Hallo Gerhard,
da kannst du mal sehen
Ripasso ist nicht gleich Ripasso, das kann auch ein Äpfel mit Birnen vergleichen sein.
Es ist wohl eher so, das es zwei - drei verschiedene Auffassungen von Valpolicella-Ripasso gibt.
Die einfachste Kategorie, zu der auch dein
Cortegiara gehört, sind effektiv klassische Valpolicella, die nachdem sie eigentlich schon fertig trinkbar sind, nochmals eine Nachgärung auf den Amaronetrestern erfahren - gut, dies haben alle Ripasso gemeinsam. Entscheidend ist die Qualität des Valpolicella-Grundweins. Im Falle des Cortegiara wohl nicht so prickelnd

. Einen schönen 'klassischen Ripasso' gab es früher von
Brigaldara - frisch, fruchtig, mit würzigen Amaroneanklängen. Brigaldara produziert glaube ich inzwischen 2 Ripasso-Typen.
Die nächst höhere Kategorie sind Ripasso, deren Grundweine bereits mit niedrigeren Hektarerträgen hergestellt werden - also gute mittlere Dichte und Konzentration, teilweiser Barriqueeinsatz, evtl. sogar durch leichtes antrocknen konzentriertes Traubenmaterial. Hier findet sich m. E.
Masi - Campofiorin (der inzwischen als Rosso Veronese firmiert), oder
Tenute St. Antonio - Valpolicella Superiore Ripasso.
Die vermeintliche Krönung sind dann die üblicherweise konsequent im Barrique ausgebauten Ripassi, wie z.B. der von dir erwähnte
Zenato - Ripasso, oder
Masi - Brolio di Campofiorin.
Die Qualitäten spiegeln sich i.d.R. direkt-proportional im Preis nieder.
Wenn du bei deinem Cortegiara Exemplar heute auf mehr hoffst, wirst du wohl eher eine Enttäuschung erleben
