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... Und gleich das zweite Posting hinterher:


Chateau La Cabanne (2006, Pomerol, FRA)
0,75 L Flasche; getrunken Anfang Oktober 2011 im eigenen Heim; Dinner mit Freunden (Filetsteak, Kartoffelgratin und Blattsalat mit Pinienkerndressing).
Verkostungsnotizen: Klares, dünnes Rot. In der Nase sowie am Gaumen keine bemerkswerten Sinneseindrücke.
Kommentar: Getrunken direkt nach einem überragenden Leo-Barton 2002, enttäuschte der La Cabanne 2006. Erinnerte eher an einen dürren deutschen Spätburgunder der 1980er Jahre. In einer extrem reduktiven Phase erwischt (R. Gabriel vergab zur en primeur Verkostung 18 Punkte)? Gebe die Hoffnung nicht auf und werde in 4-5 Jahren die nächste Flasche öffnen.
Bewertung: 3 PPP

Viele Grüße, Uli

Für seinen Preis wirklich gut ist der 2006er Chateau Hyot Cuvee Prestige Cotes de Castillon, keine Fruchtbombe, sondern ein sehr eleganter, feiner, eher schlanker Bordeaux mit Wildkräuternoten und leichten Brombeertönen, dabei gut strukturiert, die Tannine noch spürbar, aber angenehm abgeschliffen, mit einer für einen kleinen Bordeaux erstaunlichen Struktur, jetzt trinkreif, hat aber sicher noch 4-5 Jahre vor sich auf diesem Niveau, dafür gibts 86 Punkte, kostet um die 8 Euro, erinnert mich irgendwie an die Weine der Domaine d`Eole aus der Provence, so was gefällt mir

Ralf

Diese Tage im Glas gehbat:

Chateau d'Arsac, Margaux, CB

jugendliches tiefdunkles Rot,
übermässige Holzaromatik, ansonsten sehr verschlossen, öffnet sich auch nach Stunden im Glas nur sehr zögerlich, schüchterne rote und schwarze Beeren, ein wenig Mokka, verschließt sich wieder im Glas.
Wenig einladend, im Augenblick mit viel eckigen Tanninen, ansonsten noch mehr Holz. Ein herber sehr trockener Cru Bourgeois im klassischen Stil gemacht.
Langer holziger Abgang mit viel rauhen Tanninen.
Weglegen und mal schauen, wie er sich in 4-5 Jahren präsentieren wird. Aktuell nur mässige 80 FW Punkte.
Grüsse
Armin

Wolf hat es an anderer Stelle schon angesprochen, die
04 und 06 Ergebnisse einer grossen Decanterverkostung sind veröffentlicht.

http://www.decanter.com/wine/labels/339 ... #slideshow

Das 06 Pontet Canet das Rennen gemacht hat empfinde ich jetzt nicht so als
Überraschung (die folgenden Jahrgänge haben ebenfalls das Zeug quasi als
Serienabo diese Verkostungen zu gewinnen ), dafür umso mehr der "Treppchenplätz"
für Rauzan Gassies und knapp dahinter Marquis d'Alesme (beide Margaux), welche
ich beide, spätestens ab den letzten Jahgängen, zu den "noch bezahlbaren Geheimtips" bei den klassifizierten Gewächsen zähle...

Hallo Andreas,

Rauzan-Gassies wird von anderen Profis deutlich schwächer gesehen (um die 87-89 P.). Hast Du diesen Wein schon mal probiert?

Grüße

Hartmut

Hallo Hartmut,

auf die Stufe wie der Decanter würde ich sie beide in 2006 noch nicht stellen
(in Relation gesehen, da gibt es in dem Jahrgang stärkere Weine),
beide Weine leider nur je einmal probiert, Rauzan Gassies 90 P., Marquis d'Alesme 88P.

2009 war schon ganz gut (in Anbetracht der Vergangenheit), den "ganz grossen Sprung" sehe ich bei beiden Gütern aber erst mit dem Jahrgang 2010...

Hallo,

der Decanter hat auch einige St. Emilions aus 2006 und 2004 nachverkostet und auch hier rechtfertigen es die Ergebnisse, die Liste unter dem 2006er Trhead zu packen. Die Top Ten sind:

Figeac 2006 18,75 Punkte
Beau Secur Becot 2006 18,63
Angelus 2006 18,5
Cheval Blanc 2006 18,5 (hatte ich sogar mal im Glas, 18.5 Punkte habe ich dort nicht gefunden)
Pavie 2006 17,5
Beau Sejur Becot 2004 17,33 (der einzige Wein, den ich habe)
Pavie Macquin 2006 17,17
Trotte Vielle 2006 17,13
Pavie 2004 17 Punkte
(...)
Figeac 2004 bildet mit akzeptablen 16,5 Punkten das Ende (wir erinnern uns, dass der Wein
sehr lange über Discounter wie Rossmann für ca. 40 Euro vertrieben
wurde)

Grüße,

wolf

Hallo Wolf,

vielen Dank für die Info!

Es verwundert doch immer wieder, wie unterschiedlich die Weine bewertet werden, z.B. Figeac: Decanter 18,75 (=Weltklasse), Neil Martin 89+ (=kann noch was werden), Jancis Robinson 14,5 (=gerade noch trinkbarer Fusel). Wem soll man jetzt glauben?

Grüße

Hartmut

Hallo,

an Deiner Stelle würde ich einem Verkoster viel Glauben schenken, den Du ganz gut kennen dürftest. Sein Name war glaube ich "harti" Ich dagegen bin ja voll bei Innauen.

Im Ernst. Je länger ich Weine trinke, desto mehr stelle ich fest, dass normal bereitete Weine von guten Terroirs so richtig schlecht nur selten sind (Pichon Comtesse 2005 ist so ein Fall für mich). Die Spitze ist doch sehr eng beisamen und rückt ins sehr guten Jahren noch enger beisammen. Schlechte Noten wie die Punkte, die Parker dem 2008er Figeac beispielsweise gegeben hat, sind da fast schon eine Empfehlung zu kaufen, wenn sich die Punke auf den Preis auswirken. Demnächst mache ich mal eine Flasche La Dominique 2004 auf. Furchtbar von Parker abgestraft worden, macht aber normalerweise sehr gute Weine. Ich werde berichten, ob ich meine These verifizieren kann oder falsifizieren muss und was Innauen dazu sagt.

Grüße,

wolf

harti hat geschrieben:Hallo Wolf,

vielen Dank für die Info!

Es verwundert doch immer wieder, wie unterschiedlich die Weine bewertet werden, z.B. Figeac: Decanter 18,75 (=Weltklasse), Neil Martin 89+ (=kann noch was werden), Jancis Robinson 14,5 (=gerade noch trinkbarer Fusel). Wem soll man jetzt glauben?

Grüße

Hartmut

Alle haben Recht Und JR wohl eine schlechte Flasche erwischt:

"Very dark brown. Liquorice scented, smoothly polished. Very difficult to discern the tannins - super smooth! But not enough depth. Hint of brett? (Mind you, Figeac never shows well in youth.)
"

Und selbstverständlich habe ich auch Recht wenn ich sage, in wolfs gepostetem Ranking sind Weine dabei, die es bei mir nur bis in die Soße schaffen würden