Sodele,
last, but not least at all kommen wir zum Abschluß unserer Südtirol-Probierwochen.
Wie ich so mit dem Verkäufer plauderte, wurde er - mir sehr zur Freude - immer mutiger mit seinen Vorschlägen. Erich, hier kommen wir nun endlich zu Deinem
Déja-vu:
Ansitz Dolomytos Sacker, Dolomytos 2015
IIRC ist dies eines der Exemplare, bei denen man weiß, was drin ist. Es steht aber nicht auf der Flasche. Ich hoffe sehr, daß wir es morgen nochmal in den Laden schaffen, und daß ich vielleicht nochmal ein paar Details zu dem Wein erfahren kann.
Im Glas begrüßt einen sattes, klares Goldgelb.
Die Nase ist deutlich oxidativ, aber ohne an Sherry zu erinnern; "nichtsüßer Honig" (Erich) paßt schon nicht schlecht. Dazu kommen kandierte Orangen, frische Heumahd und ein Hauch Minze (aber nicht Pfeffer~) und Rosmarin. Mme Amatrice merkt an, er wirke wie ganz leicht geharzt. Ich finde das nicht, kann aber die Assoziation nachvollziehen. Auch "Paraffin" (Erich) kann ich nachvollziehen, bin aber eher an Wachsblumenblüte (Hoya) erinnert.
Auch am Gaumen finden sich dieselben Aromen, vielleicht nicht ganz in derselben Intensität. Zusammen mit der frischen Säure gibt das dem ganzen trotz aller Intensität eine fast leichte Note.
Der sehr lange Abgang zeigt eine tolle Kräuterwürze und ganz leicht wieder "nichtsüßen Honig" und kandierte Orange.
Die 14,5% sind komplett unauffällig.
Der Wein erinnert mich geradezu fatal an einen maßvoll gereiften großen Südfranzosen, vielleicht aus Roussanne und Viognier (mein Geheimfavoritenweingut bleibt... geheim

). Damit fällt er natürlich voll in mein Beuteschema!

Von diesen unterscheidet ihn etwas weniger Druck und eine eher frischere Säure, was ihn tendenziell zu einem vielseitigeren Essensbegleiter machen sollte.
Erich, vielen vielen Dank für Deine "Vorbereitung", ohne die ich dieser Empfehlung womöglich nicht so schnell gefolgt wäre!
Großer Spaß!