Mittelburgenland

[slowcook]

Hallo Sebastian

Über die offensichtliche Qualität sind wir uns dann ja einig. Schön, dass du hier schreibst!

Mit dem "Offensein", oder der frühen Zugänglichkeit meinte ich aber tatsächlich das ganze Erscheinungsbild des Weines. Meinen Gaumen rauen die Tannine nicht auf, er hat aber selbstverständlich nicht mehr die jugendliche Unversehrtheit wie der deinige . Viele tanninmässig erdauerte Weine aus Cahors, Bordeaux, Bandol, Piemont haben mir vielleicht schon etwas arg zugesetzt, so dass ich hier beim BF Steineiche a priori einfach mal nur froh bin, dass er schon voll (?) da ist.

Aber eben: Bisher dachte ich, Lehrners Steineiche brauche schon so 5 Jahre, Dürrau eher 8-10.

Gruss
Werner

[Gerald]

Hallo Werner,

nach meinem Empfinden waren die Lehrner-Blaufränker eigentlich immer schon sofort ab Verfügbarkeit trinkreif, auch der Dürrau. Das ist aber vermutlich Geschmackssache, andere werden das vielleicht anders sehen. Verschlussphasen wären mir jedenfalls noch nie aufgefallen.

Grüße,
Gerald

[slowcook]

Hallo Gerald

Vielen Dank für deine Antwort.

Ich dachte aus deinem früheren Posting zum Dürrau 2006, dass der erst jetzt so langsam kommen würde. Da ich vorher nur Steineiche kannte, kann ich bisher nichts zur Trinkreife ab Verfügbarkeit sagen; die bisher verkosteten Dürraus waren ja hier im Schweizer Handel nachgekauft.

Dann werde ich mir also freudig nächstens die ganze aktuelle Palette (Gfanger 11, Hochäcker 11, Steineiche 11, Dürrau 09, Paulus 09) vornehmen...

Gruss
Werner

[Gerald]

Nicht wirklich überzeugen konnte mich dieser Wein aus dem an sich sehr guten Jahrgang 2006:



In den letzten Jahren geht ja der Trend im Mittelburgenland eindeutig weg von den Cuvées zum reinsortigen Blaufränkisch, was ich persönlich auch sehr gut nachvollziehen kann.

Grüße,
Gerald

[Panamera]

Soeben im Glas (allerdings fast leer...)

[Gerald]

Ausgesprochen gut gefallen hat mir der "kleine" Lagen-Blaufränker von Weninger:



Die frische, durchaus etwas säurebetonte Stilistik bringt meiner Meinung nach den Charakter der Rebsorte hervorragend zum Ausdruck, dazu hat der Wein auch einen sehr guten Trinkfluss, was ja auch nicht selbstverständlich ist.

Mit den Aussagen des Juniorchefs (besonders in den social media) habe ich manchmal so meine Schwierigkeiten, er scheint ja der "hardcore"-Fraktion bei den Biodynamikern anzugehören, also diejenigen, die den esoterischen Hintergrund tatsächlich ernst nehmen. Da war schon manchmal etwas von "feinstofflichen Schwingungen" oder Ähnlichem zu lesen.

Wie dem auch sei, der Wein ist jedenfalls großartig gelungen und der geistige Background hat sich glücklicherweise nicht erkennbar auf die Kellertechnik ausgewirkt, genauso wie bei den anderen Biodynamikern aus der "Respekt"-Gruppe.

Grüße,
Gerald

[austrianredwineblog]

Kann ich verstehen Gerald. Mich hat der Wein vor einigen Wochen auch absolut überzeugt.
Der von dir ebenfalls genannte gute Trinkfluss, der insgesamt frische Gesamteindruck und eine florale Note ist bei mir nachhaltig in Erinnerung geblieben.
Was mir generell am Weingut Weninger gut gefällt ist der Fokus auf BF von den verschiedenen Böden (Regionen: Ungarn, MB, SB) des Weinguts. Eine Weinhandschrift, eine Rebsorte und völlig unterschiedliche Terroirs und Weine...interessante Sache.
Liebe Grüße, Sebastian


http://austrianredwine.blogspot.co.at/2 ... -glas.html

[Gerald]

Hallo Sebastian,

weißt du zufälligerweise, ob Weningers ungarische Rebflächen auch von den in Ungarn geplanten Quasi-Enteignungen betroffen sind?

(Meldung in den Nachrichten: http://oe1.orf.at/artikel/361050)

Grüße,
Gerald

[mha71]

Ich hatte vor kurzem vom Lehrner Paul die Steineiche und den Hochäcker, beide aus 2011.
Zur hervorragenden Steineiche hat Gerald hier ja schon eine VKN eingestellt, aber auch der kleinere Hochäcker von Lehrner wusste sehr gut zu gefallen. Habe jetzt keine detaillierte VKN bereit, aber sowohl Nase als auch Gaumen waren sehr 'kirschig' und der Wein hatte ebenfalls eine schöne Säure, recht kräftiger Körper und einen super Trinkfluss, insofern hatte ich bei der Weninger-VKN zum Hochäcker ein gewissen Deja-Vue. Wobei mir der Hochäcker vom Lehrner nicht 'parfümiert' wirkte...
2011 scheint im Mittelburgenland ein sehr guter Jahrgang zu sein. Die VKN zum Hochäcker von Weninger hat in jedem Fall mein Interesse geweckt, müsste man mal direkt gegen den Lehrner stellen. Mal schauen, wo ich den Weninger in HH auftreiben kann...

[austrianredwineblog]

Hallo Gerald,

um es vorweg zu nehmen: ich weiß es leider auch nicht. Grundsätzlich hört es sich so an, dass die Flächen wohl unter das Gesetz zu subsumieren sind...auch am Eisenberg (so denke ich Schiefer's Pala beispielsweise) stellt sich wohl diese Problematik.

So wie sich die Sache allerdings laut weiteren Medienmeldungen derzeit entwickelt, würde ich aber vermuten, dass es eine neue Lösung für dieses Problem geben wird und wir weiter auf Weningers Kekfrankos bauen können Hoffen wir's.

http://oe1.orf.at/artikel/361241
http://orf.at/stories/2211595/

Liebe Grüße!