Lisa Bunn

[Gaston]

Mein erster 2015er aus Deutschland:



Die Frucht ist wirklich sehr intensiv, fast opulent. Aber dennoch nicht vordergründig, dahinter verbirgts sich ein Wein mit Substanz und Struktur, der wird m.E. auch nach der Primärfruchtphase gut zu trinken sein. Eigentlich bin ich nicht sooo der Dickfruchtliebhaber, aber wenn das so charmant daherkommt, kann ich das gut trinken. Schön auch der bei aller Intensität moderate Alkohol von 11,5%.

[Gaston]

Neulich im Glas:



Der Wein zeigt durchaus 14er-Eigenschaften, die ihm aber gar nicht so schlecht zu Gesicht stehen, ich meine die pikante Säure und den eher schlanken Körper... der Wein ist noch viel zu jung, unsortiert mit deutlichem Gerbstoff, hat aber auf jeden Fall Substanz und Zukunft, braucht noch Zeit, wird sicher besser.

[Gaston]

Am Wochenende im Glas:



Grauburgunder ist ja sonst nicht so meins, oft fehlt mir einfach die Säure, aber hier ist genügend davon vorhanden, dazu eine feine Aromatik mit schönem Schmelz, so macht mir Grauburgunder Spaß!

[AmonA]

Nach der Verkostung der 2014er Weine"wagen" wir uns auch an die 2015er. Der einzige Wein aus dem 14er Jahrgang, der etwas "schwächelte" war der Sauvignon Blanc. Der wirkte zuletzt etwas müde und nun habe ich nix mehr davon im Keller. Alle anderen haben sich positiv entwickelt, selbst der erst so von mir gescholtene Niersteiner Riesling Ölberg hat sich gemausert
Da wir auch gerne etwas prickelndes (brut) trinken, hat jemand von euch den 2013 Himmelthal Riesling Sekt brut probieren können?

[Gaston]

Neulich im Glas:



Den Wein habe ich über drei Tage verkostet. Am ersten war das schon ein wenig, naja, "Arbeit", ziemlich zugenagelt. Am zweiten Tag war das alles schon viel besser, und das letzte Glas am dritten Tag war wirklich schön. Fazit: Noch liegen lassen oder sehr sehr viel Luft gönnen. Das Potential ist auf jeden Fall da!

[AmonA]

Ich könnte mir in den Hintern beissen. Jetzt habe ich mit der neuen Bestellung doch glatt den Silvaner vom Rotliegenden vergessen. Bei der letzten Flasche vom 2014er Jahrgang habe ich unentwegt aufs Etikett geschaut, ob das nicht doch ein Riesling ist - wegen der Vielfalt am Gaumen.
Naja, wir haben gerade den 15er Scheu im Glas. Im Großen und Ganzen können wir Gastons Notizen bestätigen. Eine geradezu unheimliche Länge am Gaumen - wunderbar!
Die anderen Weine ruhen noch im Keller
Eine super Empfehlung dieses Weingut.

[nahebub]

ich hatte die letzten tage den orbel 2011 im glas, der für den preis von 7,50 € (2012 ab Hof) ein wirkliches plv wunder ist - bzw war, da meine letzte flasche. leider sind die preise seitdem stark angezogen und für den orbel 2016 werden aktuell 16 € verlangt, was bei mir erstmal keinen kaufreflex auslöst. trotzdem gönne ich der jungen winzerin ihren erfolg und ich denke, wir werden noch eine menge von ihr hören!
anders der hipping 2011. der vor ca. einem monat getrunken, schon in seiner reife weit fortgeschritten und durch etwas wenig säure sehr breit wirkte. der orbel hingegen hätte noch eine zeit lang liegen können.

[Gaston]

Ähnlich wie der Rotliegend braucht auch der Kalkstein noch ein wenig Zeit:



Von den bisher von mir probierten deutschen 15e Rieslingen ist das der mit Abstand "wildeste" und unsortierteste Wein. Ich bin aber überzeugt, dass der in – sagen wir einem Jahr – richtig gut wird; die Anlagen sind jedenfalls sehr vielversprechend. Wer den Wein jetzt trinken möchte, dem empfehle ich dringend, ihn zu karaffieren, tut dem Wein definitiv gut. Wiedervorlage in einem halben Jahr.

[Gaston]

Kurzer Nachtrag zum Kalkstein 2015: Am nächsten Tag deutlich sortierter, Nase jetzt eher mineralisch geprägt, auch am Gaumen harmonischer, ungemein saftig, man merkt gleichzeitig, dass da mit der Zeit noch mehr kommt....

[Gaston]

Auch die Bunnschen Lagenweine aus 2015 machen bisher einen guten Eindruck:



Das kann m.E. ein richtig großartiger Riesling werden, er wirkt wie ein unter furchtbarer Spannung stehender Teenager, der darauf wartet, sich irgendwann mit Reife zu entladen und in eine Phase entspannter Gediegenheit überzugehen. Ist jetzt schon spannend zu trinken, aber ich lege mal was beiseite, in drei, vier Jahren könnte das ganz großartig werden.