Wie letzten Dienstag angedeutet, fand ich den 2016er so interessant, daß ich umgehend nachkaufte. und weil noch Platz war, habe ich vom 2018er (und auch vom roten) etwas mitbestellt.
Guillaume Gros, À contre-courant 2016 + 2018
65 Grenache Gris, 35 Sauvignon blanc
Das war interessant, die beiden nebeneinander zu probieren! Ganz klar sind sie als dergleiche Wein erkennbar, doch die Jahrgangsunterschiede sind beträchtlich:
2016 wirkt im Vergleich deutlich oxidativer, und das dürfte nicht an den geradeeinmal 2 Jahren Altersunterschied liegen. Er scheint jedoch die etwas frischere Säure zu haben.
2018 zeigt sich etwas viskoser in der Textur, mit geringfügig milderer Säure. Er ist ebenfalls oxidativ, jedoch nur leicht und somit viel weniger als sein Bruder. Aromatisch ist er etwas zurückhaltender und "heller" und trinkt sich daher trotz allem etwas leichtgewichtiger, wobei beide nicht gerade zart und zerbrechlich sind.
Beide sehe ich nicht als totale qualitative Überflieger, aber mehr als solide und vor allem aufgrund von Rebsortenspiegel und Machart komplett eigenständig und dadurch interessant.
Ventoux & Luberon
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Re: Ventoux & Luberon
Besten Gruß, Karsten
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Re: Ventoux & Luberon
Vor gut zweieinhalb Jahren hat mir der "Antique" 2016 von der Domaine de Mayol, den mir Ralf damals präsentiert hatte, besonders gefallen. Jetzt habe ich den 2019er Basisrotwein aus dem gleichen Betrieb im Glas:

Erneut handelt es sich um einen Roten, der mich in seiner Preisklasse problemlos überzeugt. Wenn ich ihn trinke, sehe ich mich in Gedanken in Südfrankreich sitzen(zu lange ist es her, dass ich dort war!), um in der Sonne das einfache Leben zu genießen.
Ich hatte schon fast vergessen, dass nicht nur in Österreich ziemlich viele kleine Rote in richtig schön zu finden sind....
Herzliche Grüße
Bernd

Erneut handelt es sich um einen Roten, der mich in seiner Preisklasse problemlos überzeugt. Wenn ich ihn trinke, sehe ich mich in Gedanken in Südfrankreich sitzen(zu lange ist es her, dass ich dort war!), um in der Sonne das einfache Leben zu genießen.
Ich hatte schon fast vergessen, dass nicht nur in Österreich ziemlich viele kleine Rote in richtig schön zu finden sind....

Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Ventoux & Luberon
Ganz allmählich habe ich den Punkt erreicht, an dem mir der ewige Riesling manchmal (nicht immer natürlich!) auf den Keks zu gehen beginnt. Dankenswerterweise hat mir Ralf bei Wolfgang Kern erneut ein paar Südfranzosen besorgt, und so liegt heute Abend der weiße Basiswein der Domaine de Mayol im Glas:

Weißweine aus Frankreichs Süden habe ich bislang weitestgehend links liegen gelassen. Jetzt denke ich, dass ich hier einige nette Entdeckungen machen kann.
Herzliche Grüße
Bernd

Weißweine aus Frankreichs Süden habe ich bislang weitestgehend links liegen gelassen. Jetzt denke ich, dass ich hier einige nette Entdeckungen machen kann.
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Re: Ventoux & Luberon
Es ist schon interessant, dass die eigene Wahrnehmung je nach Tagesform recht unterschiedlich ausfallen kann. In diesem Fall betrifft das hauptsächlich den Süßeeindruck:

Vor einem Monat habe ich etwas von "trockener Anmutung" gefaselt, was ich heute nicht richtig nachvollziehen kann. Diese Problematik betrifft auch die Profiverkoster, wie ich ziemlich sicher glaube. Bei Hofschuster z.b. habe ich es während meiner Zeit im Wein-Plus-Forum mindestens zweimal erlebt, dass der gleiche Wein nach relativ kurzer Zeit von ihm deutlich anders beschrieben (und teilweise bewertet) wurde. Das ist auch gar keine Schande, aber es belegt, dass sinnliche Wahrnehmungen eben nun mal keine hundertprozentig objektiven Wahrnehmungen sind. Sobald sich das wahrnehmende Subjekt nur etwas verändert, verändert sich auch seine Wahrnehmung. Und solange wir Menschen und keine Maschinen sind, verändern wir uns ständig, weshalb ästhetische Urteile immer höchst relativ bleiben werden....
Herzliche Grüße
Bernd

Vor einem Monat habe ich etwas von "trockener Anmutung" gefaselt, was ich heute nicht richtig nachvollziehen kann. Diese Problematik betrifft auch die Profiverkoster, wie ich ziemlich sicher glaube. Bei Hofschuster z.b. habe ich es während meiner Zeit im Wein-Plus-Forum mindestens zweimal erlebt, dass der gleiche Wein nach relativ kurzer Zeit von ihm deutlich anders beschrieben (und teilweise bewertet) wurde. Das ist auch gar keine Schande, aber es belegt, dass sinnliche Wahrnehmungen eben nun mal keine hundertprozentig objektiven Wahrnehmungen sind. Sobald sich das wahrnehmende Subjekt nur etwas verändert, verändert sich auch seine Wahrnehmung. Und solange wir Menschen und keine Maschinen sind, verändern wir uns ständig, weshalb ästhetische Urteile immer höchst relativ bleiben werden....
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Bernd
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Re: Ventoux & Luberon
...ich erlebe sowas an mir auch, aber immer bezogen auf eine gefühlte Süßewahrnehmung, die für mich aus dem Extrakt herzurühren scheint, nicht aus dem "freien" (Rest-) Zucker. Das entwickelt sich manchmal am gleichen Tag, manchmal erst ein oder zwei Tage später. Als ob sich dieser Extraktsüßeeindruck mit Luft- bzw. Sauerstoffeinfluß mehr oder weniger schnell entwickeln bzw. verstärken würde. Vielleicht haben ja die Chemiker dafür eine Erklärung?Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Mi 9. Okt 2024, 23:04 Vor einem Monat habe ich etwas von "trockener Anmutung" gefaselt, was ich heute nicht richtig nachvollziehen kann. Diese Problematik betrifft auch die Profiverkoster, wie ich ziemlich sicher glaube. Bei Hofschuster z.b. habe ich es während meiner Zeit im Wein-Plus-Forum mindestens zweimal erlebt, dass der gleiche Wein nach relativ kurzer Zeit von ihm deutlich anders beschrieben (und teilweise bewertet) wurde. Das ist auch gar keine Schande, aber es belegt, dass sinnliche Wahrnehmungen eben nun mal keine hundertprozentig objektiven Wahrnehmungen sind. Sobald sich das wahrnehmende Subjekt nur etwas verändert, verändert sich auch seine Wahrnehmung. Und solange wir Menschen und keine Maschinen sind, verändern wir uns ständig, weshalb ästhetische Urteile immer höchst relativ bleiben werden...
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
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Re: Ventoux & Luberon
Domaine du Tix, Mormoiron
Côtes du Ventoux Cuvée Bramefan 2019
14,5%
€ 15,00
Eine Cuvée aus (laut Rückenetikett) 89% Syrah und 11% Grenache. Von Weinbergen von den südlichen Ausläufern des Mont Ventoux in ca. 350 m Höhe. Gärung in Betontanks, Ausbau dann in Barriques.
Im Glas ein richtig sattes, leuchtendes, dunkles Violettrot.
In der Nase ausgesprochen fruchtig-würzig: viel Brombeere und getrocknete Pflaumen, dazu sehr schöne Kräuter- und Gewürznoten und etwas Nelke. Im Hintergrund das genau richtige Maß an Vanille- und Röstnoten, auf keinen Fall dominierend, sondern unterstützend.
Diese Fruchtigkeit gepaart mit Würzigkeit setzt sich im Mund fort, auch hier wieder Brombeere und Pflaume im Vordergrund. Trotz aller Wucht und Mächtigkeit bewahrt sich dieser Wein auch eine erstaunliche Leichtigkeit und Frische, auch wenn der hohe Alkoholgehalt natürlich nicht komplett zu verleugnen ist. Das Holz am Gaumen dann sehr zurückhaltend. Das Tannin vornehm-schmeichelnd und integriert. Mittlere Länge im Abgang.
Das hat schon sehr viel Spaß gemacht.
16/20
Côtes du Ventoux Cuvée Bramefan 2019
14,5%
€ 15,00
Eine Cuvée aus (laut Rückenetikett) 89% Syrah und 11% Grenache. Von Weinbergen von den südlichen Ausläufern des Mont Ventoux in ca. 350 m Höhe. Gärung in Betontanks, Ausbau dann in Barriques.
Im Glas ein richtig sattes, leuchtendes, dunkles Violettrot.
In der Nase ausgesprochen fruchtig-würzig: viel Brombeere und getrocknete Pflaumen, dazu sehr schöne Kräuter- und Gewürznoten und etwas Nelke. Im Hintergrund das genau richtige Maß an Vanille- und Röstnoten, auf keinen Fall dominierend, sondern unterstützend.
Diese Fruchtigkeit gepaart mit Würzigkeit setzt sich im Mund fort, auch hier wieder Brombeere und Pflaume im Vordergrund. Trotz aller Wucht und Mächtigkeit bewahrt sich dieser Wein auch eine erstaunliche Leichtigkeit und Frische, auch wenn der hohe Alkoholgehalt natürlich nicht komplett zu verleugnen ist. Das Holz am Gaumen dann sehr zurückhaltend. Das Tannin vornehm-schmeichelnd und integriert. Mittlere Länge im Abgang.
Das hat schon sehr viel Spaß gemacht.
16/20
Herzliche Grüße
Stefan
Stefan
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- Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
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Re: Ventoux & Luberon
Im Glas befindet sich wieder ein sehr gelungener Südfranzose:

Die Frucht wirkt intensiv, aber im Zusammenspiel mit der herben Würze überhaupt nicht kitschig. Wer einen mehrheitsfähigen, aber keineswegs anspruchslosen und dazu noch ungeschwefelten Rotwein für den Alltag sucht, wird hier bestens bedient. Nachkauf 3 von 3 auf der Erich-Skala.
Herzliche Grüße
Bernd

Die Frucht wirkt intensiv, aber im Zusammenspiel mit der herben Würze überhaupt nicht kitschig. Wer einen mehrheitsfähigen, aber keineswegs anspruchslosen und dazu noch ungeschwefelten Rotwein für den Alltag sucht, wird hier bestens bedient. Nachkauf 3 von 3 auf der Erich-Skala.
Herzliche Grüße
Bernd