Man sollte dabei nicht das historisch gewachsene Subskriptions-Vertriebssystem aus den Augen verlieren. Dabei treten mehrstufig nach den Erzeugern negociants und Händler in Erscheinung und das System funktioniert nur, wenn alle Beteiligten einen akzeptablen Gewinn erzielen (auch die Konsumenten). Das hat nichts mit Spekulation zu tun, sondern mit wirtschaftlich vernünftigem Handeln. Es ist dann schon vertretbar, Versuche der Erzeuger, Maximalpreise zu erzielen und dabei das Risiko an die Zwischenhändler weiterzureichen, als Ausdruck von Gier zu bezeichnen. Oder bleiben die Erzeuger am Risiko beteiligt?octopussy hat geschrieben:Hallo Armin,Frankie Wilberforce hat geschrieben: Nach meinem Gefühl ringen die Chateaubesitzer mit Ihrer Gier und den gesättigten klassischen Märkten.
dem möchte ich mal freundlich widersprechen.
Zur Gier: m.E. ist die Kalkulation der Châteaux wie folgt: wenn ich nicht alles raushole, was geht, holen es die Spekulanten raus. Das kann ich nachvollziehen. Insofern sehe ich die "Schuld" für die volatilen Preise eher bei Spekulanten und Wein-Investierern als bei den Châteaux, Négotiants oder klassischen Händlern.
Zu den "gesättigten klassischen Märkten": Die sind glaube ich nicht generell gesättigt, sondern nur gesättigt bei zu hohen Preisen. Bei Preisen wie 2008 würde die 2010er Subskription m.E. bombig laufen.
Wenn nicht, dann droht bei überhöhten Preisen, die am Markt nicht bestehen können, die Krise des Subskriptionssystems und leiden müssen darunter diejenigen, die das Risiko tragen (wohl Endhändler und Konsumenten).