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Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 16:53
von Gerald
ist dir das schon mal passiert gerald?
zumindest fast. Sogar dokumentiert:
http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_d ... p?ID=10345
Man muss fairerweise dazusagen, dass es sich um eine Fassprobe gehandelt hat, der Wein ist nie in den Handel gekommen ...
Grüße,
Gerald
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 16:56
von sociando
"in der Angst, sich vielleicht zu vergiften. Absolut untrinkbar" ...ok das ist eindeutig.
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 17:10
von Oberpfälzer
Ich kann dem emotionalen Aspekt sehr viel abgewinnen. Nur er allein reicht mir nicht aus. Wenn dem einen die Träne über die Tastatur läuft, dann wird sich der andere wohl nicht übergeben aber ob ihm auch die Tränen kommen? Warum kamen die Tränen? Was machte den Wein so berührend? Was macht ihn sonst noch aus?
Ich kann mich noch an einen Abend mit den Bayern-Talkern erinnern. Da hat Mr. Nebbiolo einen ewig alten kleinen Italiener aufgezogen. Er war (nur) sehr gut - ausgezeichnet aber hat meine Erwartung sowas von übertroffen. Ich war baff und weg und habe immer wieder den Kopf geschüttelt, wie das sein kann und ich habe immer wieder geschnüffelt und kleinste Mengen probiert und ich kam nicht weg von diesem Wein. Er hat mich berührt. Aber andere Teilnehmer nicht so sehr. Meine Emotionalität würde nicht ausreichen für eine nachvollziehbare Beschreibung. Eine eher nüchterne Beschreibung verbunden mit dem emotionalen Moment wäre wohl der Spagat, der mir sinnvoll erscheint.
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 17:11
von sociando
Gerald hat geschrieben:
Ich zumindest glaube schon fest daran, dass unabhängige Testberichte zusätzlich zur Produktbeschreibung des Herstellers (ganz egal welche Branche) einen Sinn haben ...
Grüße,
Gerald
ja die "cloud intelligence" - wo es auf die aktive beteiligung vieler (kunden!?) ankommt (wie etwa die hotelbewertungen bei tripadvisor).
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 17:12
von sociando
Birte hat geschrieben: Allerdings mache ich mir langsam Sorgen, dass sich Weinhändler, Winzer und Marketing Leute nicht mehr willkommen fühlen.
Gruß
Birte
ja - geht mir auch so. gehören die denn nicht auch zur cloud, irgendwie?
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 17:32
von Birte
Ja, ich finde es muss ein wenig "open mind" da rein. Die Geschichte mit dem jungen Winzer ist neulich sehr unglücklich verlaufen. Nicht zuletzt aber auch, weil Martin(Berlin Kitchen) nicht klargestellt hat, dass es sich um eine private Mail an ihn gehandelt hat. Natürlich ist es gut, dass das hier ein Medium für den kritischen Konsumenten bleibt. Aber wenn wir uns hier nur noch als hackende Insider Community präsentieren, ist damit keinem gedient. Als positives Beispiel sehe ich Michael Wagner, der sich als Winzer hier bestens integriert hat.
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 17:50
von Oberpfälzer
Ja, "Open Mind" sollte es zugehen. Gilt für alle.
Seinen eigenen Eindruck und seine eigene Meinung sollte man aber gerade hier schon noch ermöglichen. Wer sich hier äussert, muss damit rechnen, dass nicht alle Ja und Amen sagen und auch mal jemand anderer Meinung ist. Wer das nicht ab kann, hat es in einem Forum wohl schwer.
Auch möchte ich unseren Forumsteilnehmer barrique haus Respekt zollen, wie sachlich und souverän er sich hier in der Angelegenheit zeigt. Ist für mich ein Profi, der sich hoffentlich weiterhin zeigt.
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 17:50
von sociando
ja, oder wie udo es jetzt vielleicht sagen würde: bunte republik dwf!
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 18:12
von MichaelWagner
Als positives Beispiel sehe ich Michael Wagner, der sich als Winzer hier bestens integriert hat.
Birte, ich glaube das letzte Mal, dass ich etwas derartiges über mich gelesen habe war in meinem Erstklässler-Zeugnis
Spass beiseite, die Diskussion ist interessant, obwohl ich weder ein VKN-Schreiber, noch Leser bin. Ich persönlich muss zugeben, dass ich es immer als etwas touchy empfinde, wenn jemand der geschäftlich verbandelt ist, allzu oft, allzu positiv über entsprechende Dinge Bericht erstattet. Ist ein schmaler Grat und ich persönlich lasse so gut es geht die Finger davon irgendetwas über meine Weine zu schreiben - es sei denn man fordert mich heraus, ne, Markus
(Das gilt aber nicht nur hier)
Besonders auffällig wirds natürlich wenn man ansonsten in der VKN- (und werbefreieren) Zone, wie bspw. Allgemeines Weinwissen, Tendenzen im Weinbau nie etwas beizusteuern hat oder auch dort nicht ohne ständiges Namedropping agiert.
Nunja, was will man machen - so ein Forum ist natürlich auch immer eine leichte, kostenlose Möglichkeit Werbung abzusondern und es wird sich nicht völlig verhindern lassen. Ich denke, aber dass die Spielchen leicht zu durchschauen sind und dass nicht allzu viele daruf reinfallen werden (zumindest nicht mehrmals).
Was die inhaltliche Ausgestaltung von VKNs angeht - naja, ich mags knapp und knackig (auch beim Wein

), andere schreiben gerne Seitenweise, bekommen Tränen in die Augen und berichten gerne episch.
"Grau is alle Theorie – entscheidend is inner Flasche" (in Anlehnung an Adi Preißler - Gott hab ihn selig)
Re: Weinbeschreibungen vs. Werbetexte
Verfasst: Mi 23. Okt 2013, 18:18
von C9dP
Toll, da kommt man nach der Arbeit nach Hause und schon hat man eine halbe Diplomarbeit zu lesen.
Ich mache mir jetzt mal nicht die Mühe, alle einzelnen Textpassagen zu zitieren, da sich auch viele Meinungen wiederholen.
Ich denke nicht, dass beim Barriquehaus im Vergleich zu anderen hier schreibenden Händlern mit zweierlei Maß gemessen wurde. Es findet schließlich in keiner Weise ein weitere Beteiligung statt. Dieses ist bei Thvins und BuschWein und einigen anderen ganz anders. Daher finde ich den Hinweis, dass dies zumindest fragwürdig ist vollkommen legitim.
Für eine generelle Sicht des Themas könnte ich jetzt einfach Ollies Beitrag kopieren. Aber ich sage lieber: Chapeau, vollkommen auf den Punkt gebracht.
Was den Umgang mit kritischen Anmerkungen angeht, kann ich nur manchen empfehlen, sich eine Scheibe vom Barriquehaus abzuschneiden. Das war extrem professionell und wirklich gut, auch wenn die Grundlagen der Bewertungen sicherlich anders sind als die mancher / vieler Teilnehmer hier. Das sind die von Parker und Co. aber auch.
Das Recht auf eine andere Meinung zu bestimmten Weinen und das Recht einen kritischen Standpunkt zu einem Post einzunehmen sollte jedem hier zustehen und da könnten sich manche Profis auch an die Nase fassen. Als Beispiele mögen die Threads zu H-L, Klingenberg, Keller dienen. Hier werden "Ungläubige" doch recht schnell abgekanzelt.
Ich habe durchaus bei
einigen wenigen Profis hier den Eindruck, dass sie dieses Forum sehr gerne als Werbeplattform nutzen wollen und deshalb jede Art von Widerspruch sehr dünnhäutig annehmen. Thorsten schließe ich hier nicht mit ein, da ich ihm die Begeisterung abseits seines Händlerdaseins vollkommen abnehme. Und ob er 89 oder 95 Punkte gibt ist doch ziemlich egal, solange es im Kontext "Priorat" ziemlich gut einzuordnen ist.
Problematisch finde ich eher, wenn z.B. bei Zweitweinen der VDP-ler von GG-Niveau gesprochen wird.