Re: Weltner, Rödelsee
Verfasst: So 19. Okt 2025, 10:44
...dazu habe ich anläßlich der Verkostung des 2012ers mal folgendes im Netz gefunden:Bernd Schulz hat geschrieben: ↑So 19. Okt 2025, 10:17 Auch ein interessanter Name! Handelt es sich um Rödelseer Dialekt? Was heißt das übersetzt?
In der Rödelseer Gemarkung, dicht am Fuße des Schwanbergs, liegt die Gemarkung ‚Villsenah‘. Fragt man die Bewohner, was dieser Flurname Villsenah (sprich: viel zu nah!) zu bedeuten habe, so bekommt man jene Sage zu hören, die auch für die Gründung des Frauenklosters Kitzingen wichtig ist.
Adeloga, die vom Vater Pippin dem Kurzen die Erlaubnis bekommen hatte, im schönen, sonnigen Maintal ein Kloster zu gründen, sei sich über den Ort nicht schlüssig gewesen. In jugendlicher Laune wollte sie dort das Kloster erbauen lassen, wohin der Wind ihren Schleier wehe. Sie stand also auf der Burg des Schwanberges und ließ den Schleier fallen, der -o Schreck- gleich am Fuße des Berges niederfiel. Aus ihrem Ausruf: ‚Viel zu nahe‘ sei der Gemarkungsname Villsenah geworden.
Wiederum warf sie den Schleier. Diesmal wurde er vom Sturm erfasst und ging beim heutigen Dorf Hoheim nieder. Sie rief ‚Hoh‘ d.h. zu hoch. Noch heute heißt der Ort Hoheim in der Mundart ‚Hoh‘.
Wieder ließ Adeloga sich den Schleier bringen und endlich beim dritten Wurf wurde er weit ins Land hinein getragen. Der Schäfer Kitz soll den Schleier an einem Rebstock mit goldenen Trauben gefunden haben. So wurde Kloster und Siedlung ‚Kitzingen‘ genannt.
© Hans Zwosta
