OsCor hat geschrieben:Gastons Ausgangsfrage habe ich so empfunden, dass er wie am Stammtisch mal eine Frage gestellt hat, garantiert nicht tierisch ernst gemeint. Insofern würde ich die Frage auch nicht zu philosophisch angehen.
Immerhin sind wir nicht dazu übergegangen, von der Vorliebe für die Weinfarbe auf die Charaktereigenschaften zu schließen
Du hast es richtig erfasst. Wie man die Ausgangsfrage anders auffassen konnte, ist mir schleierhaft. Das geht nur, wenn man sich am Wortlaut festklammert.
Kle hat geschrieben:Wer weiß also, ob mit dem um sich greifenden Veganismus nicht auch der „gute Rote“ aus der Mode kommt.
In Bezug auf den Trend zur vegetarischen / veganen Küche gehe ich stark davon aus. Sehr instruktiv ist ein schon etwas älteres Interview mit Michael Hofmann, den ich sehr bewundere, ebenso wie seine Küche (leider hat sein Restaurant jetzt schon fast ein Jahr geschlossen und das neue lässt auf sich warten). In dem Interview sagte er auf die Frage, was man zu seinen Gemüsegerichten isst, Folgendes:
Ein perfektes Gericht für Rotwein zu finden fällt schwer, ohne Fleischknochen für eine kräftige Sauce. Wir haben jetzt einen tollen Rotwein-Rüben-Jus aus roten Zwiebeln, die wir zwei Tage lang in Rotwein auf dem Herd ziehen lassen. Der Wein verdunstet, die Zwiebeln geben Bindung ab, die Sauce wird sämig.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte ... Bete-Freak
Allerdings ist der Trend zur vegetarischen / veganen Küche ja nur einer von mehreren aktuellen Food-Trends. Der andere ist der Konsum großer Rindersteaks und Burger. Ich war in letzter Zeit häufig in Frankfurt. Dort sprießen die Steakhäuser und Deluxe-Burger-Läden nur so aus dem Boden, und für die in Frankfurt im Finanzgeschäft tätigen ist das auch aktuell das Größte: Steaks essen und einen schweren Rotwein dazu trinken.