Seite 7 von 11

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Fr 12. Aug 2011, 13:10
von aufgemerkt
.. und hier noch die daneben stehende Bianca. Da dauerts noch etwas.

Grüße Bernhard
(PS @ Torsten: Wenn`s sogar bei mir was wird, kann`s eigentlich nicht schief gehen.)

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Sa 20. Aug 2011, 21:35
von Trinkfreude
Hallo Mit-Weinbauern,

heute konnte ich nach urlaubsbedingter Abwesenheit erstmals wieder meine Reben besichtigen. Angesichts der lückenlosen Blaufärbung konnte ich mich nicht zurückhalten und habe ein wenig genascht... als Tafeltrauben schon wunderbar geeignet, angesichts der frostbedingt reduzierten Menge werde ich wohl ab jetzt eine gestaffelte Lese direkt in meinen Bauch vornehmen. :P

Viele Grüße
Jürgen

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: So 21. Aug 2011, 13:28
von SchwarzerZierfahlner
Hallo,

Jahrgang 2011 ist in der Tat eroeffnet:
Die Weinlese beginnt in der Ortenau fuer Federweissen
mit der Lese von Solaris und Findling.
Lesebeginn ist eine Woche frueher als im Durchschnitt.
Quelle, z.B.:
http://www.badische-zeitung.de/offenbur ... 24591.html

Noch einen schoenen Sonntag,
SchwarzerZierfahlner

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 09:01
von Gerald
Hallo,

meine Trauben sind auch schon vollreif, ich werde sie in den nächsten Tagen ernten (falls die Wespen sie noch nicht gefressen haben :shock: ). Mostgewicht kann ich leider - da ich mir den Luxus eines Refraktometers bisher nicht geleistet habe - erst nach Pressung feststellen, rein vom Geschmack her sind sie aber definitiv reif.

Bin jedenfalls schon neugierig, ob bzw. was das wird. Die letzten Versuche mit selbstproduziertem Wein waren vor ca. 7 Jahren mit gekauften Portugieser-Trauben, da hat alles problemlos funktioniert.

Grüße,
Gerald

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 10:17
von T's Weinblog
Bei mir gibt es leider noch keine Fortschritte. Alle Anfragen an Gärtnereien in der Umgebung wurden entweder gar nicht beantwortet, oder fielen negativ aus. Doch in den letzten Monaten hatte der Edeka-Großmarkt in der Nähe immer mal wieder Reben im Programm. Wäre das eine Alternative? Sorten, wie Blauen Muskat oder Gelben Phönix gab es. Ein Buch habe ich mir auch schon gekauft:http://www.amazon.de/Hobby-Winzer-Gerd- ... 759&sr=8-1
Ich hoffe, es nützt etwas! Noch irgendwelche Tips von euch? Ich wäre sehr dankbar.

Gruß
Thorsten

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 10:21
von Gerald
Hallo Thorsten,

jetzt ist ohnehin eine schlechte Zeit, um Reben zu setzen. Normalerweise tut man das im Herbst oder Frühjahr, vielleicht haben die Gärtnereien dann auch welche im Programm.

Im übrigen kann man sich Reben problemlos schicken lassen und es gibt garantiert jede Menge Pflanzenversender in Deutschland, wo du welche beziehen könntest.

Welche Sorte du möchtest, musst du dann aber schon selbst entscheiden. Klassische Sorten wie Riesling, Spätburgunder & Co werden dir vom Rebschutz wahrscheinlich zu viel Aufwand bereiten, daher würde ich auch eine pilzwiderstandsfähige Sorte empfehlen.

Grüße,
Gerald

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 10:29
von T's Weinblog
Ja, das mit dem Pflanzen hab ich mir schon fast gedacht. Mit dem Versandhandel habe ich mich noch gar nicht beschäftigt. Hatte in den letzten Wochen sozusagen einen Tunnelblick... :D
Herbst oder Frühling... Ich denke, ich werde im Herbst noch pflanzen. Aber natürlich erst, nachdem ich das Buch gelesen habe. Also wenn es hart auf hart kommt, dann eben erst im Frühling!
Ihr habt ja auch teilweise schon Versuche mit eigenem Wein gemacht...?
Woher habt Ihr die Utensilien für Pressen, Gären, (Klären?), usw. bekommen?
Wie macht Ihr es?

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 10:41
von Gerald
Also ich habe meine Reben im Oktober gepflanzt (auch über Versand bezogen).
Woher habt Ihr die Utensilien für Pressen, Gären, (Klären?), usw. bekommen?
Wie macht Ihr es?
In Wien gibt es ein recht nettes Geschäft für Hobbywinzer, -bierbrauer etc., da bekommt man alles was man braucht. Ich nehme an, dass es in Deutschland Ähnliches gibt, bestimmt auch mit Onlineshops, konkrete Adressen kenne ich da aber nicht.

Damals (vor ca. 7 Jahren) habe ich das recht einfach gemacht. Trauben abbeeren (händisch, ist bei kleinen Mengen kein Problem), Einmaischen (einfach z.B. mit einer leeren Flasche zerdrücken), Maische schwefeln, ein paar Stunden auf der Maische stehen lassen, pressen und ins Gärgefäß bringen, Reinzuchthefe laut Anleitung zusetzen, mit Gärrohr verschließen und bis Ende der Gärung stehen lassen.

Dann abziehen und bis zur Klärung (ist bei mir ohne Hilfsmittel gegangen) stehen lassen, anschließend nochmals schwefeln und auf Flaschen füllen. Filtration war bei mir gar nicht notwendig.

Der Wein war sauber und gut trinkbar, aber natürlich nur auf Schwankwein-Niveau, mehr kann man da keineswegs erwarten ...

Grüße,
Gerald

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 10:48
von T's Weinblog
Ja natürlich. Wobei ich jemanden in Heilsbronn kenne, der das auch nur hobby-mäßig macht, und echt einen klasse Wein macht. Vorschriftsmäßig gekennzeichnet durch den Buchstaben "S" vorne drauf, ist es ein richtig trinkiger Rosé!

Re: Jahrgang 2011 ist eröffnet ...

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 12:34
von Gerald
So, heute war Lesetermin für meinen Mini-Ansatz ;)

Knapp 11 kg Trauben (Bild 1) habe ich geerntet und die Beeren händisch abgezupft. Diese dann zerdrückt (mit einer leeren Weinflasche ;) ), was ungefähr 9,5 Liter Maische ergab (Bild 2). Die Maische habe ich geschwefelt (1 g Kaliumdisulfit) und zur Erzielung einer schönen Farbe ca. 2 Stunden stehen gelassen, dann mit einer - nicht ganz neuen - Korbpresse abgepresst (Bild 3).
wein11a.jpg
wein11b.jpg
wein11c.jpg
Die Saftausbeute war mit ca. 5,5 Liter nicht gerade hoch, was einerseits mit der Sorte zusammenhängen dürfte, andererseits da ich keine Pektinase zugegeben habe. Zudem ist die altertümliche Korbpresse auch nicht gerade optimal dafür geeignet.

Der Most hatte 13,5 °KMW (entspricht etwa 65 °Oe, siehe Bild 4), was ungefähr 8,5 Vol.% Alkohol ergeben sollte. Ich habe nämlich überreife Beeren nicht verwendet, da die Rebsorte bei Überreife sehr schnell aufdringliche Aromen entwickelt (Uhudler). Ich habe dann noch 30 g/l Saccharose (Kristallzucker) im Most gelöst, um auf 10 - 10,5 Vol.% Alkohol zu kommen.
wein11d.jpg
Dann mit Reinzuchthefe (EC-1118, Saccharomyces bayanus) laut Vorschrift versetzt und im Glasballon zur Gärung gebracht (schon eine Stunde später ist Gasbildung im Gärrohr erkennbar). Ich werde den Glasballon dann in eine Kunststoffschaff mit Wasser stellen, damit die Temperatur nicht zu stark ansteigt.

Soweit der Beginn, wie es weitergeht und ob das Endprodukt dann tatsächlich trinkbar ist, werde ich später berichten.

Grüße,
Gerald