Re: Barolo - Wein der Könige, König der Weine
Verfasst: Fr 24. Jul 2020, 12:52
...und der Brezza von weiter oben hat hier 91 Punkte, was dem Wein wohl eher gerecht wird.
Mir scheint, dass O'Keefe bei Barolo und Barbaresco ein Problem mit Neuholz hat und traditionell arbeitende Betriebe, die ausschließlich im gebrauchten großen Fass ausbauen, deutlich präferiert. Das ist zwar nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei Merum / A.März, wo schon der leiseste Hauch von Neuholz zu sofortiger Abwertung führt, aber doch erkennbar. Im Gegensatz dazu hat Monica Larner offensichtlich gar kein Problem mit Holz, was z.B. die hohen Bewertungen für die Weine von Conterno Fantino zeigen.harti hat geschrieben: O'Keefe hat scheinbar eine besonders starke Vorliebe für bestimmte Weingüter, so u.a. auch für Brezza. Auch in 2013 fallen die Bewertungsunterschiede teilweise krass aus. Z.B. Cannubi 98 bei O'Keefe, bei Galloni 90, bei Larner sogar nur 88. Da soll man sich einen Reim drauf machen![]()
Das stimmt, Neuholz ist nicht O'Keefes Sache, allerdings bewertet sie auch Weine von Sandrone sehr hoch, insofern ist das für sie wohl kein Dogma (mehr).UlliB hat geschrieben:Mir scheint, dass O'Keefe bei Barolo und Barbaresco ein Problem mit Neuholz hat und traditionell arbeitende Betriebe, die ausschließlich im gebrauchten großen Fass ausbauen, deutlich präferiert. Das ist zwar nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei Merum / A.März, wo schon der leiseste Hauch von Neuholz zu sofortiger Abwertung führt, aber doch erkennbar. Im Gegensatz dazu hat Monica Larner offensichtlich gar kein Problem mit Holz, was z.B. die hohen Bewertungen für die Weine von Conterno Fantino zeigen.harti hat geschrieben: O'Keefe hat scheinbar eine besonders starke Vorliebe für bestimmte Weingüter, so u.a. auch für Brezza. Auch in 2013 fallen die Bewertungsunterschiede teilweise krass aus. Z.B. Cannubi 98 bei O'Keefe, bei Galloni 90, bei Larner sogar nur 88. Da soll man sich einen Reim drauf machen![]()
Na ja, bei Sandrone macht sogar Andreas März hin und wieder eine Ausnahme und gewährt dem Le Vigne immerhin ein Herzchen (von möglichen drei). Und der weicht von seinem Dogma sonst keinen Millimeter abharti hat geschrieben: Das stimmt, Neuholz ist nicht O'Keefes Sache, allerdings bewertet sie auch Weine von Sandrone sehr hoch, insofern ist das für sie wohl kein Dogma (mehr).
Wie ich oben in der Notiz zum 16er Brezza geschrieben habe, ist der für einen Wein mit 14,5% Alkohol überraschend leichtgewichtig, fast schlank - aus Sicht eines Bordeauxtrinkers kam mir da auch tatsächlich das Wort "dünn" in den Sinn, aber "filigran" trifft es wohl eher.Zu Brezza: Ich muss gestehen, mich haben die Brezzas von 2013 etwas ratlos zurückgelassen (2016 kenne ich noch nicht). Ich fand die Weine insgesamt deutlich filigraner - um nicht zu sagen, dünner - als andere große Jahrgänge, wie z.B. 2008 und 2010. Hat sich hier möglicherweise ein Stilwechsel vollzogen?
"Leder" finde ich öfter, dann aber als Alterungsnote. Im '11er Cannubi habe ich keines entdeckt. "Balsamisch" lese ich öfter, habe diese Assoziation aber selber nicht. Ich vermute aber, daß man "Teer plus Chinaöl" so empfinden könnte.harti hat geschrieben:bisher habe ich die von Dir beschriebenen Aromen immer auf die Lage geschoben, mein Eindruck von Cannubi-Barolo (auch anderer Erzeuger) ist, dass die blumigen Elemente häufig von einer ledrigen, balsamischen Note überlagert werden.