...ganz so einfach ist's natürlich nicht! Auch "Weine" nach Ziffer 1 des Anhangs IV der EG-Verordnung 479-2008 (das sind z.B. die VdT's oder noch schlichter "Vino bianco") können mit einem Erntejahr (nicht Produktionsjahr!) versehen werden, wenn mindestens 85 % der Trauben in dem entsprechenden Jahr gelesen wurden (Artikel 49 der EG 607-2009). Allerdings gibt es bei Weinen "ohne geschützte Ursprungsbezeichnung oder geografische Angabe" diesbezüglich Sondervorschriften (Artikel 63 der EG 607-2009), die ein Zertifizierungsverfahren vorsehen, welches im Einzelnen das entsprechende Mitgliedsland konkretisieren muß.
Und wenn dem Winzer das einfach zu doof ist, dann behilft er sich halt z.B. mit dieser L-Nr. Ich hab' auch schon diesbezüglich Angaben wie "X012" (Peter Sölva) gesehen...
Das Weingut Garlider hat z.B. mittlerweile gar keine DOC-Weine mehr, sondern nur noch IGT's, obwohl das meiste der Produktion den DOC-Regularien entsprechen würde. Aber der Winzer -Christian Kerschbaumer- meinte auf meine diesbezügliche Frage hin, daß ihm der DOC-Heckmeck einfach zu aufwendig sei, und seine Kundschaft würde eh' nicht interessieren, ob da nun DOC oder IGT d'rauf steht.
Ich sehe auch generell das Problem, daß Weine "neben der Spur" mehr und mehr weinrechtlich nur noch minimalkategorisch behandelt werden; wer nicht ins Raster paßt, fliegt hat 'raus!

Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
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