BORDEAUX 2010 - Aktuelles zur Primeurkampagne

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Mr. I
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Mr. I »

innauen hat geschrieben:[...] Für mich als deutschen Konsumenten mit mittleren Einkommen sind das jedenfalls keine Preise zum Zuschlagen. Ich fürchte auch Batailley, Ferriere oder Poujeaux könnten noch mal teurer kommen. [...] Ich werde mich jedenfalls mehr denn je auf einige kleine Weine vom linken Ufer konzentrieren. Und Cantemerle habe ich letztes Jahr noch gekauft. [...]
sehe ich ganz genauso.

hat aber auch einen Vorteil: Die Preiserhöhungen machen einem den Verzicht leichter :)
Und die Auswahl wird vereinfacht, wenn die wegfallen, die nochmals erhöht haben...
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harti
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von harti »

Gespannt darf man sein, wie sich die Bdx.-Abnehmermärkte nach einem neuerlichen Preisschub verändern werden. In den USA findet laut Jancin Robinson Bdx. in den Köpfen vieler Weinsammler gar nicht mehr statt. Angesichts des schwachen Dollars wird in diesem Jahr wahrscheinlich noch weniger in die USA gehen als vom 2009er. Europa, das im letzten Jahr dank des Hypes wohl viel gekauft hat, wird in diesem Jahr ebenfalls einbrechen. China und die anderen neuen Märkte müssen es also richten. Die heimischen Händler werden ihre Bordeaux-Allokationen künftig nicht mehr auf den heimischen Märkten loswerden, sondern nach China verschieben müssen.

Grüße

Hartmut
weinfex
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von weinfex »

harti hat geschrieben: Die heimischen Händler werden ihre Bordeaux-Allokationen künftig nicht mehr auf den heimischen Märkten loswerden, sondern nach China verschieben müssen.
Grüße
Hartmut
Hallo Hartmut,

das haben die allermeisten grossen Händler bereits letztes Jahr schon
indirekt und direkt getan... ;)
Grüsse weinfex
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medoc
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von medoc »

harti hat geschrieben:Gespannt darf man sein, wie sich die Bdx.-Abnehmermärkte nach einem neuerlichen Preisschub verändern werden. In den USA findet laut Jancin Robinson Bdx. in den Köpfen vieler Weinsammler gar nicht mehr statt. Grüße

Hartmut
Hallo,
irgendwie findet die Subs 2010 in meinem Kopf auch nicht mehr statt.In den letzten 10 jahren, gab es ein Jahundertjahrgang nach dem Nächsten, die Preise sind für mich persönlich jenseits von gut und böse, und 30 Jahre auf den ersten Trinkgenuss zu warten , schreckt mich auch ab. Wenn ich Lust habe auf einen Bordeaux, kann ich mittlerweile ältere Jahrgänge wesentlich günstiger bekommen als neue, verrückt. Und die neuen Jahrgänge die ich mir noch leisten will, gibt es noch überall zu kaufen. Also was soll ich da mitmachen.
Gruss Olli
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medoc
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von medoc »

weinfex hat geschrieben:
harti hat geschrieben: Die heimischen Händler werden ihre Bordeaux-Allokationen künftig nicht mehr auf den heimischen Märkten loswerden, sondern nach China verschieben müssen.
Grüße
Hartmut
Hallo Hartmut,

das haben die allermeisten grossen Händler bereits letztes Jahr schon
indirekt und direkt getan... ;)

Hallo Andreas,
als ich letztens noch nach der 2009er Subs geschaut habe, waren eigentlich noch alle Weine vorhanden, bis auf Lafite und Co. Können denn die Weinhändler allein von diesen Weinen leben. Ducru und die fast gesamte 2te. Reihe, scheint ja nicht so gut zu laufen, kann mich aber auch täuschen.
Gruss Olli
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Latour
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Latour »

weinfex hat geschrieben:Und fangt mir jetzt nicht mit "der Blase" an, da wird im Moment
überhaupt nichts platzen ( was nichts heisst, dass dies ewig gehen wird)... :)
Ja, es ist schwierig, einzuschätzen, in welcher Phase der "Tulpenzwiebel-Spekulation" wir sind.
Getrunken wird bei den irrsinnigen Preisen für die Premiers das wenigste, das dürfte klar sein.
Bei den aktuell immer noch geringen Zinsen kann man ja ein bisschen in "Rohstoffe" investieren
und die Performance - speziell der Premiers - über die letzten 30 Jahre ist auch beeindruckend.

Die Premiers haben ein "Quasi-Monopol" ähnlich De Beers und können den Markt durch die Mengen,
die sie anbieten, zumindest im Subs-Bereich kontrollieren und so die Preise hoch halten. Die Frage
ist nur, ob das dauerhaft möglich ist. Bei De Beers hat das seit Jahrzehnten gut geklappt, aber der
Lagerraum für Diamanten ist volumenmäßig ungleich geringer ;)

Ein paar Jahre kann man das vielleicht durchziehen, aber spätestens, wenn ein vergleichbares Trio
wie 06/07/08 auftritt und verkauft werden soll, wird es eng.
Zahlreiche Grüße
Artur
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Chris
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Chris »

Generell möchte ich zu Bedenken geben, das Trends oft länger laufen als man denkt. Potenzial für weitere Preissteigerungen ist auf alle Fälle da. Hier gilt der Spruch: Die Hausse nährt die Hausse. Anders ausgedrückt, da die Preise in den letzten Jahren nur eine Richtung gekannt haben (mit einem kleinen Knick nach Ausbruch der Finanzkrise), werden weitere Investoren und Spekulanten angelockt.Diese wiederum treiben mit Ihrer Nachfrage die Preise weiter nach oben.

Das dies natürlich nicht ewig so weitergehen kann ist klar. Die Frage ist nur, wann der Trend kippt. Das es hier viele kritische Stimmen gibt, ist eher ein gutes Signal. Denn wenn alle optimistisch sind, signalisiert dies eher einen gesättigten Markt.
Grüße, Chris
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Winedom
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Winedom »

In China gibt es jetzt, so wie es scheint, einen Etikettentrinkermarkt!
Bei uns ist es viel ein Punktetrinkermarkt (Bordeaux usw.)! Auch nicht das Gelbe vom Ei.

Vielleicht muß man sich dem roten Saft in Zukunft wieder vermehrt über Typizität annähern z.B. mit eingehenderem erkunden der Chateaus und auch deren Betreiber!
Wenn ich das dann gut verstehe und es mir gefällt werde ich dann richtig neugierig auf eine Flasche des Weinguts in seiner besonderen Ausprägung! Punkte sind dann schon etwas weniger wichtig geworden!
Das tolle am Wein ist ja das man physisch in Form einer gefüllten Flasche den Hintergrund dazu erleben kann. Und das kann kein noch so tolles Buch mit irgendwelchen Geschichten bieten.

Natürlich will ich auch beim 2010er dabei sein und wissen wie er sich unterscheidet.
In meinem Fall ordere ich bei der Sub auch Weine die ich schon 2009 bestellt habe unabhängig vom Punktesegen.

Grüße Rainer
Viele Grüße
Rainer


"Nein, Alkohol trinke ich nicht. Ich trinke hier einen Schoppen Winzerwein!"
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octopussy
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von octopussy »

Ganz ehrlich. Ist das mit der Blase nicht eine Scheindiskussion, jedenfalls für diejenigen, die Bordeaux zum selbst Trinken kaufen? Es kann doch eigentlich nur darauf ankommen, ob man bereit ist, für einen bestimmten Wein einen bestimmten Preis zu zahlen.

In der Subskription kommt noch als Aspekt dazu, ob man bereit ist, zur Abpufferung des Risikos, einen Wein später nicht mehr oder nicht mehr zum gleichen Preis zu bekommen, das Geld vorauszahlt und damit die folgenden Risken und Nachteile in Kauf nimmt:

1. das Négociant- und Händler-Insolvenz-Risiko
2. das Risiko, dass einem der Wein nicht schmeckt trotz der hohen Parker- und sonstigen Punkte
3. nicht mehr über das vorausgezahlte Geld verfügen zu können.

Ich denke, dass die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt hat, dass die Fälle, in denen die vorgenannten Risiken und Nachteile durch einen Preis- bzw. Verfügbarkeitsvorteil ausgeglichen wurden, eher selten waren.

Blase hin oder her. Aus meiner Sicht ist der Großteil der Bordeaux Weine entweder zu teuer oder muss nicht subskribiert werden, weil die Preis- und Verfügbarkeitsvorteile einfach nicht mehr greifen.
Beste Grüße, Stephan
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Latour
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Re: BORDEAUX 2010 - erste Berichte von "Front"

Beitrag von Latour »

Chris hat geschrieben:Das es hier viele kritische Stimmen gibt, ist eher ein gutes Signal. Denn wenn alle optimistisch sind, signalisiert dies eher einen gesättigten Markt.
Wir hier sind sicher nicht repräsentiv, weil hier wohl die wenigsten mit den Weinen spekulieren wollen.

weinfex bspw. ist ja sehr optimistisch, hm... Auch wenn ich Andreas nicht als Spekulant sehe, aber
vielleicht kennt er die Stimmung der Spekulanten? ;)
Zahlreiche Grüße
Artur
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