich nach Porrera zurück fahre.
Klaus-Peter muss ich nicht wecken, dessen neues Priorat-Mobil hat Porrera bereits verlassen.
Über die extrem kurvenreiche Bergstraße nach Falset geht es dann ganz routiniert.
Nur einen Parkplatz finde ich dann kaum. Alles ist bereits voll. Ich muss wieder bis zur Tankstelle vor, habe aber dann dafür das Privileg eines Schattenparkplatzes unter den großen Platanen, die bereits wieder dabei sind, ihr Blätterdach zu entfalten.
Auf zum Schloß (Castell del Vi), auch wenn es von hier aus ein paar Minuten länger dauert und am Ende auch noch die südliche Pforte über die Treppe verschlossen ist, so dass ich noch rings um die Anlage herum laufen muss. Kurz nach 11.00 Uhr bin ich da - erneut immer wieder herzliche Begrüßungen.
Eigentlich hatte ich vor, den Vormittag hier auf dem Schloßgelände mehr zur Kontaktpflege als zum Weinverkosten zu nutzen, als ich aber etwa 30 Minuten später Chris und Klaus-Peter bereits tanzend vor dem Stand von Vinyes d´ en Gabriel treffe, hole ich mir dann doch ein Glas für 13 Euro und werde meinem Vorsatz untreu. Von den Verkostungsbons werden wir nicht eines brauchen, da hätten wir vielleicht schon eher an einen der völlig neuen, noch unbekannten Montsantstände gehen müssen, aber wahrscheinlich hätte man uns auch da bereits erkannt. Man muss sich ja schon fast entschuldigen, wenn man an einem Stand vorbei geht, ohne zu kosten.
Ich bewerte hier dennoch nur frisch geöffnete oder optimal temperierte Flaschen, bei allen anderen gebe ich keine Note ab, sondern nur eine verbale Beschreibung unter dem Vorbehalt einer Nachverkostung unter günstigeren Verkostungsumständen. Schließlich hatten wir vor zwei Jahren einigen Weinen mit unseren Noten unrecht getan. Was ich also keinesfalls tun werde, ist alles verkosten, was mir vor die Flinte kommen könnte.
Ich werde versuchen, mich ein wenig auf Weißweine zu konzentrieren, denn schließlich musste ich ja die parallel zur Porrera - Nacht stattfindende Weißweinprobe ausfallen lassen.
Aber auch noch rarere Spezialitäten wie Rosé oder Süßweine sollen mich verstärkt interessieren. Auch hier kann ich schließlich etwas Neues auch für meine Selektion gebrauchen... Am Ende werde ich auch ganz gut fündig,es wird die eine oder ander Neuheit geben in der nächsten Zeit.
Wie auch zu den anderen Events wird es die kompletten Verkostungesnotizen parallel zum Tagebuch hier auf meinem Blog geben, die von der Carinyena - Nacht in Porrera sind bereits komplett online.
Viele Arbeiten erledigt Pep am frühen Morgen, wenn die Temperaturen erträglich sind. Lieber ist dann die Siesta etwas länger. Nicht nur geerntet wird bei Sonnenaufgang, auch die meisten anderen Feldarbeiten werden so zeitig es geht durchgeführt.
Wir frühstücken gemeinsam, dann heißt es, das Auto zurücksetzen, um dann vorwärts steil hinunter zu fahren. Kaum zu glauben, welch steilen Weg ich hier unbekannterweise hoch zu fahren hatte. Unten lasse ich erstmal einen Trupp Radfahrer durch, ehe wir auf der schmalen Betonstraße nicht aneinander vorbei kommen. Aber es gibt auch immer mal "Warteplätze", um Gegenverkehr vorbei zu lassen, meist Zufahrten in den Weinberg. Ich grinse still in mich rein, wie ich nach Porrera zurück fahre.
Klaus-Peter muss ich nicht wecken, dessen neues Priorat-Mobil hat Porrera bereits verlassen.
Über die extrem kurvenreiche Bergstraße nach Falset geht es dann ganz routiniert.
Nur einen Parkplatz finde ich dann kaum. Alles ist bereits voll. Ich muss wieder bis zur Tankstelle vor, habe aber dann dafür das Privileg eines Schattenparkplatzes unter den großen Platanen, die bereits wieder dabei sind, ihr Blätterdach zu entfalten.
Auf zum Schloß (Castell del Vi), auch wenn es von hier aus ein paar Minuten länger dauert und am Ende auch noch die südliche Pforte über die Treppe verschlossen ist, so dass ich noch rings um die Anlage herum laufen muss. Kurz nach 11.00 Uhr bin ich da - erneut immer wieder herzliche Begrüßungen.
Eigentlich hatte ich vor, den Vormittag hier auf dem Schloßgelände mehr zur Kontaktpflege als zum Weinverkosten zu nutzen, als ich aber etwa 30 Minuten später Chris und Klaus-Peter bereits tanzend vor dem Stand von Vinyes d´ en Gabriel treffe, hole ich mir dann doch ein Glas für 13 Euro und werde meinem Vorsatz untreu. Von den Verkostungsbons werden wir nicht eines brauchen, da hätten wir vielleicht schon eher an einen der völlig neuen, noch unbekannten Montsantstände gehen müssen, aber wahrscheinlich hätte man uns auch da bereits erkannt. Man muss sich ja schon fast entschuldigen, wenn man an einem Stand vorbei geht, ohne zu kosten.
Ich bewerte hier dennoch nur frisch geöffnete oder optimal temperierte Flaschen, bei allen anderen gebe ich keine Note ab, sondern nur eine verbale Beschreibung unter dem Vorbehalt einer Nachverkostung unter günstigeren Verkostungsumständen. Schließlich hatten wir vor zwei Jahren einigen Weinen mit unseren Noten unrecht getan. Was ich also keinesfalls tun werde, ist alles verkosten, was mir vor die Flinte kommen könnte.
Ich werde versuchen, mich ein wenig auf Weißweine zu konzentrieren, denn schließlich musste ich ja die parallel zur Porrera - Nacht stattfindende Weißweinprobe ausfallen lassen.
Aber auch noch rarere Spezialitäten wie Rosé oder Süßweine sollen mich verstärkt interessieren. Auch hier kann ich schließlich etwas Neues auch für meine Selektion gebrauchen... Am Ende werde ich auch ganz gut fündig,es wird die eine oder ander Neuheit geben in der nächsten Zeit.
Wie auch zu den anderen Events wird es die kompletten Verkostungesnotizen parallel zum Tagebuch hier auf meinem Blog geben, die von der Carinyena - Nacht in Porrera sind bereits komplett online.
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011, 30.04. - 2
Ich habe das Gefühl, dass es auf dem Schlossgelände in Falset nicht nur immer mehr Fira - Stände sind, sondern auch immer mehr Besucher, darunter auch immer mehr deutschsprachige. Mit dem einen und dem anderen komme ich ins Gespräch, es sind auch Leser meines Blogs darunter.
Insgesamt herrscht eine sehr gute Stimmung unter den Winzern wie unter den Besuchern, das Wetter spielt auch mit, es ist nicht zu warm und vor allem bleibt es trocken - trotz gegenteiliger Ankündigungen.
Ich schlendere von einem Stand zum nächsten (die ersten Verkostungsnotizen sind bereits auf meinem Blog nachzulesen), begrüße und werde begrüßt und ich erfahre die eine oder andere Neuigkeit, nicht alles ist komplett für eine Diskussion im öffentlichen Netz bestimmt, wie z.B. Teile meines längeren Gespräches mit Ramon Alzamora von Noguerals aus Cornudella, der über einige gegenwärtige Entwicklungen gar nicht glücklich ist. Am liebsten würde er für den deutschen Markt die "Reset" Taste drücken und bei Null neu beginnen, die 96 Parkerpunkte für den 2004er Abellars haben ihm aus heutiger Sicht mehr Kummer bereitet, als Glück gebracht.
Dessen aktuelle Weine Corbatera 2007 aus dem Montsant und Abellars 2006 präsentieren sich exzellent, auch wenn sie weit von 96 Punkten entfernt sind (die ich auch beim 2004er Abellars bislang nie gesehen habe), aber da wollen sie ja eigentlich auch gar nicht hin. Für um die 20 € würde man hier dennoch sehr authentische Weine bekommen, die auch im deutschsprachigen Raum besser angenommen werden sollten.
Ich drücke der sympathischen Familie jedenfalls meine Daumen und wünsche ihnen den Erfolg, den sie verdienen.
Als ich beim Celler Pahí aus Poboleda verkoste, schließt ein Stand nach dem anderen zur Mittagsruhe. Ramon läßt sich nicht abhalten, seine Begeisterung über seine neuen Weine zu zeigen und ich teile sie mit ihm. Hier gibt es eine völlig neue Interpretation des Priorats. Sicher macht er nicht die weltbesten Prioratweine, das will er auch gar nicht, aber seine neuen Weine vermitteln Trinkspaß und kommen mit nur 13,5° Alkohol aus - das ist im Priorat keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil, das ist äußerst rar. Im Gegenzug bekommt man wunderschöne Sommerweine, die leicht gekühlt dem Grill und der Sonne Paroli bieten können. Und das auf gutem Niveau und mit gutem PGV.
Am Ende sind alle Stände zu, bis auf zwei - der von Buil I Gine, der mich jetzt nicht sofort zum Besuch auffordert und der Gemeinschaftsstand der Peréz - Familie. Ich werde hier mal vorbeischauen und dann vielleicht fix einen Happen zu Essen aufpicken, zum Hinterherfahren ins Piró dürfte es zu spät sein. Und dann kann ich mich noch entscheiden, ob ich für eine kurze Stippvisite zum Tast del Llops fahre oder doch lieber gleich und nur nach Marca zum Event auf Mas Figueres...
Insgesamt herrscht eine sehr gute Stimmung unter den Winzern wie unter den Besuchern, das Wetter spielt auch mit, es ist nicht zu warm und vor allem bleibt es trocken - trotz gegenteiliger Ankündigungen.
Ich schlendere von einem Stand zum nächsten (die ersten Verkostungsnotizen sind bereits auf meinem Blog nachzulesen), begrüße und werde begrüßt und ich erfahre die eine oder andere Neuigkeit, nicht alles ist komplett für eine Diskussion im öffentlichen Netz bestimmt, wie z.B. Teile meines längeren Gespräches mit Ramon Alzamora von Noguerals aus Cornudella, der über einige gegenwärtige Entwicklungen gar nicht glücklich ist. Am liebsten würde er für den deutschen Markt die "Reset" Taste drücken und bei Null neu beginnen, die 96 Parkerpunkte für den 2004er Abellars haben ihm aus heutiger Sicht mehr Kummer bereitet, als Glück gebracht.
Dessen aktuelle Weine Corbatera 2007 aus dem Montsant und Abellars 2006 präsentieren sich exzellent, auch wenn sie weit von 96 Punkten entfernt sind (die ich auch beim 2004er Abellars bislang nie gesehen habe), aber da wollen sie ja eigentlich auch gar nicht hin. Für um die 20 € würde man hier dennoch sehr authentische Weine bekommen, die auch im deutschsprachigen Raum besser angenommen werden sollten.
Ich drücke der sympathischen Familie jedenfalls meine Daumen und wünsche ihnen den Erfolg, den sie verdienen.
Als ich beim Celler Pahí aus Poboleda verkoste, schließt ein Stand nach dem anderen zur Mittagsruhe. Ramon läßt sich nicht abhalten, seine Begeisterung über seine neuen Weine zu zeigen und ich teile sie mit ihm. Hier gibt es eine völlig neue Interpretation des Priorats. Sicher macht er nicht die weltbesten Prioratweine, das will er auch gar nicht, aber seine neuen Weine vermitteln Trinkspaß und kommen mit nur 13,5° Alkohol aus - das ist im Priorat keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil, das ist äußerst rar. Im Gegenzug bekommt man wunderschöne Sommerweine, die leicht gekühlt dem Grill und der Sonne Paroli bieten können. Und das auf gutem Niveau und mit gutem PGV.
Am Ende sind alle Stände zu, bis auf zwei - der von Buil I Gine, der mich jetzt nicht sofort zum Besuch auffordert und der Gemeinschaftsstand der Peréz - Familie. Ich werde hier mal vorbeischauen und dann vielleicht fix einen Happen zu Essen aufpicken, zum Hinterherfahren ins Piró dürfte es zu spät sein. Und dann kann ich mich noch entscheiden, ob ich für eine kurze Stippvisite zum Tast del Llops fahre oder doch lieber gleich und nur nach Marca zum Event auf Mas Figueres...
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Ich "überwintere" schließlich auf dem Schloßgelände am Stand der Peréz Familie, hier gibt es dei Weine von Mas Martinet, Venus la Universal, Cims de Porrera und vom neuen Projekt Les Cousins Marc & Adriá. Wir unterhalten uns, trinken ein wenig (ernsthaft verkostet habe ich nur einen Wein der Cousins) und freuen uns des Tages. Mit dabei auch eine nette junge Südafrikanerin, die grade ihr Praktikum bei Mas Martinet macht. Sie war mir beim kurzen Besuch dort bereits begegnet, nun unterhalten wir uns hier ein wenig.
Als ich mir dann überlegen will, einen Happen essen zu gehen, öffnen die ersten Stände erneut und der ewig lächelnde und gute Laune versprühende Moritz Kröning vom Casa Gran del Siurana schenkt mir vom neuen GR 174 aus 2010 ein. Und schon sind alle Vorsätze hinüber.
Warum für eine Stunde nach Gratallops fahren und mich eventuell der Schikane einer möglichen Polizeikontrolle aussetzen - wenn ich da mal kurz rüberdüse, müßte ich konsequent alles spucken...
Und hier auf dem Schloßgelände gibt es auch noch jede Menge alter Bekannter - und auch gute Weine zu entdecken. 18.30 Uhr entscheide ich mich, mich nicht zu hetzen, schließlich kann ich mich nicht zerteilen. So gern ich auch Ocho, Laurel oder die Weine von Sao del Coster und anderen Winzern aus Gratallops ins Glas genommen hätte, aber alles geht nicht, wenn stetig zwei Termine zur selben Zeit angesetzt sind.
Und ich habe mich nun nur für Marca entschieden, denn diese Einladung war halt etwas schneller da gewesen.
Nach dem genialen Süßwein Nus von Mas d´ en Gil wollte ich nichts mehr auf dem Schlossgelände kosten, ein zu würdiger Abschluss! Ich treffe dann aber noch Jordi und Susi von Pardelasses und wir halten noch einen Schwatz auf dem Schlosshof, wo es plötzlich immer frischer wird. Hier lerne ich auch noch die Macherin von Vinissimus kennen, einem spanischen Onlineweinhandel.
Bei Ficaria Vins muss ich wenigstens noch guten Tag sagen, dummerweise vergesse ich dann dort mein Glas, aber das bemerke ich erst am Auto.
Auch bei Miro Cubells muss ich unangenehmerweise noch einmal vorbei schauen, denn beim La Perla Stand sprach Barth mich an und bat mich, unseren Termin für die gemeinsame El Molar Probe um einen Tag nach hinten zu schieben - er müsse kurzfristig in die Schweiz und sei nicht am Dienstag, sondern erst am Mittwoch wieder auf La Perla. Das bedeutet nun für uns, den ganzen Terminplan über den Haufen zu werfen und auch bei Miro Cubells um einen zeitigeren Termin zu bitten, damit wir dennoch wandern gehen können. Am liebsten hätte ich auch den Termin mit Roca de los Dotze entsprechend verschoben, aber Fernando bat mich, das nicht zu tun, es wäre bereits alles arrangiert. Also müssen wir zwei zusätzliche Fahrten quer durchs ganze Priorat in Kauf nehmen, aber was tut man nicht alles für eine solche Verkostung, die wir dann auf La Perla erleben werden...
Am Auto dann schnell noch ein wenig Brot kauen, für mehr ist nun doch keine Zeit mehr. der Vorteil von Fischbüchsen ist der, dass sie sich schnell und unkompliziert mal mit dem Löffel essen lassen. Fast Food a la Priorat!
Als ich mir dann überlegen will, einen Happen essen zu gehen, öffnen die ersten Stände erneut und der ewig lächelnde und gute Laune versprühende Moritz Kröning vom Casa Gran del Siurana schenkt mir vom neuen GR 174 aus 2010 ein. Und schon sind alle Vorsätze hinüber.
Warum für eine Stunde nach Gratallops fahren und mich eventuell der Schikane einer möglichen Polizeikontrolle aussetzen - wenn ich da mal kurz rüberdüse, müßte ich konsequent alles spucken...

Und hier auf dem Schloßgelände gibt es auch noch jede Menge alter Bekannter - und auch gute Weine zu entdecken. 18.30 Uhr entscheide ich mich, mich nicht zu hetzen, schließlich kann ich mich nicht zerteilen. So gern ich auch Ocho, Laurel oder die Weine von Sao del Coster und anderen Winzern aus Gratallops ins Glas genommen hätte, aber alles geht nicht, wenn stetig zwei Termine zur selben Zeit angesetzt sind.
Und ich habe mich nun nur für Marca entschieden, denn diese Einladung war halt etwas schneller da gewesen.
Nach dem genialen Süßwein Nus von Mas d´ en Gil wollte ich nichts mehr auf dem Schlossgelände kosten, ein zu würdiger Abschluss! Ich treffe dann aber noch Jordi und Susi von Pardelasses und wir halten noch einen Schwatz auf dem Schlosshof, wo es plötzlich immer frischer wird. Hier lerne ich auch noch die Macherin von Vinissimus kennen, einem spanischen Onlineweinhandel.
Bei Ficaria Vins muss ich wenigstens noch guten Tag sagen, dummerweise vergesse ich dann dort mein Glas, aber das bemerke ich erst am Auto.
Auch bei Miro Cubells muss ich unangenehmerweise noch einmal vorbei schauen, denn beim La Perla Stand sprach Barth mich an und bat mich, unseren Termin für die gemeinsame El Molar Probe um einen Tag nach hinten zu schieben - er müsse kurzfristig in die Schweiz und sei nicht am Dienstag, sondern erst am Mittwoch wieder auf La Perla. Das bedeutet nun für uns, den ganzen Terminplan über den Haufen zu werfen und auch bei Miro Cubells um einen zeitigeren Termin zu bitten, damit wir dennoch wandern gehen können. Am liebsten hätte ich auch den Termin mit Roca de los Dotze entsprechend verschoben, aber Fernando bat mich, das nicht zu tun, es wäre bereits alles arrangiert. Also müssen wir zwei zusätzliche Fahrten quer durchs ganze Priorat in Kauf nehmen, aber was tut man nicht alles für eine solche Verkostung, die wir dann auf La Perla erleben werden...
Am Auto dann schnell noch ein wenig Brot kauen, für mehr ist nun doch keine Zeit mehr. der Vorteil von Fischbüchsen ist der, dass sie sich schnell und unkompliziert mal mit dem Löffel essen lassen. Fast Food a la Priorat!

- susa
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011
Ich wünschte, Dein Urlaub würde noch Wochen dauern, ich freue mich immer auf wieder eine neue Geschichte.
Aber, Fisch aus der Büchse im Auto??? - mutig mutig - eine unbedachte Bewegung und Du hast mehr Urlaubserinnerungen als Dir lieb sind. Ist aber ja gut gegangen.
lieben Gruß
susa
Aber, Fisch aus der Büchse im Auto??? - mutig mutig - eine unbedachte Bewegung und Du hast mehr Urlaubserinnerungen als Dir lieb sind. Ist aber ja gut gegangen.
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Red wine with fish. Well, that should have told me something.
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011
Hallo Susa, es wird sich auch noch hinziehen, kann ja nicht nur am Tagebuch und den dazugehörigen VKN im Blog schreiben...
Die Fischbüchse habe ich am, nicht im Auto gegessen, ich hab sie auch nicht tagelang in der Wärme spazierengefahren, also alle Gefahren abgewehrt...
Und es kommen noch etliche erlebnisreiche Tage, soviel sei versprochen.

Die Fischbüchse habe ich am, nicht im Auto gegessen, ich hab sie auch nicht tagelang in der Wärme spazierengefahren, also alle Gefahren abgewehrt...

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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011, 30.04. - 4
Nach dem Fischbüchsenessen fahre ich nach Marca, zur 2. Nacht der Weine auf Mas Figueres, einem noch jungen Restaurant zwischen dem Bahnhof und dem Dorf.
Hier findet sich kaum noch ein Parkplatz, ich muss an neben der Straße vorm Graben parken.
Die Verkostung findet im Freien statt, im weitläufigen Garten sind die Tische leider etwas unübersichtlich verteilt. Ich finde leider nicht jeden, den ich gerne gefunden hätte, aber dafür gab es intensive Gespräche mit Winzern wie auch mit Besuchern und geniale Weine allerorten.
Nicht alles habe ich ernsthaft verkostet, manch richtig guter Wein wie die Roten vom Trio Infernal, La Fuina, oder auch einiges bei Mas d´en Gil - u.a. noch einmal der Nus gingen quasi in den Gesprächen unter, es war eigentlich mehr Partystimmung als ernsthafte Verkostung. Ein paar wenige Notizen zu dem einen oder anderen Wein wird es dennoch auf dem Blog geben.
Bereits bei Mas Alta werde ich von einem spanischen Besucher angesprochen, der mein Gesicht bereits seit Jahren auf diversen Veranstaltungen gesehen hat. Wir unterhalten uns, wie lange ich schon ins Priorat fahre und was ich hier mache. Dann lerne ich eine junge sympathische Winzerin aus dem Pic Saint Loup kennen, die mit Diane befreundet ist. Sie heißt wie der "dienstälteste Pic Saint Loup Winzer" auch Jeanjean, ist aber weder mit diesem noch mit dem des großen Massenweinimperiums verwandt. Am Ende darf ich nochmals bei Diane auf Mas Alta vorbeischauen und eine Probeflaschenkiste dieser neuen jungen Domaine Pech-Tort abholen.
Auch mit Peter Fischer unterhalte ich mich lange, wir haben uns seit der Vinisud letzten Februar nicht mehr gesehen und beide hatten wir letztes Jahr unangenehme Schicksalsschläge zu verkraften - zu guter Letzt überwinden wir sie dank der guten Weine
auch vom Trio Infernal. Auch Laurent Combier freut sich, mich wieder zu sehen, genau wie Pep, den sich das höllische Trio als Önologen wieder zurück geholt hat. Er versichert mir, er war nie wirklich weg von den drei Franzosen, die seit Jahren in Torroja ein Weingut der Superlative aufgebaut haben. Peter Fischer stellt mich dann noch einem jungen Deutschen vor, der sich als Bloggerkollege Peer F. Holm entpuppt. Ihm ist mein Priorat Blog nicht verborgen geblieben, Peter kündigt mich als "den deutschen Prioratkenner" an, wie gut dass es bereits dunkel ist, sonst hätte man mein rot anlaufendes Gesicht gesehen.
Auch mit Montse Nadal vom Celler dels Pins Vers unterhalte ich mich länger, es wird die einzige Chance bleiben, sie dieser Tage zu treffen. Der neue Wein aus 2008 - Els Pins Vers wird mir auch sogleich vorgestellt.
Am Stand von Mas d´ en Gil "versacke" ich letzlich, ich treffe Marta wieder und wir reden erneut deutsch im Priorat wie schon mit Peter Fischer. Ein junger Argentinier, der auch hervorragend deutsch spricht, und der eine tschechische Frau hat, gesellt sich zu uns und auch er ist bereits über meinen Blog gestolpert.
Am Ende sind wir ein fideles Grüppchen, von vielleicht noch 6 bis 10 Leuten, die die Reste der Trio Infernal - Weine vor dem Ausguss bewahren.
Die Fahrt zur Hütte nach Porrera ist ein Kinderspiel, trotz ziemlichen Hungers, der mir erst auf dem Weg nach Porrera richtig bewußt wird, fühle ich mich ziemlich fit und eigentlich fast überdreht - es ist die Droge Priorat, die Wirkung zeigt, in diesem Cocktail ist der Wein nur ein marginaler Bestandteil.
In der Hütte angekommen (den steilen Berg auch trotz Dunkelheit nach einem Stoßgebet gut gemeistert), koche ich mir noch ein paar Nudeln auf Gemüse - nach bester Winzerart gibt es ein durstlöschendes Bier aus Ostdeutschland dazu und dann falle ich ins Bett. Es ist erneut nach 02.00 Uhr.
Das hier sind aber auch nicht wirklich Urlaubstage...

Hier findet sich kaum noch ein Parkplatz, ich muss an neben der Straße vorm Graben parken.
Die Verkostung findet im Freien statt, im weitläufigen Garten sind die Tische leider etwas unübersichtlich verteilt. Ich finde leider nicht jeden, den ich gerne gefunden hätte, aber dafür gab es intensive Gespräche mit Winzern wie auch mit Besuchern und geniale Weine allerorten.
Nicht alles habe ich ernsthaft verkostet, manch richtig guter Wein wie die Roten vom Trio Infernal, La Fuina, oder auch einiges bei Mas d´en Gil - u.a. noch einmal der Nus gingen quasi in den Gesprächen unter, es war eigentlich mehr Partystimmung als ernsthafte Verkostung. Ein paar wenige Notizen zu dem einen oder anderen Wein wird es dennoch auf dem Blog geben.
Bereits bei Mas Alta werde ich von einem spanischen Besucher angesprochen, der mein Gesicht bereits seit Jahren auf diversen Veranstaltungen gesehen hat. Wir unterhalten uns, wie lange ich schon ins Priorat fahre und was ich hier mache. Dann lerne ich eine junge sympathische Winzerin aus dem Pic Saint Loup kennen, die mit Diane befreundet ist. Sie heißt wie der "dienstälteste Pic Saint Loup Winzer" auch Jeanjean, ist aber weder mit diesem noch mit dem des großen Massenweinimperiums verwandt. Am Ende darf ich nochmals bei Diane auf Mas Alta vorbeischauen und eine Probeflaschenkiste dieser neuen jungen Domaine Pech-Tort abholen.
Auch mit Peter Fischer unterhalte ich mich lange, wir haben uns seit der Vinisud letzten Februar nicht mehr gesehen und beide hatten wir letztes Jahr unangenehme Schicksalsschläge zu verkraften - zu guter Letzt überwinden wir sie dank der guten Weine
auch vom Trio Infernal. Auch Laurent Combier freut sich, mich wieder zu sehen, genau wie Pep, den sich das höllische Trio als Önologen wieder zurück geholt hat. Er versichert mir, er war nie wirklich weg von den drei Franzosen, die seit Jahren in Torroja ein Weingut der Superlative aufgebaut haben. Peter Fischer stellt mich dann noch einem jungen Deutschen vor, der sich als Bloggerkollege Peer F. Holm entpuppt. Ihm ist mein Priorat Blog nicht verborgen geblieben, Peter kündigt mich als "den deutschen Prioratkenner" an, wie gut dass es bereits dunkel ist, sonst hätte man mein rot anlaufendes Gesicht gesehen.

Auch mit Montse Nadal vom Celler dels Pins Vers unterhalte ich mich länger, es wird die einzige Chance bleiben, sie dieser Tage zu treffen. Der neue Wein aus 2008 - Els Pins Vers wird mir auch sogleich vorgestellt.
Am Stand von Mas d´ en Gil "versacke" ich letzlich, ich treffe Marta wieder und wir reden erneut deutsch im Priorat wie schon mit Peter Fischer. Ein junger Argentinier, der auch hervorragend deutsch spricht, und der eine tschechische Frau hat, gesellt sich zu uns und auch er ist bereits über meinen Blog gestolpert.
Am Ende sind wir ein fideles Grüppchen, von vielleicht noch 6 bis 10 Leuten, die die Reste der Trio Infernal - Weine vor dem Ausguss bewahren.
Die Fahrt zur Hütte nach Porrera ist ein Kinderspiel, trotz ziemlichen Hungers, der mir erst auf dem Weg nach Porrera richtig bewußt wird, fühle ich mich ziemlich fit und eigentlich fast überdreht - es ist die Droge Priorat, die Wirkung zeigt, in diesem Cocktail ist der Wein nur ein marginaler Bestandteil.
In der Hütte angekommen (den steilen Berg auch trotz Dunkelheit nach einem Stoßgebet gut gemeistert), koche ich mir noch ein paar Nudeln auf Gemüse - nach bester Winzerart gibt es ein durstlöschendes Bier aus Ostdeutschland dazu und dann falle ich ins Bett. Es ist erneut nach 02.00 Uhr.
Das hier sind aber auch nicht wirklich Urlaubstage...


Re: Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2011
So, wenn Torsten nichts dagegen hat, dann vervollständige ich noch den 30.04. aus meiner Sicht, hatten sich doch unsere Wege an diesem Tag zu verschiedenen Verkostungen geführt:
Die erste Nacht im Priorat hatte ich wunderbar im perfekt hergerichteten Auto verbracht,
was für ein Luxus, wenn man sich einfach nur 200m neber der Location schlafen legen kann.
Die ersten Sonnenstrahlen weckten mich recht zeitig und obwohl noch Zeit war, war an Schlafen nicht mehr zu denken. Ist ja auch Samstag, Falset, die Fira und so manches mehr wartete auf mich. Also schnell die Zähne geschrubbt, eine kurze Wasserdusche über den Kopf und ich bin bereit. Raus geht´s aus Porrera und die wunderbare Route nach Falset geniese ich nach einem Jahr Prioratabstinenz mit vollen Zügen. Ganz langsam geht´s voran,
immer schön die Aussicht geniesend, zwei mal muss ich trotzdem anhalten und schauen und die noch kühle Luft und Ruhe geniesen.
In Falset schaue ich erst mal ins Cafe, in dem ich mich mit Chris und Pedro am Vorabend verabredet hatte, aber noch war keiner der beiden zu erblicken. Also schlendere ich mal zum Weinladen Aguilo, mal sehen was es alles an Neuem zu entdecken gibt. Ich werde nicht enttäuscht und wiederum gibt es jede Menge neuer Weine in den Regalen zu entdecken.
Die Vorfreude auf den heutigen Tag wächst, aber erst einmal gibt es einen Cafe und nachdem ich dann Pedro in einen Tabakladen entdecke gleich noch einen dazu. Dann schlendern wir gemeinsam zur Burg, wo wir dann gleich Chris und später auch Torsten treffen. Welch riesiges Angebot - schon nach kurzer Zeit ist klar, dass das heute auch nicht annähernd zu schaffen sein wird, also fange ich halt einfach mal an und arbeite mich von Stand zu Stand vor: Ich verkosten die komplette Palette bei Vinyes d´en Gabriel, den Joven bei Celler Sabate, den Weisswein bei Montsalvat, auf Empfehlung von Pedro auch den neuen Weisswein Sola Fred blanc aus Masroig,Trossos darf nicht fehlen und bleibe schließlich bei Marc Perez am Stand von Clos Martinet und Cims de Porrera hängen, wo es reichlich geniale Weine zu verkosten und einiges über das Priorat, die neuesten Projekte und sonstiges zu bereden gibt. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht, schon schließen die ersten Zelte und es bleibt gerade noch Zeit den neuen Wein von Portal del Priorat ins Glas zu bekommen: Gotes 2009, der sich gleich in die sehr guten Weine des Tages einreiht.
Dann wird es höchste Zeit, Richtung Gratallops aufzubrechen, hatte ich doch im Restaurant Piro extra einen Tisch reserviert. Ich suche noch nach Torsten, eigentlich wollten wir gemeinsam noch bei Sylvia Puig vorbei - Mist, jetzt ist es zu spät - aber ich kann ihn nirgends finde. Na ja, wir werden uns dann schon in Gratallops wiedersehen....
Mit einem Mordskohldampf laufe ich voller Vorfreude im Piro ein, letztes Jahr hatte es leider mit einem Essen hier nicht geklappt, zu voll war es jeden Tag. Aber in diesem Jahr hatte ich ja vorgesorgt und konnte gleich die ersehnten Köstlichkeiten geniesen. Stärkung war nun wirklich nötig und wurde auch überreichlich geliefert, zum Schluß noch ein Kaffee und dann standen wir auch schon bei August im Celler Cecilio, probierten den aktuellen Weisswein und den 09er Negre und stimmten uns schon auf das ein, was nun folgen sollte:
Der Tast amb Llops , bereits zum fünften Mal gibt es diese Verkostung in Gratallops.
Das Wetter war zwar etwas windig, aber die Location bestens vorbereitet und es gab reichlich was zu Verkosten und dazwischen immer wieder kleine Köstlichkeiten aus dem nahe gelegenen Hotel Cal Llop.
Meine Highlights waren: Partida Belvisos und Vuit 2009 - hier gab es von Rene Barbier jun. nicht nur 2009 sondern auch 2008 ins Glas, ein sehr interessanter Vergleich - 08 sehr trinkig, fast leicht wirkend, lang mit feinem Extrakt - 2009 betörend, ein Knaller, da steht alles bei mir auf Sturm und zwar bei beiden Weinen - wie geil; Laurel 2009; Manyetes 2008,
Clos Figueres 2006, Alice 2007, Lo Givot 2007 und Finca la Planeta 2006. Auch der Vi de Vila und Finca Dofi von Alvaro Palacios aus 2009 begeistern. Dann kommen wir noch mit einem Sommelier und jetzt Winzer aus Burgund ins Gespräch, den wir morgens schon auf der Burg in Falset getroffen haben, er präsentiert uns noch seine Weine aus Ibiza und dem Roussillon
- sehr interessant. Außerdem ist auch noch der sehr sympathische Monsieur Tardieu zu Gast, der bei Mas Alta mitwirkt, aber auch einen Ch9dP blanc und rouge präsentiert. Ich bin einigermaßen erstaunt über die große Menge, die er mir ins Glas gießt, aber er besteht extra darauf - wir verkosten im Freien, da muss schon mehr Wein ins Glas als sonst, schon der Nase wegen.
Von mir aus hätte endlos so weiter gehen können....aber irgendwann muss ja auch Schluß sein und schließlich stehe ich mit Chris bei Marc Ripoll, den ich irgendwie an diesem Abend vergessen hatte, wir diskutieren noch ein bißchen und probieren noch den genialen Weisswein aus 60% Escanyavella und 40% Garnatxa Blanca. Chris bekommt noch eine Probeflasche überreicht und wir schlendern gemeinsam ans andere Ende des Dorfes.
Irgendwie mache ich mir auch etwas Sorgen um Torsten, vermute aber richtig, dass er sich wohl für Marca und gegen Gratallops entschieden hat. Sicher auch richtig eine Verkostung zu geniesen und nicht auf 2 Hochzeiten zu tanzen zu versuchen....
Irgendwie wirkt, wie Torsten schon so schön schreibt, auch die Prioratdroge in Chris und mir - von Müdigkeit ist nichts zu spüren, was machen wir nur mit dieser angebrochenen Nacht. Nun ja, Gläser haben wir, ein Korkenzieher findet sich auch nach kurzer Suche - ein Prioratmobil ohne Korkenzieher geht ja wohl auch gar nicht - und die Flasche hat Chris eh in der Hand. Also machen wir es uns unter der Heckklappe gemütlich,kosten den Negre von Marc Ripoll und geniesen den Sternenhimmel über Gratallops....
Die erste Nacht im Priorat hatte ich wunderbar im perfekt hergerichteten Auto verbracht,
was für ein Luxus, wenn man sich einfach nur 200m neber der Location schlafen legen kann.
Die ersten Sonnenstrahlen weckten mich recht zeitig und obwohl noch Zeit war, war an Schlafen nicht mehr zu denken. Ist ja auch Samstag, Falset, die Fira und so manches mehr wartete auf mich. Also schnell die Zähne geschrubbt, eine kurze Wasserdusche über den Kopf und ich bin bereit. Raus geht´s aus Porrera und die wunderbare Route nach Falset geniese ich nach einem Jahr Prioratabstinenz mit vollen Zügen. Ganz langsam geht´s voran,
immer schön die Aussicht geniesend, zwei mal muss ich trotzdem anhalten und schauen und die noch kühle Luft und Ruhe geniesen.
In Falset schaue ich erst mal ins Cafe, in dem ich mich mit Chris und Pedro am Vorabend verabredet hatte, aber noch war keiner der beiden zu erblicken. Also schlendere ich mal zum Weinladen Aguilo, mal sehen was es alles an Neuem zu entdecken gibt. Ich werde nicht enttäuscht und wiederum gibt es jede Menge neuer Weine in den Regalen zu entdecken.
Die Vorfreude auf den heutigen Tag wächst, aber erst einmal gibt es einen Cafe und nachdem ich dann Pedro in einen Tabakladen entdecke gleich noch einen dazu. Dann schlendern wir gemeinsam zur Burg, wo wir dann gleich Chris und später auch Torsten treffen. Welch riesiges Angebot - schon nach kurzer Zeit ist klar, dass das heute auch nicht annähernd zu schaffen sein wird, also fange ich halt einfach mal an und arbeite mich von Stand zu Stand vor: Ich verkosten die komplette Palette bei Vinyes d´en Gabriel, den Joven bei Celler Sabate, den Weisswein bei Montsalvat, auf Empfehlung von Pedro auch den neuen Weisswein Sola Fred blanc aus Masroig,Trossos darf nicht fehlen und bleibe schließlich bei Marc Perez am Stand von Clos Martinet und Cims de Porrera hängen, wo es reichlich geniale Weine zu verkosten und einiges über das Priorat, die neuesten Projekte und sonstiges zu bereden gibt. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht, schon schließen die ersten Zelte und es bleibt gerade noch Zeit den neuen Wein von Portal del Priorat ins Glas zu bekommen: Gotes 2009, der sich gleich in die sehr guten Weine des Tages einreiht.
Dann wird es höchste Zeit, Richtung Gratallops aufzubrechen, hatte ich doch im Restaurant Piro extra einen Tisch reserviert. Ich suche noch nach Torsten, eigentlich wollten wir gemeinsam noch bei Sylvia Puig vorbei - Mist, jetzt ist es zu spät - aber ich kann ihn nirgends finde. Na ja, wir werden uns dann schon in Gratallops wiedersehen....
Mit einem Mordskohldampf laufe ich voller Vorfreude im Piro ein, letztes Jahr hatte es leider mit einem Essen hier nicht geklappt, zu voll war es jeden Tag. Aber in diesem Jahr hatte ich ja vorgesorgt und konnte gleich die ersehnten Köstlichkeiten geniesen. Stärkung war nun wirklich nötig und wurde auch überreichlich geliefert, zum Schluß noch ein Kaffee und dann standen wir auch schon bei August im Celler Cecilio, probierten den aktuellen Weisswein und den 09er Negre und stimmten uns schon auf das ein, was nun folgen sollte:
Der Tast amb Llops , bereits zum fünften Mal gibt es diese Verkostung in Gratallops.
Das Wetter war zwar etwas windig, aber die Location bestens vorbereitet und es gab reichlich was zu Verkosten und dazwischen immer wieder kleine Köstlichkeiten aus dem nahe gelegenen Hotel Cal Llop.
Meine Highlights waren: Partida Belvisos und Vuit 2009 - hier gab es von Rene Barbier jun. nicht nur 2009 sondern auch 2008 ins Glas, ein sehr interessanter Vergleich - 08 sehr trinkig, fast leicht wirkend, lang mit feinem Extrakt - 2009 betörend, ein Knaller, da steht alles bei mir auf Sturm und zwar bei beiden Weinen - wie geil; Laurel 2009; Manyetes 2008,
Clos Figueres 2006, Alice 2007, Lo Givot 2007 und Finca la Planeta 2006. Auch der Vi de Vila und Finca Dofi von Alvaro Palacios aus 2009 begeistern. Dann kommen wir noch mit einem Sommelier und jetzt Winzer aus Burgund ins Gespräch, den wir morgens schon auf der Burg in Falset getroffen haben, er präsentiert uns noch seine Weine aus Ibiza und dem Roussillon
- sehr interessant. Außerdem ist auch noch der sehr sympathische Monsieur Tardieu zu Gast, der bei Mas Alta mitwirkt, aber auch einen Ch9dP blanc und rouge präsentiert. Ich bin einigermaßen erstaunt über die große Menge, die er mir ins Glas gießt, aber er besteht extra darauf - wir verkosten im Freien, da muss schon mehr Wein ins Glas als sonst, schon der Nase wegen.
Von mir aus hätte endlos so weiter gehen können....aber irgendwann muss ja auch Schluß sein und schließlich stehe ich mit Chris bei Marc Ripoll, den ich irgendwie an diesem Abend vergessen hatte, wir diskutieren noch ein bißchen und probieren noch den genialen Weisswein aus 60% Escanyavella und 40% Garnatxa Blanca. Chris bekommt noch eine Probeflasche überreicht und wir schlendern gemeinsam ans andere Ende des Dorfes.
Irgendwie mache ich mir auch etwas Sorgen um Torsten, vermute aber richtig, dass er sich wohl für Marca und gegen Gratallops entschieden hat. Sicher auch richtig eine Verkostung zu geniesen und nicht auf 2 Hochzeiten zu tanzen zu versuchen....
Irgendwie wirkt, wie Torsten schon so schön schreibt, auch die Prioratdroge in Chris und mir - von Müdigkeit ist nichts zu spüren, was machen wir nur mit dieser angebrochenen Nacht. Nun ja, Gläser haben wir, ein Korkenzieher findet sich auch nach kurzer Suche - ein Prioratmobil ohne Korkenzieher geht ja wohl auch gar nicht - und die Flasche hat Chris eh in der Hand. Also machen wir es uns unter der Heckklappe gemütlich,kosten den Negre von Marc Ripoll und geniesen den Sternenhimmel über Gratallops....
Beste Grüße
Klaus-Peter
Klaus-Peter